Lac humanum masc. – die männliche Muttermilch
Protokoll einer Verreibung
Inhalt
Gedanken
Emotionen
Körperempfinden
Körpersymptome
Heilsymptome
kleine Differentialdiagnose
Stoff: |
Muttermilch für ein männliches Baby |
Prüfungs-Datum: |
Herbst 1996 |
Prüfungs-Status: |
6 blind (der Stoff war nur den Teilnehmern t1 und t2
bekannt) |
Personen: |
8 Personen |
Autor: |
Olaf Posdzech |
Datum: |
25.11.1996, überarbeitet am 17.11.1999 |
Textstatus: |
Unvollständiges Protokoll anhand der
Mitschrift, das Tonband wurde nicht abgeschrieben |
Muttermilch für ein männliches Baby zeigte sich uns in
dieser ersten Begegnung als ein Mysterium. Die Polarität von Mann
und Frau wurde dabei von eingigen Teilnehmern als sehr starkes Thema
erlebt (Das wiederholte sich, als wir ein Jahr später die
Muttermilch für ein weibliches Baby verreiben – auch dort in
einer Blind-Prüfung). Lac humanum weist also auf die Pole des
Männlichen und Weiblichen und hat in diesem Spannungsfeld in uns
eine Aufgabe zu erledigen. Wie diese Aufgabe aussieht, war uns nach der
ersten Verreibung noch nicht klar. Im Licht der späteren Begegnung
mit der "weiblichen" Muttermilch wird aber verständlich,
warum die Milch für einen Jungen in der Lage ist, in ihm gerade die
Fähigkeiten zu verstärken, die er als Junge nicht im selben
Maße mit in die Wiege bekommen hat wie ein Mädchen.
Darüber hinaus tauchen asu anderen Prüfungen bereits bekannte
Thematiken der Muttermilch auf: Inkarnation, genährt werden, sich
den Gefühlen stellen die durch das Leben in der Getrenntheit
entstehen...
Die folgende Liste der Symptome entspricht exakt der Mitschrift, die
ohne Kenntnis des Arzneimittels durchgeführt wurde. Es wurde nichts
weggelassen.
Gedanken
Gedanken allgemein
- Starrheit, Starrsinn
- festgefahrene Bahnen (c3)
- plötzlich habe ich viele Gedanken (c4)
- Gedanken an Pflichterfüllung, Gedanken an Tagesgeschäfte
(c3)
- als würden Knochen aufeinander reiben (und nicht Pistill und
Mörser) (c4)
- spielende Kinder laufen einen Berg hinunter und sind in sich
gegründet, in Harmonie (t2 c3)
- Wahnidee von menschlicher Größe (t2 c3)
- mein Herz ist zu klein, ... ich schaffe das nicht (t1 c2)
Getrenntsein
-
lieber allein sein wollen (3x c2)
- den Kontakt zu anderen ertragen (c3)
- Sehnsucht, zusammen zu kommen und Trauer allein zu sein
- bin harmoniebedürftig (c3)
- geliebt werden wollen (c4)
- fühle mich ernst, einsam und möchte weinen (t3 c3)
- allein unter allen (c4)
- in Gedanken nicht bei sich selbst sein, sondern ständig bei
anderen (c3)
- das Zusammenkommen ist so leicht kaputt zu machen! (c3)
- hilfloser Kampf um Verbundenheit und Verschmelzung (2x c4)
- fühle mich verletzt durch das Herumalbern einiger Teilnehmer,
weil ich das Gefühl habe, einer heiligen Handlung beizuwohnen (t3
c4)
- das Maß finden zwischen man selbst bleiben und sich anstecken
lassen (c4)
- "Shake your head until you're dead" (denke an
Hospitalismus); autistisch sein, allein sein (c3)
Polarität von Mann und Frau
- fühle mich abwechselnd asexuell und sexuell (c2)
- spüre Hingabe und Aktion gleichzeitig (meine männliche
und weibliche Seite). Später geht das völlig auseinander.
