Lac ovinum (Schafsmilch)
Protokoll einer Verreibung
Stoff: |
Schafsmilch *1 |
Verreibungs-Datum: |
2001-03-31 (C1 - C4),
2001-04-09 (C5 und C6 aus C4-1) (nur Teilnehmer 1)
2001-05-30 (C4-2 und C4-3) (nur Teilnehmer 6)
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Verreibungs-Status: |
unblind |
Personen: |
8 Personen = 3 Frauen + 5 Männer (ohne Witold Ehrler) |
Autor:
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Olaf Posdzech,
Sven Sauter
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Datum: |
April bis Oktober 2001
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Textstatus: |
vollständige wörtliche Abschrift der Verreibung |
*1 Es wurde parallel zwei verschiedene
Milche aus zwei unterschiedlichen Herden verrieben. Teilnehmer 1 bis 4
bekamen als C0 die Milch einer urtümlichen, alten Schafsrasse,
welche auf dem Moor lebt. Teilnehmer 5 bis 8 verrieben die Milch einer
moderne Fleischschaf-Rasse. Über die unterschiedlichen Substanzen
wussten jedoch nur die Teilnehmer 1 und 2 Bescheid. Hintergrund war die
Annahme, dass sich (wie bei Hund und Wolf) durchaus unterschiedliche
Wesensmerkmale in beiden Milchen zeigen könnten. Es ist bekannt,
dass die Milch einer jeder Schafsherde eine für diese Herde ganz
spezifische Zusammensetzung (mit Antikörpern) hat.
Bei beiden Milchen handelte es sich um
das Kolostrum, also die erste Milch, von der das Lämmchen noch
nicht getrunken hat. Sie enthält die Erstausstattung mit allen
Antikörpern (das Lamm hat keine, weil die Placenta noch
hermetischer abgegrenzt ist, als beim Menschen).
Abbildung 1: Das Schaf Shanghai
Wichtige Themen der Verreibung
- übernimmt keine Verantwortung, stellt sich seinen Themen
nicht
- frommes Lamm bleiben
- völlig ohne Gedanken, tranciges Dahindämmern
- wertungslos alles hinnehmen, schicksalsergeben, zufrieden
- Wiederkäuen von Erinnerungen wie ein unbewusster
Verdauungsprozess
- absichtsloses Schauen
- friedliche, glucksende, kindlich-unbekümmerte Stimmung
- zartes, mildes, liebevolles Gefühl
- Augensymptome
Abbildung 2: Position der Prüfer
während der Verreibung (w, weiblich)
C1
Einführende Worte von Teilnehmer 1 vor der Verreibung:
Ich möchte euch mit ein paar
Bemerkungen zu dieser Verreibung von Schafmilch begrüßen.
Entgegen der darwinistischen Vorstellung der Evolution, also dass der
Mensch vom Tier abstammt, gibt es bei den "primitiven" und
auch z.B. in der Anthroposophie die Vorstellung; die Tiere stammten von
uns Menschen ab. Wir wären in einer frühen
Erd-Entwicklungsstufe vereint gewesen, und die Tiere hätten sich
dann so nach und nach aus uns rausgelöst. Zugunsten der
Weiterentwicklung des Menschen auf einer tieferen Bewusstseinsstufe
zurückbleibend, auf das Erlangen einer höheren Erkenntnis
verzichtend. Nach Dr. Steiner ist es eine der Tragiken der irdischen
Entwicklung, dass immer ein Teil der Lebewesen in der Entwicklung stehen
bleiben muss, und nur dadurch sich ein anderer Teil weiterentwickeln
kann.
So war es für uns Menschen erst möglich gewisse
Fähigkeiten zu erlangen, z.B. die Intelligenz, aufgrund des
Zurückbleibens der Pferde (siehe dazu [1]). Die Unabhängigkeit
des Individuums von der Gruppe (z.B. Prostitution) aufgrund des
Verzichts der Katzen, wenn ich Witold Ehrler richtig verstanden habe
(siehe dazu C-4 Postille Nr. 9). Es stellt sich nun im Zusammenhang mit
Schafmilch natürlich die Frage, was wir erlangt haben durch das
Opfer der Schafe, für was für eine Art der Mitteilung ihre
Energie steht?
Vor kurzem besuchte ich meine
Schäfer-Freunde in Norddeutschland. Es war die Zeit, in der gerade
in Holland die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen war. Die ganze
Situation war wieder mal eine Verfolgungs-Situation, wie sie für
das Schäferleben typisch ist.
Wir waren wie auf der Flucht, versteckten uns mit der Herde irgendwo
auf Lichtungen, schlichen an den Waldrändern entlang, mieden
große Strassen, aus Angst davor, aufzufallen. Aus Angst davor,
dass uns jemand anzeigt, denn eigentlich bestand ein Zugverbot wegen der
Ansteckungsgefahr. Zwischendurch kamen aus dem Autoradio oder dem
Telefon ständig Hiobs-Botschaften, irgendwo in der nähe solle
die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen sein.
Eigentlich hatten wir dabei nur Angst vor dem Staat, vor den sinnlosen
Verordnungen (ausgeheckt von Schreibtischtätern, Veterinären,
die noch nie eine Seuche im freien Feld erlebt und bekämpft haben),
vor der dumpfen, hilflosen Durchsetzung dieser Verordnungen. Keiner von
den Schäfern, mit denen wir am Telefon darüber gesprochen
haben, hatte Angst vor der Krankheit! Aber alle waren sie auf der
Flucht. Dieses Unbegreifliche, das den Schäfern durch irgendwelche
Bürokraten die Eigenverantwortlichkeit völlig entzogen wird,
ist einer der Hauptgründe gerade für erprobte Schäfer,
diesen Beruf aufzugeben. Zugleich entspricht es einer unglaublichen
Verrohung, eine Seuche durch großräumige Ausmerzung zu
bekämpfen. Wie wir aus homöopathischer Erkenntnisgrundlage
wissen, sind an der Entstehung von Seuchen immer ungelöste
kollektive Probleme der Menschen beteiligt.
In Anbetracht der ganzen Keulungen und Schafverbrennungen, die im
Moment in England stattfinden freut es mich, dass wir in dieser
Verreibung einen Pol schaffen, der die Schafe ehrt! Denn sie werden in
unserer Industriegesellschaft scheinbar immer nutzloser und werden sich
vielleicht sogar eines Tages selbst von uns verabschieden.
Anmerkung:
Dieser Gedankengang wird einer
anthroposophischen Lehrschrift mit folgenden Worten erläutert:
[2]
"Diese Betrachtungsart hat eine
Reihe von Naturforschern veranlaßt, die Evolutionstheorie
umgekehrt zu sehen, wie sie Darwin dargestellt hat: »Nach Darwin
sowohl als nach meiner Lehre ist die Tier- und Pflanzenwelt (letztere
nicht so ersichtlich bei Darwin) mit dem Menschen verwandt, aber
während Darwin den Menschen aus der Tierwelt hervorgegangen sein
läßt, muß ich umgekehrt die Tier- und Pflanzenwelt vom
Menschen ableiten« (Preuss). Der 1929 mit dem Nobelpreis
ausgezeichnete französische Philosoph Henri Bergson, deutete die
Entstehung der Tierwelt als »Verluste«, als
»Abfall« der Menschwerdung. Rudolf Steiner faßt diese
Gedanken in seinem »Lebensgang« als seinen Erkenntnisschritt
folgendermaßen zusammen:
»Erst diese Anschauung brachte mir
die Erkenntnis, daß in Urzeiten in geistiger Realität ganz
anderes Wesenhaftes vorhanden war als die einfachsten Organismen.
Daß der Mensch als Geist-Wesen älter ist als alle anderen
Lebewesen, und daß er, um seine gegenwärtige physische
Gestaltung anzunehmen, sich aus einem Weltwesen herausgliedern
mußte, das ihn und die anderen Organismen enthielt. Diese sind
somit Abfälle der menschlichen Entwicklung, nicht etwas, aus dem er
hervorgegangen ist, sondern etwas, das er zurückgelassen hat, um
seine physische Gestaltung als Bild seines Geistigen anzunehmen. Der
Mensch als makrokosmisches Wesen, das alle übrige Welt in sich
trug, und das zum Mikrokosmos durch Absonderung des übrigen
gekommen ist, das war für mich eine Erkenntnis, die ich erst in den
ersten Jahren des neuen Jahrhunderts erlangte. «
Wir müssen so weit ausholen, um das
rechte Verhältnis des Menschen zum Tier zu begründen und um
den Menschen in seine Würde »als Krone der
Schöpfung» einzusetzen. Wenn er alle Einseitigkeiten der
Tiere in sich vereinigt und harmonisiert, so kann er sie als seine
zurückgelassenen Stufen der Entwicklung, als seine Brüder
empfinden, die ihm den Weg zu sich selbst als geistiges Wesen in einem
zur Freiheit ausgestalteten »Leibestempel«
ermöglichten. Nicht Überheblichkeit, sondern
Verantwortungsgefühl gegenüber Tier- und Pflanzenwelt entsteht
dadurch, geschuldete Dankbarkeit."
Teilnehmer 1
- Für mich war ganz schön am Anfang, dass wir gleich diese
Musik gekriegt haben (ein Handy von Teilnehmerin 8 hatte eine Weile
vor sich hin gedudelt). Das fand ich wirklich wunderhübsch, wie
ein Zeichen, dass uns ein gutes Geleit begleitet, wie so eine
Lustigkeit. Das hat mich an die Lämmchen erinnert, weil es wie so
ein Geklimper war.