Wenn ich rechts rühre spüre ich nur mein männliches
Tun, habe Lust daran aktiv zu werden und kraftvoll zu reiben, aber
spüre nicht mehr, was das auslöst. Wenn ich links reibe,
komme ich völlig in die Hingabe. So muss wohl eine Frau empfinden
– das ist sehr neu, schön und spannend für mich. Es
geht um die Pole männlich / weiblich und die Lust daran, in
diesen Polen sein zu können. (t3 c2)
- fühle mich verletzt durch das Herumalbern einiger Teilnehmer,
dann höre ich in mir die Sätze "Solange Du inkarniert
bist und nicht im All-einen, wirst du immer verletzt werden!
Verletzung endet erst, wenn alles andere ein Teil von Dir ist, was in
der Inkarnation nicht möglich ist. Nur so kann Gott die
Konsequenzen seiner Teile erleben."
Ich erkenne, ich muss das Anderssein der anderen ertragen. Die
Wahrheit liegt außerhalb unser beiden Perspektiven und in ihnen.
(t3 c4) ... Seit dieser Verreibung blieb in mir die zuvor nicht
gekannte Fähigkeit, in mir gleichzeitig polare Gefühle
spüren zu können und die höhere Wahrheit würdigen
zu können, dass beide Perspektiven authentisch sind und zugleich
begrenzt. (t3, 3 Jahre später)
- Trauer um die Trennung der Geschlechter (t2 c3)
- heftige Vorwürfe von einer Frau an einen Mann (t3), es
wäre unerträglich, dass er mit seiner Schüssel
regelrecht schlafen würde (c3)
alt und neu
- Gedanken an Rituale, alt Hergebrachtes (c2)
- denke an Jugend und Alter, Alter Geist / junger Geist (c3)
- Dankbarkeit, in meiner Freunden einer alten Seele begegnet zu sein
(t3 c2)
Man vergleiche mit Tinus Smits (lac maternum): Angst vor Menschen mit
grauen Haaren!
Leben und Tod
- Trost, dass es nach dem Tode weitergeht (c3)
- die Seele (der Wesenskern) bleibt (c3)
- ich werde vernichtet und bleibe doch bestehen (c4)
- ewiger Kreislauf von geboren werden – lernen – altern
– sterben – Reinkarnation (c4)
- ich warte auf Erlösung (c4)
- ich will nur noch glücklich sterben (c4)
Gott
- denke an Osho, an die Osho-Meditation (c3)
- Gott finden, das göttliche Prinzip finden (c4)
- Gott ist in meinen Kindern. (c4)
- die Unschuld fällt, das Paradies ist gestürzt (t2 c3), Es
gibt kein Paradies! – Das Paradies ist in der Welt (t2 c4)
- Universum (c2)
Weitere Themen
- abgeben/ aufnehmen (c2)
- es geht um das Thema, etwas in sich aufnehmen zu können (t1
c4)
- geistige Energie und die Macht, die man durch sie hat (c3)
- "Wenn du die Steine zum weinen bringen willst, geh in die
Wüste und sing." (c3)
- ein Schüler sucht einen Meister (c4)
- ich rühre in der Mutter Erde (c4)
Emotionen
Trauer allgemein
- schon vor der Verreibung ein plötzlicher Tränenausbruch,
ohne zu wissen warum (t3 c2)
- feuchte Augen, dicke Augen, Gefühl heulen müssen,
traurig (3x c2)
- fühle mich traurig, schwer und warm (t2 c2)
- traurig, verzweifelt, schmerzvoll, hilfsbedürftig (t2 c4)
- Trauer, tief berührt sein (vereinzelt mit Anfällen von
Heiterkeit) (c3)
- traurig und tief berührt (t1 c3)
- mir war nur zum heulen mit Anfällen on Heiterkeit (t2 c3)
Trauer wegen des Getrenntseins
- Resignation und Trauer, doch nicht zusammen zu kommen, Einsamkeit
(c3)
- Trauer über Einsamkeit, weil alle unterschiedlich sind;
verzweifelt (c4)