- Dann habe ich ziemlich schnell Schmerzen bekommen rechts, von der
Kälte. Das hat sich für mich ganz extrem durchgezogen, so
eine Teilung des Körpers. Links war völlig neutral und
nichts Besonderes, aber rechts die ganze eine Taubheit auch im Arm,
das Handgelenkt hat mich beim Verreiben sehr geschmerzt. Das
rechte Bein hat sich seltsam taub angefühlt. Ich hatte auch die
Idee, das beste wäre, es zu amputieren! Am Besten
wäre, es an der Hüfte abzuschneiden. Ich habe jetzt noch in
der Leiste rechts Schmerzen, zwischen Hoden und Oberschenkel.
- Einen Moment war mir sehr übel, ich hatte
Schläfenkopfschmerz. ‚Verantwortung‘
war ein Begriff, der aufgetaucht ist, und
‚Heiligkeit ‘. Ich habe dann immer
versucht, nachzudenken, was eine Entsprechung für Heiligkeit
wäre, was das Abbild wäre – Madonna, oder Ganesha. Das
hat alles nicht richtig gestimmt. Das wird sich vielleicht noch
zeigen.
- An einem gewissen Punkt habe ich gedacht, ich werde mal das Schaf
Shanghai fragen (das Schaf hieß so, dessen Bild ich hier
aufgehangen habe). Ich mag sie ganz gerne fragen in Situationen, wo es
schwierig wird, was die dazu finden – einerseits das Schaf,
andererseits einen Hund, der bei mir ist: Tschawo. Ich habe dann
gedacht, mal gucken, was die eigentlich so von der ganzen Sache
halten. Das war dann sehr lustig, denn ich hatte das Gefühl, das
Schaf Shanghai sitzt rechts von mir und der Hund Tschawo links –
und die haben beide so Zigarette geraucht, so "Lass sie mal
reiben! Mal gucken..." Und das kenne ich von denen überhaupt
nicht! Die sind sonst eigentlich immer sehr eindeutig in den
Haltungen. Es ist eher so, wie wenn man so auf der Veranda sitzt und
denkt "War das jetzt das Auto von den Kindern, die gekommen
sind?" Wie man auch so ein bisschen lauscht: "Was ist das
dort für ein Vogel, hast du den auch gehört?" Aber
gleichzeitig auch so ... Zigarette rauchen. (/lachen)
Abbildung 3: Der Hund Tschawo
Teilnehmer 2
- Meine Beziehung zum Schaf ist relativ wenig. Ich habe zum Schaf
nicht so die Beziehungen im Alltag nicht gehabt, und auch jetzt
weiß ich nicht, ob ich es so hingekriegt habe. Das Einzige, das
ich wahrgenommen habe war, dass ich mich wohl
gefühlt habe beim Verreiben. Ein wohliges
Gefühl.
- Ich habe dann kurze Zeit später auch ein Stechen im Magen, im
Pankreas gekriegt. Das konnte ich nicht genau orten, wo das genau
ist.
- Dann kam so ein Satz, der mit der Heiligkeit von Teilnehmer 1
vielleicht auch irgendwie zusammen passt: ‚In Wahrheit
ist es würdig und recht, dir Vater im Himmel zu
danken.‘ Und der wiederholte sich dann
immer wieder! Ich habe den einfach mal so wahrgenommen, ohne viel
darüber nachzudenken, habe da auch keine Bilder sonst dazu
gesehen.
- Bei der nächsten Verreibung hat mir die Nase zu laufen
angefangen, ich habe dann auch niesen müssen. Aber gleichzeitig
ist mein Blick auch klarer geworden. Also ich habe da so richtig das
Bedürfnis gehabt, eher mit den Augen zu schauen und Details in
der Umwelt wahrzunehmen – auch die kleinen
Milchzuckerkörnchen wahrzunehmen, auch den Schaum hier von meinem
Kaffe ganz klar wahrzunehmen. Das war richtig schön, und die
Augen haben wirklich eine verschärfte
Wahrnehmung gehabt. Das habe ich registriert.
- Zum Schluss habe ich auch die Krafttiere in meine Runde gerufen
und sie gefragt, was denn das Ganze soll hier (weil ich auch noch
nicht so ganz weiß, wie ich zu den Schafen stehe). Und das
einzige, was sie gemacht haben: sie haben sich hin gekniet! Da habe
ich auch erst mal nur wahrgenommen. Was jetzt das Knien soll,
weiß ich noch nicht, aber das wird sich vielleicht noch
zeigen.
Teilnehmerin 3
- Vielen Dank an Teilnehmer 1 und Shanghai! Ich finde sie ganz, ganz
schön, und dachte so: "Shanghai lacht und wacht!"
- Heiterkeit am Anfang, die Musik, Wärme,
Weichheit. Dann ganz starkes Gefühl von Hingabe.
Und dann kam das Opferlamm ! Und dann Trauer! Ich
wurde ganz traurig und musst so ein bisschen die Bilder
verdrängen, was man so im Fernsehen gesehen hat. Ich musste sie
richtig verdrängen! (Die Bilder der Abschlachtungen bei der Maul-
und Klauenseuche). Dann kam Gelassenheit und so eine Art Freiheit von
Gedanken. Einfach so da sein! Einfach da sein im Raum. Der
Raum wurde so ganz wichtig. So eine Art Aufgehen im Raum.
Rausgehen und Aufgehen im Raum! Und da ist: alles hatte eine
Bedeutung. Also alles war gut, wie es war, wo es war!
"Organisch sein" hatte ich mir dazu aufgeschrieben. Es hatte
sowas von Organischem!
- Dann kam noch mal der Schmerz, sehr viel Schmerz. Ich habe auch
gedacht, was muss der Schäfer für einen Schmerz
dabei empfinden! Das war ein großer Schmerz.
Teilnehmerin 4
- Ich bin total froh, das ich heute morgen her gekommen bin, weil es
mir total gut geht!
- Ich war am Anfang schon ganz offen. Was mich schon als Erstes so
erstaunt hat, war die Konsistenz der Milch: Das war so weich und
klebrig und glibschig, und es blieb bei mir so in der Mitte
und ich bekam es einfach nicht an den Rand! Das hat mich
erstaunt. Dann war es eine ganz lustige und heitere Stimmung, in mir
aber auch, als das Handy dann losging. Irgendwie hatte ich so ein
inneres Lachen und auch die Melodie blieb ganz einfach so in meinem
Ohr. Und ich habe gedacht, "Na, fängt‘s halt wieder
an?"
- Dann kam kurz so eine Traurigkeit rein, dass sich irgendwie dieses
Dunkle in der Mitte nicht mit dem hellen, reinen außen mischte
und ich dachte "Na, wieso kann sich das denn nicht irgendwie mal
mischen?" Irgendwie blieb beides so für sich. Ich hatte ein
kurze Trauer irgendwie, unbegreiflich. Und dann kam so eine heitere,
realistische Stimmung. Auch nach wie vor ist die da. Ich fühlte
mich so heiter, offen und empfänglich für alles, was so
kommt – aber auch so realistisch, praktisch und voller
Lebensfreude. Ich hatte dann auch ein Bild eines Osterlämmchens,
was so rumspringt und einfach Spaß hat.
- 10`: Dazwischen, als ich nicht rieb, hatte ich das Gefühl,
hier ist eine total friedliche, glucksende Stimmung,
Atmosphäre im Raum, und ich kann da total friedlich auch dabei
dösen zwischendurch! Ich dachte als ihr anfingt zu
kratzen, ihr seid ja ganz schön tüchtig und fleißig
und bemüht auch, aber das Schaben ist verdammt laut! Das hat mich
gestört.
- 20´: Dann kam die zweite Reibung und ich fühlte mich
total warm und hingegeben! Da war so ein schönes Gefühl von:
Ich war ganz im Rhythmus der Gruppe, also war so eingebunden in so
einen schnellen Rhythmus, relativ zügig – und trotzdem war
ich in mir irgendwie kein Anpasser, sondern ganz ich selbst!
Also jeder war was für sich und trotzdem in so einem
Gruppengefühl! Das war so ein Gefühl von Ganzheit und
trotzdem aufgehoben sein und Geborgenheit.
- Das Zweite was da so kam war: Es war sehr unterschiedlich
von den Phasen her ! Es ging mal phasenweise sehr schnell und
leicht und alles easy und heiter. Und dann kamen Phasen, wo es richtig
zäh ging und große Arbeit war. Wo ich mich gefragt habe
"Warum eigentlich Arbeit? Lohnt sich das überhaupt?
Wofür reibe ich mich auf?" Und dann ging es wieder weiter,
es war sofort wieder alles in Butter und Frieden und
Harmonie.
- 40: Wieder das Gefühl, es ist einfach Frieden und Harmonie
hier im Raum! Ein Zustand zwischen zentriert in mir selber und wach
für alles, was draußen ist. (Ich fand es völlig
faszinierend, wie dieser Typ da draußen im Haus gegenüber
das Fenster weiß streicht!) Ich habe auch draußen alles
mitbekommen! Da hat jemand Blumen neu eingepflanzt. Ich bekomme alles
mit und bin trotzdem ganz in mir. Also das ist ein wunderschönes
Gefühl, heute morgen!
- Dann kam, "Der Drache gegenüber auf dem Bild an der
Wand, der spielt mit mir! Der will mich hier immer zum Spielen
bringen!" Das ist ganz irre. Dann kam mir Harpe Kerkeling und
"Das ganz Leben ist ein Spiel"... Es war alles so
verspielt und ein bisschen Aufbruchsstimmung,
frühlingshaft so ein bisschen.