- alle stecken zwanghaft in ihrem Film, daher ist alles ein Spiel
(c3)
Emotionen allgemein
- alles Laute stört (c3)
- Ungeduld (c3)
- meine Gefühle sind weit weg, kaum zu fassen (c2)
- scharfe Sinne, aber von meinen Gefühlen getrennt
(3x c2)
- fühle mich verletzlich (t1 c2)
- Anfälle von Gereiztheit, dann wieder Sanftheit (t2 c2)
- es ist nicht auszuhalten (c3)
Abwehr-Symptome
- lachen (c3)
- grundlose Heiterkeit, Kichern, Euphorie
(3x c2)
- Lachen bessert, dann kann alles fließen (c4)
- Müdigkeit
, Gähnen (4x c2), Stumpfheit (c2); müde (c3, c4);
müde, erschöpft, verändertes Zeitgefühl (c3)
- müde und wach zugleich (t1 c2)
- bin erst müde, dann aggressiv und will lieber ohne einen
Partner verreiben (3x c2)
- Schwierigkeiten, bei sich selbst zu bleiben (c3)
- "Der Sinn des Lebens ist zu lachen, obwohl es eine Aufgabe
gibt, die man tun muss." (c4)
- "Das sich Abschließen von der Gesellschaft anderer
ermöglicht die Begegnung mit sich und der Natur." (c4)
Die Teilnehmerinnen mit den meisten Abwehrsymptomen (lachen)
saßen nebeneinander auf der geographischen Beobachter-Seite. Im
anschließenden Gespräch erzählten einige von ihnen, dass
sie nicht oder ungenügend gestillt worden seien.
Körperempfindungen
nicht inkarniert sein, abwesend
- überdeutliche Wahrnehmung wie unter einer Droge; spacig, wie
in anderer Welt (t1 + 2x c2)
- bin entrückt, wie im Traum (t2 c2)
- nicht richtig hier sein (t1 c3)
- Sehnsucht nach mehr Körper, ich muss Gefühle und
Körperlichkeit leben, ich brauche Gewicht, um richtig Mensch zu
werden (t1 c3)
- denke daran, wie es sein muss als Seele nur geistartig zu sein und
Sehnsucht nach dem Körper zu haben, endlich inkarnieren zu
dürfen (t3 c2)
- Sehnsucht nach mehr Körper (c3)
- sich durchs Leben mogeln (c2)
Körperempfindungen allgemein
- verändertes Zeitgefühl
- Erschöpfung
- ich möchte tief atmen und kraftvoll in mir sein
Hunger, Sucht
- den Stoff essen wollen
(3x c2), "ich will alles einverleiben aber habe dabei
keinen Hunger!" (3x c2)
- Verlangen nach Schokoladeneis (c3)
- ich wollte den Inhalt der ganzen Schüssel mit dem ganzen
Körper verschlingen, begehrte sie und verliebte mich in sie
(c4)
- drückende Kopfschmerzen wegen dem Gefühl, es gibt nicht
genug, du wirst immer im Mangel leben ... Erlösende Erkenntnis:
des Lebens Fülle fließt mir aus unendlich vollen
Himmelsbrüsten nährend zu. (t1 c4)
Körpersymptome
- kalte Füße, heißer Kopf (c2)
- kalte Hände, heißer Kopf (t2 c3)
- Hände schweißig
- kalte Hände (t3 c3)
- Prickeln im Körper (c2)
- Trockenheit (c4)
- Kopf
- Spannung (c2)
- Kopfschmerz links und auf der Stirn
("mein drittes Auge schmerzt") (2x c2)
- Kopfschmerz Stirn (t2 c2)
- Druckschmerz an den Schläfen, besser beim Lachen (c4)
- Kopfschmerz drückend (t1 c4)
- Gefühl, als sei eine Nadel in der Hinterkopf gestochen (t3
c2)
- feuchte Augen (2x c2); trockene Augen (c3),
Augenschmerz (t2 c2)
- mein drittes Auge schmerzt (t2 c2)
- Nase
läuft (c2, c4); Nase ist sehr trocken/ schwillt an (c2)
- trockener Mund (2x c2)
- Nackenbeschwerden (2x c3)
- Gefühl als drücke eine Hand gegen die
Schilddrüse (4x c4)
- Gefühl von Schwellung unter den Achseln
(lymphatisches System) (2x c2)