- 50´: Dann kam mir beim nächsten Reiben diese
phasenweise Schwere noch einmal so vor wie: Entweder ich renne hier
einen Berg hoch, oder ich bin im Sumpf. Und dann habe ich mir mehr
Gedanken gemacht (weil ich auch aus einer alten Schäfer-Familie
komme, die immer auf Verrottetem weiden musste) und irgendwie bin ich
da so ein bisschen abgedriftet, dass ich hier rum sumpfe. Ich
grinse hier vor mich hin ohne Grund!
- Und dann zum Schluss (das hat mich richtig getroffen!) –
Teilnehmer 2 und 5 haben so fies ausgeschabt, so hart. Das krachende
Geräusch hat mir richtig körperlich weh getan! Ich habe
gedacht, das ist sowas Weiches, Harmonisches, Liebes, was da
in der Materie ist. Und die gingen da so fies mit um – das hat
mir richtig den Magen umgedreht!
- Kurzfristig in meinem linken Auge kam ein Stechen, ging aber
sofort wieder weg. Und das Auge war klar, also ich habe vieles
im Blick gehabt, aber auch mich innen.
Teilnehmer 5
- Die Musik (vom Handy) hat mir auch gut gefallen. Sie war leicht,
einfach und (ich weiß nicht) ein bisschen doof
, irgendwie – aber unbekümmert. Und das
hat mir sehr gut gefallen.
- Dann kamen mir ständig die Worte ‚Harnverhalten‘
und ‚Harnretention‘ in den Sinn. Immer so im
Wechsel! Ich glaube, dabei ging es nicht so um die Worte
selbst, sondern um den Rhythmus.
- Dann war das vorbei und es kam der Gedanke, dass ich vielleicht
mal wieder Lachesis nehmen sollte, weil ich so viele Zweifel habe und
in Wirklichkeit sind Zweifel völlig unnötig und alles ist
ruhig und klar und einfach wie auf einer Bergwiese? Ich habe dann auch
so die Reibegeräusche und das Klingen der Mörser wie so
Kuhglocken auf einer Almweise wahrgenommen. Also der Raum war
total weit und total klar!
- Dann kam der Gedanke, wenn man von Menschen umgeben ist, die so in
sich selbst zufrieden sind und ruhig, dann macht man
so Bewegungen nach und macht, was die so machen und wird selber auch
so. Das kann auch in eine falsche Richtung funktionieren. Also wenn
jetzt man hier aufwächst, ist man auch von Leuten umgeben, die
dem Geld nachjagen und immer schneller und die Ersten sein wollen
– dann macht man das auch nach und wird auch so.
- Dann fiel mir zum Schluss noch das Wort
‚Satsang ‘ ein und das Bild. Wenn man so
beisammen ist, dann reicht das eigentlich schon, dass sich so die
Erfahrungen eines Lehrers, eines Leiters auf einen übertragen. Da
muss eigentlich gar nicht groß was stattfinden.
Teilnehmer 6
- Ich hatte gestern einen Traum, der mich unendlich traurig gemacht
hat, unendlich getroffen hat. Ich habe geträumt, ich sehe eine
ehemalige Partnerin von mir. Sie hat ein Kind auf dem Arm und für
einen kurzen Moment sehe ich, dass dieses Kind sowas wie ein
siamesischer Zwilling ist. Da ist noch ein zweiter Kopf dran! Diese
Freundin von mir ist voller Scham und voller Trauer und deckt da
irgendwie ein Tuch drüber, weil sie das gar nicht will, dass man
das mitkriegt. Das hat mich, ... das hat mich in meinem Herzen
getroffen! Da lugte dann noch so ein riesiges Auge
vor von diesem zweiten Kopf. Ich dachte "Oh Gott, was ist das
für ein Leid!" Ich habe sie darauf hin dann gestern auch
angerufen, um zu wissen, ob irgend etwas los ist. Dann war nichts. Es
war einfach ein Traum. Ein Traum hat mich lange nicht mehr so
getroffen, wie dieser gestern Nacht!
- Auf der Herfahrt hatte ich das seltsame Erlebnis, dass die S-Bahn
übers Ziel hinaus schoss. Sie fuhr im Bahnhof ein, hielt (wir
dachten, jetzt steigen die Leute aus) und plötzlich setzte die
nochmal zehn Meter zurück. Das habe ich auch noch nie erlebt. Es
ist einfach auffällig.
- Beim Rühren hatte ich augenblicklich, wirklich in den ersten
Sekunden sofort ein ganz schwaches, friedvolles, sanftes
Gefühl. Ich wollte erst gar nicht weiter reiben und dem
Stoff diese Gewalt antun, sondern hätte mich am liebsten
nur zu dieser Milch gelegt und gespürt. Mir stehen
Tränen in den Augen. Ich rühre ganz langsam, ganz zart,
mild und liebevoll – wie wenn ich ein
neugeborenes Baby streicheln würde.
- 10´: Ich bin traurig und gerührt. Ich denke an Wiese
und Stroh, wie sich das anfühlt – Wiese und Stroh (der
Duft, das Gefühl) und dann im Gegensatz dazu an unsere
rechteckige Welt hier in Berlin. Das wirkt alles ganz entfremdet,
völlig nüchtern! Große Trauer darum, dass die Wiesen
von der Erde schwinden, wie Wasserpfützen verdampfen auf einem
heißen Stein.
- Körperlich fühle ich mich, als hätte ich eine
Substanz gespritzt bekommen, die meine Muskeln ganz schwach macht. Ich
fühle mich, als wäre ich nicht mehr in der Lage,
eine kräftige Bewegung auszuführen. Ich fühle
mich zart, möchte mich in eine Decke hüllen.
- 20´: Ich fühle mich sehr aus der Welt genommen. Ich
merke, dass alles Äußere weit von mir rückt (das
fühlt sich an, wie Astacus). Ich bin nur noch mit
mir, wie unter einer weichen schützenden Decke, damit
etwas in mir wachsen kann, damit ich werden kann. ... Das blieb so.
Ich fühle mich wie ein Keim, etwas ganz Zartes, das
gerade erst entsteht. Und die Milch ist wie eine
Schutzglocke, wie eine Schutzaura, damit mir nichts passiert.
- Augensymptom : Ich schaute für ca. 20
Sekunden zum Fenster und hatte diese Bild danach als extrem langes
Nachleuchten auf der Netzhaut, mindestens 2 Minuten lang konnte ich es
durch Zusammenkneifen der geschlossenen Augen abrufen,
dreidimensional, plastisch.
- Kopfschmerz an linker Schläfe
Teilnehmer 7
- Ich bin das erste Mal in einer Verreibung.
- 0´: Gefühl des Druckes auf der Brust, in der Nähe
vom Brustbein. Danach ist an der selben Stelle Wärme
aufgetaucht.
- 10´: Ich habe jetzt selbst zum ersten Mal verrieben und habe
das Knistern, welches in der Schale entsteht, sehr genau gehört.
Da der Mörser sehr schwer ist, wechseln in
Handgelenk und Schulter Lockerheit und Festigkeit.
- 20´: Gedanken an unser Gespräch vorher. Zwischendurch
hatte ich mal Panik, es könne in der Verreibung gar nichts
passieren. Im Sinne von, dass ich zu wenig offen bin für das
Mittel selbst.
- 30´: Da hat sich das in Luft aufgelöst und ich war
einfach nur da, war ganz zufrieden.
- 40´: Die Frage taucht auf "Kann überhaupt in einer
Verreibung etwas passieren?" Da kam dann sofort die Antwort
‚Warum nicht?‘ und dann der Satz ‚Nichts
muss, alles kann!‘ Dann ein Gefühl der
Hingabe.
- leichtere Kopfschmerz auf der linken oberen Stirn
- 50´: Plötzlich habe ich viel langsamer verrührt,
fand das sehr angenehm. Mir fiel auf, dass der Zucker beim Abkratzen
vom Mörser leicht verspringt.
Teilnehmerin 8
- Stiche rechts, oberhalb vom Ohr im Kopf
- Ich war ziemlich nervös. Das Rühren musste erst schnell
gehen. Zuerst rührte ich rechts, dann links, bis ich meine
Position fand. Das musste gemütlich sein. Die Nase wurde
sehr frei, ich konnte besonders viel Luft holen. Die
Lautstärke und das Schaben von einigen waren
fürchterlich!
- Das Milchzucker-Pulver springt beim Schaben einfach davon! (Das
habe ich noch nie erlebt!) Ich wollte es immer festhalten.
- 20´: Das rechte Nasenloch kann extrem viel Luft ziehen.
Gefühl des linken Auges, dass es mehr nach vorne liegend ist und
Gefühl des rechten Auges, als ob es mehr zurückliegend
wäre. Ich habe dann das eine Auge zu gemacht um zu sehen, wo ich
besser schauen kann. Das nach vorn liegenden Auge konnte weniger sehen
und das zurück liegende Auge konnte es besser fixieren. Ich hatte
das Gefühl von Frühling und Herbst.
- 40´: Das Gefühl, es darf nichts verloren
gehen! Gut, dass der Mörser so groß ist! Ich sitze
hier und verreibe. Die Frage "Warum?" ist unbedeutend!
- Bilder von einer Schlachtbank tauchen auf. Ich
führe ein Schaf dorthin und wundere mich, warum es diesen inneren
Frieden hat. Aber ich kann es verstehen. Denn alles ist ohne Frage.
Ich muss es einfach tun. Und dies in vollkommener Ruhe. Bei mir kommen
dann auch noch die Worte auf "Mir geschehe! Alle
Gedanken sind in weiter Ferne. Ich kann sie nicht mehr
sehen."
C2
Teilnehmer 1
- Das erste Intervall hat für mich mit Trauer begonnen. Die
Überschrift war "Trauer". Ich habe
mich in einer verbrannten Landschaft wiedergefunden, wo ein
dunkler Fluss/Strom aus Petrol durchgezogen ist. Völlig
unbelebte Landschaft! Weiter hatte ich die Idee von Bildern aus dem KZ
: Reihen von Häftlingen, die vernichtet werden.
Schicksalsergeben geht man dahin, wo einen der Wärter (oder als
Schaf der Schäfer/die Schäferin) hinführt! Man gibt
ihnen die volle Verantwortung für ihr Handeln. Man will sich
nicht wehren. Das ist etwas, das ich sehr gut kenne von
Schafen, dass sie schon mal sich äußern, was sie
möchten, aber danach sofort irgendwie, wenn man sagt, "Es
ist so und so" danach wieder innehalten in ihrem Sehnen. Ich habe
dann eigentlich immer versucht, das in ein Gleichgewicht zu bringen.
Ich bin ganz viel auch ohne Zaun mit ihnen rumgezogen, damit sie eine
Chance hatten, sich zu äußern, ihre Bedürfnisse
anzumelden. Und dann habe ich versucht, irgendwie so ein
Verhältnis zu finden zwischen dem, was ich lenke und dem, was sie
wollen – dass es für beide Parteien stimmt! Es ist ganz
erstaunlich – auch später mit Zäunen – sie haben
eigentlich im Grunde genommen immer die Möglichkeit,
auszubrechen! Ich hatte immer die Idee, es ist nur ein Abkommen, was
wir miteinander haben – dass sie nicht abhauen und einfach ihren
Kopf durchsetzen.
- 20‘: Das zweite Intervall hat für mich die
Überschrift "Zärtlichkeit "
gehabt. Mir ist in den Sinn gekommen, dass bei den Schafen die Schafe
und die Böcke (also die Geschlechter) sehr getrennt leben. Man
begegnet sich zur Deckung – und das ist eigentlich sehr
stürmisch und die Böcke haben auch so ein eigenartiges
Balzverhalten, weil die dann mit der Zunge so lallen und die Schafe
mit den Füßen schubsen. Die Schafe rennen davon und sagen
"Iiieh!" (/Gelächter) Das ist das Liebesspiel bei
denen. Und der Deckakt geht dann sehr schnell. Eigenartiger Weise
haben sie aber ein großes Verlangen nach Begegnungen mit Wesen
von anderen Spezies. Also z.B. mein Hund Tschawo, der hat wirklich
stundenlang an denen rumgemacht! Er ist dann völlig aus dieser
Rolle "ich bin der Hüter" rausgegangen – man hat
bemerkt, die Bewegungen haben sich bei ihm dann völlig
geändert, er wurde völlig defensiv in der Bewegung. Das hat
er natürlich immer gemacht in den Situationen, wo es einfach
keine Arbeit gab, wo der Rahmen gesteckt war. (Das war so sein Hobby.)
Er ist dann an sie ran und hat sich so ganz vorsichtig genähert
und dann hat er wirklich auch so fremde Schafe irgendwie hypnotisiert!
Also die erstarren dann völlig und dann hat er ganz vorsichtig
begonnen, an denen so ein bisschen rumzuzupfen an der Wolle oder an
den Ohren. Dann hat er sie geleckt: das Gesicht abgeleckt, die Ohren
ausgeleckt, die gelben Krusten aus den Augen weggeleckt, den Hintern
abgeleckt. Also rundum hat er sie irgendwie abgeleckt, massiert.
(/lachen) Die standen dann da völlig selig, so leicht
entrückt. Dann gab es auch immer andere Schafe, die dort
rumstanden, die mit barem Entsetzen das ansahen. (/lachen) Zum Teil
haben die dann auch so Drohgebärden gemacht, dieses Aufstampfen
mit dem Fuß, so "Geh jetzt weg!" Vor allem die
Lämmer, wenn ihre Mutter sich da mit diesem Hund abgegeben hat.
Blankes Entsetzen "Wie kann sie nur! Der ist doch so
saugefährlich!" (Und man hat wirklich gemerkt, wie es ihnen
kalt den Rücken runter lief.) Und es gab auch Schafe, die haben
sich immer in meine Nähe gestellt! Ich hatte richtig das
Gefühl, die mögen das sehr gerne, einfach meine Stimme zu
hören oder so ein bisschen meine Nähe haben. Anfassen nicht,
das hat nur Tschawo geschafft. (Schafe mögen es nicht, angefasst
zu werden. Da haben sie eine große Distanz. Außer von dem
Hund. Der hat das irgendwie so hingekriegt, dass sie so weg waren,
dass sie das gut fanden.) Unter Schäfchen gibt es sehr wenige
Freundschaften. Das habe ich oft beobachtet, dass zwei Schafe sich,
wenn ich sie gekauft habe da haben die sich kennen gelernt, und dann
sind die fortan immer zusammen rumgelaufen. Sie haben so zusammen
getuschelt und vom selben Ort gefressen. Auch in der Herde sind sie
immer so zusammen gelaufen. Manchmal auch, dass die, die schon
länger bei mir waren der Neuen gezeigt hat "Das geht jetzt
so und so!", oder "Das ist jetzt der Hund! Siehst du, der
Hund ist ein bisschen gefährlich, da musst du aufpassen. Und das
ist eher ein braver Hund!" Diese Art von Freundschaften gab es.
Aber die Geschlechter bei Schafen sind sehr getrennt!
Und zu diesem Geschlechterverhalten noch: Bei den Hühnern ist ja
der Hahn sehr dominant. Der guckt sofort immer, was machen die Hennen?
Droht Gefahr von außen? Muss ich die verteidigen? Der Bulle hat
bei den Kühen (wenn sie frei laufen) auch so eine Schutzfunktion.
Und das ist bei den Schafen überhaupt nicht der Fall. Die
Böcke sind so... Randfiguren! Die stehen, wenn Gefahr droht (z.B.
wenn man über eine Brücke geht oder sie irgendwo durch ein
Bad müssen, um die Füße zu baden) – dann kann
man sicher sein, dass die Böcke zuletzt durch gehen! Die laufen
immer wieder nach hinten durch und denken "Huch, jetzt ist
gefährlich, jetzt hab ich Angst!" Die Schäfinnen gehen
und auch dabei das Lamm.
- Der Schmerz in der rechten Leiste ist weg gegangen.
- Ich war sehr froh. Ein Weilchen hat hier so ein Vogel
gezwitschert, und ich hatte das Gefühl, dass er irgendwie hier
rein will oder etwas Drängendes (er hatte sowas
Drängendes).
- 40‘: Ich war dann im dritten Intervall sehr froh, dass
Stille war! Dass sich das ein bisschen beruhigt hat.
- Zum Abschluss kam noch so eine Botschaft: ‚ Es
steckt etwas hinter unserem Dasein, das du jetzt zu ahnen beginnst.
Das hat auch so eine dunkle Seite. Aber fürchte dich
nicht!‘
Teilnehmerin 2
- Die zweite Verreibungsstufe stellt mich vor eine ziemliche
Herausforderung! Überhaupt das Schaf-Thema an für sich! Ich
scheine mich irgendwie bei den Metallen im Moment mehr wohl
zufühlen!
- Im ersten Schritt habe ich nur wahrgenommen, dass ich auf einer
Almwiese sitze und einfach nur abwarte, den Schafen
zuschaue, ohne irgendwie etwas zu wollen oder zu
suchen . Da kam mir der Gedanke "Ich mache eigentlich
gar nichts hier. Warum bin ich jetzt hier?" Mir ist dann
gekommen, dass ich gar nichts mache, stimmt überhaupt nicht.
Sondern es ist schon irgendwie ein Dienst an der
Schöpfung, auch wenn ich nur da sitze und beobachte und
warte . Es ist mir dann so vorgekommen, dass die Schafsmilch
so eine gewisse Überheblichkeit oder Arroganz erschüttert,
wenn man die in sich trägt oder ansatzweise hat. Das hat mich
schon ziemlich mitgenommen. Also ich habe, was Arroganz und
Überheblichkeit anbelangt, das bei einer Platin-Verreibung sehr
gespürt und habe damit aber irgendwie gut umgehen können.
Aber jetzt bei Schaf, da wird das mit dieser
Weichheit ziemlich erschüttert! Und das
führt dazu, dass ich ziemlich unsicher geworden bin bei dieser
ganzen Sache jetzt hier. (Ich habe auch gar nicht gewusst, ob ich
überhaupt hier mitmache.) Also, dass die Weichheit auch eine
enorme Stärke besitzt, kriege ich jetzt gerade mit. Dafür
bin ich den Schafen auch sehr dankbar! Und für mich einfach die
Wahrnehmung, dass ich im Moment noch nicht so ganz umzugehen
weiß mit dieser Art von Resonanz, die ich da jetzt gerade
entwickle.
Teilnehmerin 3
- Sehr stark ist immer noch das Schauen, das Aufgehen, das
einfach Wahrnehmen und sich aber eigentlich nicht drum
kümmern. Es einfach wahrnehmen, wie es ist! Dass alles jetzt ist
und alles okay ist, so wie es jetzt ist.