- Brust
- tief atmen
- Brustschmerz (t2 c2)
- starker Kontakt zum Atem (2x c2)
- Herzklopfen, Herzdruck (c4)
Heilsymptome
Vereinigung der Pole
- der Kreis als Symbol für das Mittel (c4)
Ablehnung der Gedankenebene
- kein Gefühl mehr für Zahlen (c3)
- mein Denken setzt aus, aber das ist nicht so wichtig (t1 c3)
- Wachheit im Empfinden mit gleichzeitiger Unfähigkeit, sich auf
Gedanken zu konzentrieren (c2)
- wir müssen Gefühle leben, Körperlichkeit leben
(c3)
- Gelassenheit, in sich ruhen (c2)
- sich der Gedankenebene verweigern. Es geht darum, zusammenzukommen
– und das hat mit Hingabe (Gefühl) zu tun und nicht mit
Gedanken! (t3 c3)
- reden geht an meinem Kern vorbei (c4), um den heißen Brei
reden (c3)
- ich halte mich an keine Regel, nur an mich. Es wäre leichter,
sich dem Moment hinzugeben, statt dem Willen zu folgen. (c4)
Hingabe
- spüre sofort eine große Weichheit, hingebungsvolle
Schwäche, fühle mich sehr weiblich (Mann) (t3 c2)
- spüre Hingabe und Aktion gleichzeitig (meine männliche
und weibliche Seite). Später geht das völlig auseinander.
Wenn ich rechts rühre spüre ich nur mein männliches
Tun, habe Lust daran aktiv zu werden und kraftvoll zu reiben, aber
spüre nicht mehr, was das auslöst. Wenn ich links reibe,
komme ich völlig in die Hingabe. So muss wohl eine Frau empfinden
– das ist sehr neu, schön und spannend für mich. Es
geht um die Pole männlich / weiblich und die Lust daran, in
diesen Polen sein zu können. (t3 c2) Fühle mich in der
weiblichen Seite erotisch, sinnlich empfangend. Das Reiben im
Mörser spüre ich bis in die Beckenknochen, es ist wie mit
der Schüssel schlafen. Diese Hingabe ist mein erstes Erleben von
Tantra. Empfinde Scham darüber, noch nie so hingegeben empfunden
zu haben. (t3 c3)
- Hingabe, Tantra, Lust ist die Lösung für den Schmerz (t2
c4)
- Bedürfnis nach Hingabe an einen Menschen (c4)
(Man vergleiche hierzu das Protokoll zur "weiblichen"
Muttermilch lac humanum fem! Dort ging es nicht um Hingabe sondern um
die Fähigkeit, das Aufgenommene kritisch zu reflektieren und sich
beizeiten zu wehren.)
Differentialdiagnosen
Ambra |
absolute Hingabe (dort als Krankheitsbild), nicht in der Welt
sein
Eine Ambra-Prüfung kann Hingabe lehren, aber das ist ein Spiel mit
dem Feuer.
Die Ambra-Hingabe ist unpolar. Sie gibt sich wertungslos jeder Kraft
hin, denn sie fühlt nicht. Muttermilch lehrt hingegen gerade die
Hingabe im Fühlen und in der Polarität. |
Aurum |
ebenso Trauer über das Getrenntsein und viele spirituelle
Gedanken
Aurum ist aber völlig unpolar, das heißt Polaritäten
(z.B. Mann / Frau) werden bei Aurum nicht als Thema wahrgenommen |
Silicea |
nicht im Kontakt mit den Gefühlen, aber deutlichere Kompensation
durch das kühle Funktionieren. Muttermilch ist eher unkompensiert,
ungestillt. |
Medorrhinum |
nicht genug bekommen können, maßlose Sucht
Zum Suchtthema sollte auch der jeweilige Suchtstoff angesehen
werden. |
alle Milche |
Magen-Darm-Symptome, Kopfschmerzen, nicht inkarniert sein, Schwebegefühl |
Ignatia |
Ausgehungert, zu kurz gekommen – aber sucht, um den Schmerz nicht ansehen
zu müssen immer in der falschen Ecke |
Olaf Posdzech
17.10.1999