- Dann wurde ich sehr müde, hatte große Lust, zu
dösen, aber auch draußen zu sein. Das Licht war sehr hell,
und ich wollte draußen im Schatten irgendwo sein. Ich fand ganz
spannend, was Teilnehmer 1 jetzt erzählt hat, denn ich habe mich
nämlich gefragt, wie denn das Geschlechter- und Sexualleben bei
den Schafen ist! Ich habe mir das so vorgestellt, wie das ist. Und
habe gespürt, dass ich sehr viel... Hunger habe,
Bedürfnis, zu essen, richtig tierisch mit
Knurren! Eigentlich mit Unverständnis, dass wir hier nichts zu
essen haben! (Beim nächsten Mal, wenn du Schafsmilch verreibst,
solltest du etwas zu essen hinstellen, damit man immer was knabbern
kann!)
- Dann hatte ich viele Gedanken an die Gefährtinnen! (Da fand
ich auch interessant, was du gesagt hast). Also Gespräche, die
ich gerade hatte mit Freundinnen/Gefährtinnen aus der Klasse. Das
waren die einzigen Gedanken, die kamen. Und das war es auch
schon!
Teilnehmerin 4
- Es fing an damit, dass ich gar nicht mehr wusste, was ich gedacht
hatte. Ich war so in meditativer Stimmung und wusste
eigentlich gar nicht mehr, was ich schreiben wollte. (Ich hatte was
vor!)
- Und dann habe ich so einen tierischen Hunger gehabt! Ich musste
echt aufpassen, dass ich den Mund zu halte, damit ich nicht ... ich
hatte so eine Speichelbildung!
- Als die anderen rührten, habe ich so ein Klingeln
rausgehört und mir vorgestellt, das wäre jetzt die Klingel
von Arne Krüger – und ich habe mir vorgestellt, wie er
jetzt wohl aussehen würde, mit einem Schäfermantel auf der
Wiese.
- Dann kam noch einmal vom linken Auge ein Aufflackern, das zog bis
in den Nacken, das war einmal ein richtig verspannter Schmerz. Das
ging wieder weg.
- Dann kam "So, wie das hier ist – die Schafe sind die
wahren Buddhas! Also die gucken einfach dumm und es sieht dumm aus.
Aber die sind ja gar nicht dumm, denn irgendwie könne die gucken
und meditieren einfach den ganzen Tag!" (Wenn sie nicht essen.)
Dann kam so dieses Wort, das "absichtslose
Schauen". Ja genau, Schafe können das!
- Ich war etwas müde und musste immer wieder aufpassen, dass
ich den Mund zu lasse. Ich hatte dass Gefühl, ich gucke zwar in
der Gegend rum, aber es ist keine Gleichgültigkeit, sondern eher
eine Neugierde dabei.
- Das Reiben war wie ein Gebetsmühle. Mir fiel auf, dass es mir
zum ersten Mal beim Verreiben nicht unangenehm war (ich habe so kurze
Unterschenkel, dass ich immer die Füße aufstellen muss,
damit der Mörser gerade ist). Hat das etwas mit den Schafen zu
tun?
- Dann bin ich eingepennt, wache auf – und dann musste ich
wieder an Fressen denken! Der erste Gedanke war, das
Pistill sei ein Champignon! (/lacht) (Ich muss jetzt auch beim
Erzählen aufpassen!)
- So eine Art Traum: Auf einmal wurde es ganz leicht. Und es fing so
an, dass ich mich als Schaf auf einer Teerstraße laufen
sah ! (Deswegen fand ich das jetzt irre bei Teilnehmer 1 mit
seinem schwarzen Strom!) Irgendwie hatte ich das Gefühl, es ist
alles easy, irgendwie geht alles locker und leicht. Aber irgendwie war
es halt Teer und es gab Gras nur am Rand. Es war die ganze Zeit ganz
witzig. Dann kamen aber immer mehr Schafe, und die Straße wurde
richtig eng. Und dann war es wie so ein riesengroßer
Schafs-Highway (ich hatte das richtig als Bild vor Augen). Auf dieser
schwarzen (und auch ein bisschen bedrohlichen) Straße waren dann
Massen von Tieren auf einmal. Es wird immer enger und immer enger
– und irgendwann habe ich gestutzt und hatte das Gefühl,
ich kann gar nicht mehr richtig gucken. Es ist ja nur noch Mainstream
und nur noch Rennen! Oh ich wollte ... auf so einer Nebenstraße
und einem Kiesweg wieder. Es wurde zwar halt holprig und ich musste
wieder mehr tun – aber ich hatte wieder mehr Zeit zum
Gucken! Da gab es zwischen den Kieseln halt auch Gras. (Es
war echt ein Film vor Augen!) Dann kamen weiter immer mehr Schafe auch
von dem Highway runter auf diesen Kiesweg auf diesen schweren und es
wurde auch da immer voller! Irgendwie hatte ich es immer so mit dieser
Menge. Ich kriegte da richtig Panik
! Irgendwann war alles verstopft und voll. Ich wusste gar nicht mehr,
wo ich lang laufen soll, was ich machen soll! Es war Panik und auch
wie Teilnehmer 1 beschrieben hat, diese KZ-Stimmung !
Ich war eingesperrt zwischen den ganzen Schafen. Irgendwo habe ich
mich dem ergeben und irgendwo war es auch ganz
schrecklich! Das hörte dann erst abrupt auf, als alle Schafe im
Stau standen. Es ging gar nicht mehr vorwärts und ich konnte nur
noch gucken! Ich hatte zwar kein Gras mehr gehabt, aber
wenigstens hatte ich die Ruhe zum Gucken ! Und da wieder so
ein bisschen Frieden und ich konnte ein wenig aufatmen. Aber diese
Stimmung von dieser Masse von Schafen – finde ich total
erdrückend! Das war total schrecklich! Ich war froh, als das
vorbei war.
Teilnehmer 5
- Ich hatte am Anfang einen leichten Schafsgeruch in der Nase.
(Vielleicht, weil ich vorher einen Schafsjoghurt gegessen habe, aber
er ist mir da erst richtig zu Bewusstsein gekommen.)
- Dann kam eine Phase, wo ich keine besonderen Gedanken und
Gefühle hatte. Ich dachte, "Aber das ist doch jetzt die C2
– da muss doch irgendwas kommen!" Dann habe ich mich
gefühlt wie das Schwarze Schaf hier. Mir war aber auch klar, dass
ich als das Schwarze Schaf einfach dazu gehöre.
- Ich habe mich darüber gewundert, dass sich die meisten
Kulturen darüber definieren, wen oder was sie als Feinde
betrachten. Das fand ich ganz komisch! (Unsere Kultur zum Beispiel.
Wir behaupten ja von uns, dass wir so multi-kulti und global sind.
Aber wir haben das einfach viel geschickter verpackt! Wir sagen,
unsere Feinde sind Faulheit und mangelnde Produktivität –
und ein paar Schritte weiter grenzen wir damit ganz viele Völker
aus und ganz viele Lebensweisen, die nicht so leben wollen oder nicht
so leben können. Es ist das selbe wie früher, nur viel
raffinierter!)
- Dann war überhaupt nicht bei der Sache. Es lief irgendwie
alles so, ohne dass ich mich groß drum kümmern musste. Ich
habe dann so ein bisschen vor mich hin geträumt. Es waren
immer Situationen, die ich erlebt habe, meist in der letzten
Zeit. Ich habe dann so ein bisschen dort nachgefühlt
– aber da kam auch nichts besonderes Geistiges bei raus. Das war
einfach so nur ein... Wiederkäuen !
- Als ich das aufschreiben wollte habe ich bemerkt, das mein
Gedächtnis total langsam geworden war. Ich hatte den Gedanken,
(als Teilnehmer 2 gähnte) "Wenn jemand in der Gruppe
müde ist und das unterdrückt, dann taucht das bei
jemand anderem in der Gruppe wieder auf." Der wird dann
sozusagen für die andere Person müde. Es kam auch der
Gedanke, dass die Verreibegruppe wie eine Herde ist.
Teilnehmer 6
- Es fing ganz harmlos an, und dann wurde es wirklich heftig bizarr:
Die ersten 40 Minuten waren typisch Milch: Ich bin halb
weggetreten, wie zwischen wach und Traum. Ich bin nicht in
der Welt, bin nicht richtig da.
- Ich kann meine Aufmerksamkeit nicht fokussieren in dem Mittel!
Habe viele Gedanken an aktuelle Alltagsgeschichten, aber alle nur kurz
(kein wirkliches Drüber-Nachdenken). Ich bin erstaunt, dass in
der C2 so gar keine Gefühle kommen!
- Dann kam ein seltsames Bild: Ein Schaf steht in einem frisch mit
schönem hellen glatten Holz ausgekleideten Saal, in den die Sonne
scheint. (Das hat irgendwas völlig Absurdes!)
- 40´: Dann ging es los! Es kam der Satz: ‚Wir verreiben
Non-Sense.‘
'Es geht um Blöd-Sinn.' Ich denke an
BSE und daran, dass diese Krankheit, diese Hirnerweichung eigentlich
vom Schaf kommt (Skrapie).
Mir kommt der Satz in den Sinn ‚Gott ist mit die
Doofen‘ und dann: Wer das sagt, ist blöd. Dann:
"Wer das liest, ist blöd." (Diesen Satz haben wir als
Kinder mit Kreide auf Mauern geschrieben in der blöden Annahme,
wir könnten damit jemand ärgern.) (/lachen)
Ich denke "Oh Gott, was soll das für eine C3 werden, wenn
der Geist hier flöten geht?!"
- Ein Bild kommt: Ich öffne einen Schafs-Schädel
– und da ist gar kein Hirn drin, ich sehe nur eine
leere Höhle!
‚Das Hirn ist nicht, wo ihr es
sucht!‘
Da denke ich wieder an meinen Traum mit dem missgestalteten Kind und
werde traurig. Ich frage mich, wie gehen Schafe mit so etwas um?
Welchen Stand hat unter Schafen der, der klug ist und clever und der,
der schlicht ist und blöd?
Das Mittel fragt mich darauf ‚Woran misst du
Klugheit?‘
Im Kopf fallen mir dazu ganz viele Antworten ein. Aber ich habe das
Gefühl, sie haben im Geist der Schafsmilch keinen Bestand. Am
ehesten gelten lassen könnte sie vielleicht noch "Klugheit
ist, gut durchs Leben zu kommen." Ich bin ratlos.
‚Das ist der beste Zustand, um einen Rat anzunehmen!‘
Welchen Sinn hat dieses Tier für uns außer seiner
Wolle und es zu essen?
‚Die Antwort kannst du nur aus deinem Nicht-Hirn
schöpfen! ‘ (Ich sehe dazu das Bild, dass mein
eigener Kopf ebenso leer und hirnlos werden muss, wie der vorher
Gesehene.)
‚Ihr sollt alle BSE kriegen.‘ Ich bekomme große
Angst, denn ich weiß, dass kein Mensch, kein Tier mit dieser
Krankheit leben kann. Man strauchelt über seine eigenen
Beine.
‚Wenn euch nichts erweicht, dann vielleicht
Hirnerweichung.‘
‚Hier kommst du mit dem Schrecken nicht mehr
davon!‘
Ich habe jetzt richtig so ein bisschen Angst bekommen!
Teilnehmer 7
- Ich habe durch dich und Teilnehmer 2 begriffen, warum ich
eigentlich hier bin. Es klang vorhin auch schon bei mir ein bisschen
an – das Thema Offenheit! Es begleitet mich schon seit 4-5
Wochen. Offenheit im Sinne von durchlässig für das
zu sein für, was kommt und das annehmen zu können, was
kommt. Und das hat ja mit Sicherheit auch etwas mit dem
Verhalten von Schafen zu tun.
- wieder leichter Kopfschmerz, der ging dann weg
- Ich hatte das Gefühl, dass ich zwar in der Welt bin, aber das
Gehör und das Fühlen ist mir wichtiger, als das Sehen. Ich
habe euch schaben hören und dachte, "Naja, wenn das von
außen reinkommt, mag das vielleicht unangenehm sein für die
Ohren." Ich fand das aber gar nicht unangenehm und habe gedacht,
"Das gehört alles dazu, alles darf sein. Es ist
eigentlich alles ganz wunderbar."
- Dann kam große Müdigkeit, mir fiel das Schaben selbst
schwer. Ich wollte dann auch selber gar nicht mehr groß
verreiben. Ich musst drei-vier mal herzhaft gähnen. Mir ist
aufgefallen, diese Höflichkeitsgeste, sich dabei die Hand vor den
Mund zu halten, ist mir dabei überhaupt nicht eingefallen!
Mir war es also vollkommen egal – auch
draußen wäre es mir egal gewesen, was die Leute von mir
halten, wenn ich so breit gähnend ginge.
- Dann fragte ich mich, was ich den Leuten aus meinem Kurs am Montag
von dieser Verreibung erzählen würde und ich dachte,
eigentlich kann bei Schafsmilch nur etwas ganz
Sanftes herauskommen.
- Zum Schluss hörte ich euch beim Verrühren zu und ich
fand, bei jedem Verreibungsschritt sind die Bewegungen immer
ausgeglichener und sanfter geworden. Da fiel mir das Bild der
Schafherde, die durch eine sanfte Hügellandschaft zieht –
aber man steht soweit entfernt, dass man sie nur ziehen sieht –
ein sanftes Dahingleiten, ohne dass man noch etwas hört (die
Schafe oder den Hirtenhund, der dazu gehört).
Teilnehmerin 8
- Mir ging es ganz schlecht, als ich hier rein kam! Aber ich kann es
gar nicht richtig definieren. So habe ich mich noch nie gefühlt!
Ich habe vorhin telefoniert – und das war für mich so etwas
Unfassbares, was sich dort entwickelte! Aber ich konnte es nicht
greifen. Ich fühlte mich: Ich bin allein, doch in der Gruppe. Die
Kühle kam hoch. Sie vibrierte in den Füßen, in den
Fußgelenken. Etwas Unfassbares entsteht! Ich bin extrem
betroffen, berührt – und es ist unerklärlich!
(/erklärend) Das ist ein Verhalten und ein Zustand, den ich noch
nie gehabt habe, wenn ich eine Reaktion von einem Patienten bekomme,
die ich mir nicht so vorgestellt habe.
- Etwas fährt von oben herab auf mich. Kälte steigt aus
meinem Brustkorb nach außen, sobald wird es mir aber wieder
wärmer. Ein dumpfer Kopfschmerz im Bereich der Fontanelle. Das
rechte Auge ist auch dumpf davon betroffen. Ich schaue ins Licht, und
es ist schön.
- Ich denke an etwas Neues – an die Geburt. Mir fällt
auf: Die Menschen ähneln den Tieren, wenn sie gemeinsam
miteinander gehen. Ich versuche, die Tiefe der Seele zu erfassen. Es
entsteht ein tiefer Frieden und Ruhe. Es ist so, wie es sein soll. Die
unruhige Herde von Schafen mit ihrem leisen Blöken vernehme ich,
die sogleich einfach da stehen . Es kommt etwas hoch, und es
geht wieder. Es wechselt – mal kühl und mal
Wärme.
T1 |
Zu dem Unerklärlichen – habe ich das richtig
verstanden, das ist für dich etwas Seltsames?
|
T8 |
Auf das, was ich vorhin in der Pause
am Telefon erlebt habe: Ich habe noch nie in einer
Situation drin gesteckt, mit der ich nicht umgehen konnte!
Oder das Gefühl hatte, damit nicht umgehen zu
können. Ich hörte es mir an und innerlich dachte
ich "Oh Gott! Was passiert hier? Was hast du falsch gemacht?
Was hättest du anders machen können? Und dieses innere
Gefühl und das äußere Erscheinen war nicht in ...
Einklang zu bringen. Das war das Unfassbare! |
T1 |
Also du konntest es auch nicht mitteilen? |
T8 |
Nein! Ich hoffe, dass ich so
geklungen habe für den Patienten, dass das in Ordnung war. Ich
sagte dann nur "Der Heilungsprozess entsteht entweder von oben
nach unten oder von innen nach außen". Das waren so noch
die Worte. Aber es waren Worte. Mein Gefühl war ein
anderes! Und das war ganz neu für mich. |
T1 |
Von der Stimmung her finde ich das
sehr ähnlich wie das, was ich beschrieben habe von den
Schafen. Das sie irgendwie schon etwas spüren und das
vielleicht dann auch sagen würden, aber es hat eine ganz
starke Tendenz, "Nee, nee, das geht jetzt nicht" und
es dann dem anderen überlassen. Eigentlich so
wie "Du kannst das jetzt machen. Du
hast alle Möglichkeiten, damit umzugehen." Könnte
das sein? |
T8 |
Ja. |
C3
Teilnehmer 1
- Für mich war es wie eine Droge. (/albernes Lachen der anderen
Teilnehmer) Ich wusste lange nicht, was wir verreiben. Ich hätte
gedacht es ist eine Droge. Ich fand es sehr lustig; habe eine
Heiterkeit verspürt. Ich habe die ganze Zeit gedacht: Mensch, von
meinem theoretischen Wissen her über Verreibungen, gehen wir mit
der C3 in die geistige Ebene (/Lachen der anderen Teilnehmer)
T3: "Aber der Geist flog davon." (/lacht)
- Ja, genau! Ich habe Schafherden gesehen die gegen den Himmel
fliegen, und als farbige Bänder aus der Sonne
zurückkehren.... (/Lachen der anderen über das absurde
Bild)
- Dann das Gefühl ein Pilot zu sein auf einem Nachtflug.
Hinunterschauend auf die Lichter einer Grosstadt. (Ich dachte, das ist
eigentlich beruhigend, vielleicht hat es etwas mit Machtimperien zu
tun, die überwunden werden.) Daraufhin haben sich die Lichter der
Grosstadt alle verschieden gefärbt, wie Lichter hinter bunten
Glasscheiben. Diese leuchtenden Tupfer haben sich dann zu drehen
begonnen, wie flachgelegte, riesige Windmühlenflügel. Und
plötzlich bemerkte ich, dass es nicht nur eine Stadt ist die sich
unter mir dreht, sondern mehrere, immense, von innen beleuchtete, sich
drehende Windmühlenflügel; diese Städte.
- (/nachdenklich/konsterniert) Die geistige Ebene scheint
bei Schafen nicht so vorhanden zu sein, oder jedenfalls anders als bei
Menschen...
- Ich habe mir dann wieder mal Hilfe geholt bei meinen Krafttieren.
Da habe ich gesehen, mein Hund schläft! Der gibt sich auch
irgendwelchen Tagräumen hin. Und mein Schaf käut
wieder ! Da erkannte ich: das ist genau der
Punkt bei den Wiederkäuern! Deshalb brauchen sie diese
Ruhe nach dem Fressen, wo man sie nicht stören darf. (Das wissen
alle Leute die mal mit Wiederkäuern gearbeitet haben.) Du kannst
ihnen vielleicht nur die Hälfte zum Fressen geben, aber du darfst
sie dann nicht stören! Wenn du den Wiederkäuern diese Zeit
nicht gibst, werden sie auch nicht fett, geben keine Milch, usw. Ich
dachte daran, wenn die da so liegen, und dann macht es
"Schwupp!" – und dann kommt noch mal so ein Ballen
hoch und dann mampfen sie den noch mal... Die ganze Stimmung
war so... abgehoben. Sie haben beim Wiederkauen auch diesen trancigen
Ausdruck im Gesicht. Es scheint so, dass sie dieses
rhythmisch wiederkehrende Losgelöstsein, Wegträumen von der
Erde ganz stark brauchen, um die aus der Außenwelt aufgenommenen
Pflanzen an ihre eigene innere Realität anzugleichen. Sie
bekömmlich zu machen. Sie zu verwerten.
Teilnehmer 2
- Mein Instinkt sagt mir eigentlich nur, dass jetzt die Zeit des
Schweigens der Lämmer gekommen ist. (/Lachen, der anderen, weil
alle in dieser absurden Stimmung sind). Mehr ist dazu nicht zu sagen.
Es war so viel, aber dann doch wieder nichts.
Teilnehmerin 3
- Ja stimmt, es war viel und doch wieder nichts. Das mit dem Fliegen
hatte ich auch – das trifft es! Ich hatte das Gefühl, es
kommt etwas an und ist auch gleich wieder weg: Gedanken,
Eindrücke. Einfach nicht mehr greifbar!
- Ich hatte ein Bild, da war alles rot vor meinen Augen. Rot und ein
Kreuz. Das war das Einzige was ein wenig schwer war. Und der Satz:
‚Ich bin das Blut der Welt.‘ Das war das
Einzige was greifbar und schwer war. Ansonsten war es wirklich
geprägt von dieser Heiterkeit.
- Ich habe mich gut genährt und gesättigt gefühlt.
Ich fühlte so ein Vibrieren. Es war so ein Gefühl von ...
Zeitlosigkeit! Zeit war eigentlich... egal. Zeit war jetzt und
ewig.
- Was ich sehr lustig fand war, dass ich eine Ähnlichkeit
zwischen der Büste von Samuel Hahnemann und dem Gesicht von dem
Schaf Shanghai festgestellt habe. (/Lachen) Das meine ich
wirklich!
Abbildung 4: "Was ich sehr lustig fand
war, dass ich eine Ähnlichkeit zwischen der Büste von Samuel
Hahnemann und dem Gesicht von dem Schaf Shanghai festgestellt
habe.
Teilnehmerin 4
- Bei mir gab es nicht viel Neues. Ich war auch so in Gedanken
verhangen, aber auch gedankenlos irgendwie. Und dann war ich so
träge, ein bisschen gelangweilt, satt. Es war nichts weiter los
bei mir. Ich wusste nicht, warum ihr so witzig wart. Hatte das
Gefühl, ich hätte lauter so kleine Ketwiesel und Hexen um
mich herum; und ich sitze hier so gelangweilt und kriege keinen Scherz
mit!
- Ich habe mir Gedanken gemacht, warum ich nicht mal nach Norwegen
ziehe? Das war ein witziger Gedanke – aber sonst ist nichts
passiert bei mir.
Teilnehmer 5
- In der erste Hälfte war eigentlich auch ganz ruhig, bin
zeitweise völlig weggedämmert. Ich wollte das in Worte
fassen – aber nicht mal das ging.
- 30‘ Im vierten Schritt fiel mir dazu ein:
"Schlafmilch-Verreibung "! (/Lachen der
Anderen)
- 40‘ Die Zeit verging dann sehr schnell. Ich war
überrascht das die Stunde schon vorbei war. Ich hatte keine
fassbaren Gedanken. Weiß nicht was da los war.
- Als ihr so gelacht habt jetzt, hatte ich auch überhaupt keine
Peilung, was jetzt so lustig ist! Sonst war eigentlich nichts.
Teilnehmer 6
- Beim Mittagessen hatte ich das Bedürfnis, sehr scharf zu
würzen, und ich spürte trotzdem gar nichts von der
Schärfe. So etwas habe ich bisher nur bei Opium erlebt. Ich hatte
den Gedanken, das Schaf ist das tierische Opium.
- 0´: –
- 10´: –
- 20´: –
- 30´: –
- 40´: ‚Denn 1. kommt es anders, und 2. als man
denkt!‘
Ich denke daran, dass wir hier so viele Augen-Symptome hatten und
auch in meinem Traum der zweite Kopf des Kindes ein einziges riesiges
Auge hatte. Da kam der Satz: ‚Das Auge
Gottes.‘ (Das kann ich aber nicht weiter deuten.) Dann
habt ihr alle so gekichert, und ich konnte damit auch nichts
anfangen.
- Teilnehmerin 4 sah mich strahlend, treu-doof an, wie ein Schaf
– und ich musste lachen. Das hatte etwas ganz entwaffnendes.
(Teilnehmerin 4: Stimmt nicht, ich habe an dir vorbei zum Fenster raus
gesehen!) Dann musste ich auch lachen. Ich schrieb dann aber erst
(weil das Wort so kam), es hatte etwas
"entwappnendes"– und ich musste lange überlegen,
bis ich heraus bekam, was an dem Wort falsch ist. Weil WAP ein
Kommunikationsstandard für Handys ist (ich nehme alles als
Zeichen, was hier so passiert) kam dadurch der Gedanke:
Schafsmilch ist vielleicht ein Mittel, was uns von dem
Wichtigkeitswahn befreit, ständig kommunizieren zu müssen.
Also ein Mittel gegen Mobiltelefone. (Als vorhin in der C1
das Handy losging ging, niemand ran.)
- Die ganze Zeit über kurzes Wiederkäuen von vielen
Alltagssituationen (sie tauchten kurz auf, aber wurden gar nicht
bearbeitet)
T1 |
Was ist WAP? |
T6 |
Das ist ein technischer Standard, um
mit dem Handy ins Internet zu kommen. Der ist momentan viel im
Gespräch. In drei Jahren wird wahrscheinlich niemand mehr
davon reden.
Ich hatte erst das Wort "Ent-wapp-nend" – und habe
erst nach einer Weile gemerkt, dass das völlig falsch ist,
dass das heißen muss "entwaffnend"! Vielleicht
steckt irgendein Sinn darin? |
T1 |
Ist das eine Art Kodifizierung? |
T6 |
Das ist die Vereinbarung, wie man
über Mobiltelefon Schrift überträgt. Ich kenne mich
da auch nicht so gut aus. Für mich war da das Gefühl: das
ständige Kommunizieren wird mit diesem Mittel aufgelöst.
Schafmilch ist ein vielleicht Antidot zum Mobiltelefon. |
Teilnehmer 7
- Ganz am Anfang hatte ich auch ein Gefühl der Leichtigkeit,
wie das alle hatten (das finde ich echt verblüffend). Das ging
aber relativ schnell weg. Leider.
- Eine Wärme an der Stirnmitte habe ich noch bemerkt.
- 10‘: Im zweiten Abschnitt war ich einfach nur hier.
- 20‘: Im dritten Abschnitt wurde ich fast ärgerlich, und
ein bisschen wütend, dass nichts passiert.
- 30‘: Im vierten Schritt wurde ich dann müde.
- 40‘: Im fünften habe ich mich dann im Gegensatz zur C2
sogar gefreut, dass ich was verrühren konnte, also aktiv zu sein.
Ich habe mich auch fast gefreut über die Störungen von
draußen, fand sie gut. Ich habe dann bemerkt, dass ich
angefangen habe, ganz rhythmisch zu rühren, bis ich mit dem
ganzen Körper fast mitgeschwungen bin.
- 50‘: Als letztes – da passierte immer noch nichts
– hatte ich das Gefühl, als drücke ich meine eigene
Stimmungen dem Mittel auf, weil ich so ungeduldig geworden war. Und
zum Schluss kam dann der Satz: "Ich habe keinen Bock mehr auf
Hingabe."
T6: Ich habe noch eine Ergänzung.
Mir wurde gerade klar, dass das Wort, welches Teilnehmer 1 hier
reingeworfen hatte, gut passte. Ich hatte mir aufgeschrieben:
"kurzes Wiederkäuen von vielen Alltagssituationen."
Die kamen immer so kurz und gingen wieder unter. Man hat gar nichts
wirklich bearbeitet. Aber "Wiederkäuen" ist ein
gutes Wort dafür!
Teilnehmerin 8
- Ich dachte, es gibt nichts! Ich werde auch nichts zu Papier
bringen! Dann fing meine Nase an, fürchterlich zu jucken.
- Es geschieht nichts. Es ist im Mörser nichts an Substanz
drin! Der Zustand, mit geschlossenen Augen zu sehen, ist
einfach. Auch das Fühlen ist viel tiefer und intensiver!
Ich verliere jegliches Zeitgefühl. Ich habe die Augen geschlossen
und sehe rot. Das Gefühl von "Blut" als Gedanke, taucht
auf. Die Farben verändern sich mit den geschlossenen Augen von
grau bis fast schwarz. Dabei bin ich sehr gelassen. Zwischendurch
schaue ich nach vorne zum Schaf (ein Foto von dem Schaf Shanghai hing
an der Stirnseite des Raumes) und dann zu Samuel Hahnemann. Ich
überlege, ob die Falten, die er in seinem Gesicht hat, genau so
sind wie, bei mir.
T1 |
Du hast also keine Ähnlichkeit zwischen Hahnemann und Shanghai
festgestellt? |
T4 |
Aber Teilnehmer 6, nicht wahr? |
T6 |
Na, du hast mich ja darauf
aufmerksam gemacht! Das ist da ja schon auch eine bittere
Kohnsequenz: wenn Teilnehmerin 8 sich im Aussehen dem Hahnemann
ähnlich fühlt, und vorher bemerkt wurde, dass dieser
eigentlich dem Schaf ähnlich sieht... Dann sieht letzten Endes
Teilnehmerin 8 dem Schaf ähnlich. (/Lachen)
(Pause)
Habt ihr das Gefühl, dass wir die C3 überhaupt
bewältigt haben? Ich bin mir nicht sicher. Ich weiß es
nicht. |
T5 |
Ich hatte genau das Gefühl,
dass genau so das Schaf ist!
Ich habe da vorne das Bild angeguckt, und dachte so: die haben
eigentlich überhaupt nichts in der Birne! Jetzt nicht
abwertend gemeint. Ich denke, sie haben vielleicht etwas
entdeckt, wie man sich gut fühlt. Aber dahinter steckt eben,
dass sie gerade nichts denken. |
T1 |
Das kam ja auch schon mal vor mit
dem Schädel der leer ist. Man guckt rein – und der ist
leer! Für mich war das – ich konnte von dem, was ich bei
Schafen so gespürt habe, schon den Zustand des
Wiederkäuens, mit dem Zustand der hier herrschte assoziieren.
Und ich fand diesen Zustand schon sehr stark! Das hat mich
erstaunt. Dermaßen mit geschlossenen Augen so Farben
zu sehen, die sich drehen, Farbspiele – das kenne ich sonst
nur von Drogen. Dieses zeitlose, zufriedene, trancige
Dämmern. |
T4 |
Da fällt mir ein: ich hatte
auch erst das Gefühl, ich hätte lange in die Sonne
geguckt und sehe Fenster, quadratische Muster. Als Teilnehmer 1
dann sagte "Windmühlenflügel", da fiel mir ein
– das sind genau so quadratische Muster wie
Windmühlenflügel gewesen, die ich sah! |
T1 |
Die Schafe scheinen da eine
künstlerische Ader zu haben... (/lacht) |
T3 |
Für mich hat die (zeigt auf das
Bild von Shanghai) etwas von Buddha! Dieses Sein im Jetzt.
Alles andere ist egal. Und das genügt.
Alles ist da. Das Gras ist da, die Weide ist da. Für alles
ist gesorgt. Es ist Fülle da! Und die Gedanken sind
ja letztendlich... – was sind Gedanken? Ich weiß nicht,
ob es Gedanken bedarf? |
T1 |
Offenbar nicht in diesem Zustand des
Wiederkäuens...
Erstaunlich fand ich, dass auf der Ebene hier schon eine gewisse
Traurigkeit da war.
Na ich denke, jetzt C4; erstens kommt es anders und zweitens, als
man denkt! Ich bin gespannt, wie es weiter geht. Ob jetzt ein
Wechsel kommt? |
C4
Teilnehmer 1
- Anfangs hat dieses drogenähnliche Erleben angehalten.
Eigenartiger Weise hatte Teilnehmer 2, als er mich den Milchzucker
zusammenkratzen sah, gefragt, "machst du eine Cocain-Linie?"
(Er hat mich schon ein paar Mal zusammenkratzen sehen – und dass
er jetzt gerade darauf kommt?) Also geht es möglicherweise um
suchterzeugende Drogen. Da ist mir in den Sinn gekommen:
suchterzeugende Codes ! Weil wir ja vorher von
Telekommunikations-Codes gesprochen hatten. Möglicherweise gibt
es bei den Schafen diese Freude an der Kodifizierung. An
auswärtsgerichteten Codes. Dem gegenüber stehen die
einwärtsgerichteten Codes, die im Moment so hohes Ansehen
genießen. Ich musste an den genetischen Fingerabdruck denken.
Also diese ganzen riesigen Muster-Berge, die sich um uns bewegen. Die
nur den Sinn haben, Dinge festzulegen, Personen auf sich festzulegen.
Die einwärts gerichteten Codes erinnerten mich auch an die
Computerisierung, die Psychoanalyse, die Therapien der Reduktion.
Dagegen ist der Fluss der Muster im Drogenrausch ein
ganz anderer. Er beinhaltet eine Art auswärtsgerichtete,
die Welt erweiternde Codes. Zu suchterzeugenden Drogen und
Codes kam mir dann noch die Psychoanalyse in den Sinn, Computer. Auch
die Dinge, die wir hier so betreiben. Konfliktlösungsspiele,
dieses "Was macht das mit dir?" "Da hast du
wahrscheinlich selbst etwas damit zu tun!" als eine unheimliche
Reduktion der Situation oder der Möglichkeiten, die sich
uns eigentlich anbieten.
- Mir kam dann in Bezug auf suchterzeugende Drogen W. S. Burroughs
in den Sinn, der Beat-Literat. In den 60er Jahren wurde er bekannt mit
dem Skandal-Roman "Naked Lunch". Fasziniert von dem
Phänomen der Drogen, die in der Lage sind, eine Sucht zu
erzeugen, hat er sich erst aus Interesse abhängig gemacht, blieb
dann aber eigentlich zeitlebens süchtig und somit Opfer seiner
Versuche. Er führte in die Literatur die Technik des
"cut-up" ein. Was meint, dass er seine Texte auf dem Papier
zerschnitt und dann die Schnipsel in eine neue, oft verblüffende
Ordnung wieder zusammenbrachte. Da er der Meinung war, dass
übergeordnete Informationsströme bestehen,
welche die Texte auch enthalten, in die wir uns aber
üblicherweise nicht einklinken können. Diese Technik
beinhaltet also auch eine Art Kodifizierung des ursprünglichen
Textes. Darüber kamen mir dann noch andere Kodifizierungen in den
Sinn, die in eine ähnliche Richtung gehen.
- Dann kam mir auch in den Sinn, dass die Schäfer früher
auch eine Geheimsprache hatten, in der sie miteinander sprachen, die
heute kaum mehr jemand spricht – auch die Schäfer nicht.
Oder auch diese ganzen Kodifizierungen, die ablaufen
zwischen mir und den Hunden beim Schafehüten.
- Letzten Endes diese Freude an der Auflösung. Wittgenstein
sagt: "Das Einzige nicht vorgezeichnete, in einem vorgezeichneten
Universum, ist die Vorzeichnung der Vorzeichnung." (/Die anderen
Teilnehmer gucken fragend und voller Unverständnis "Wovon
spricht er?) An sowas haben Schafe möglicherweise
Spaß.
- Dann noch der Satz: "Erst, wenn ich an meiner
Unsterblichkeit zu zweifeln beginne, fange ich an, Familienaufstellung
zu machen. " (Zwischenfrage: Kannst du das
erläutern?) Ja, ich habe mir dann auch gedacht, dass
Familienaufstellungen eine Kodifizierung sind, möglicherweise
auch eine Reduktion sind (was ich auch vorher schon öfter mal
dachte). Dass die Schafe dem irgend etwas anderes gegenüber
stellen. Die Größe des verfügbaren Raumes im Gegensatz
zu der Enge der Familie. Die Ahnenreihen bringen die Größe
zurück in die Familienaufstellung.
- Dann noch: Osterlamm . In dem Moment wo der Sohn
Gottes nochmals aufersteht aus dem Grab (etwas was wir gemeinhin nicht
für möglich halten). Zur Erinnerung an diese Geschichte
essen wir nicht Blut und Brot (also den Körper und den Geist),
sondern wir essen zur Erinnerung an dieses Wunder ein Osterlamm! Ich
frage mich in dieser Welt der Kodifizierung: Was kann damit gemeint
sein? (Teilnehmerin 3: "Ich bin das Lamm Gottes!") Ja, aber
warum bekommst du da einen Teller voll Fleischsuppe? Wieso
feiern wir das vielleicht größte Wunder in der Geschichte
mit einem Pott Fleischsuppe? Ich dachte mir, vielleicht weil es eine
Art Übergabe bedeutet an die Schafe. Was ich eigentlich
sagen möchte damit ist; dass das Wundervolle, was Menschen suchen
in den suchterzeugenden Drogen – diese Entspanntheit, hier in
der Welt zu leben mit ihren Konfigurationen – dass dieses
Gefühl die Schafe, die Wiederkäuer schon lange in sich
tragen. Das sie im Moment des Wiederkäuens so weit
loslassen, dass sie in einer Art Gleichgewicht leben zwischen dem
erdgebundenen Dasein und ihren Träumen.
- Ich dachte als Schäfer oft: für die Schafe ist diese
Welt eigentlich genau richtig – für mich als Mensch ist es
im Vergleich schwierig, hier zu leben. So gesehen könnte das
Symbol der Kreuzigung, das scheitern des Sohnes Gottes in dieser Welt,
etwas für Menschen Typisches sein. Die Schafe hingegen
scheinen auf dieser Welt alle ihre Bedürfnisse ganz gut
befriedigen zu können. (Ganz im Gegensatz zu mir, der
ich voll Bedürfnisse bin, die sehr schwer zu erfüllen sind.)
Vielleicht ermöglicht uns die Schafmilch in homöopathischer
form, mit unseren Bedürfnissen besser
umzugehen.
Teilnehmer 2
- In der manenten Medizin gibt es den Begriff der
Überschwelligkeit. Ich bin der Meinung, dass ich in den Bereich
der Überschwelligkeit hereingekommen bin mit der Schafmilch. Ich
habe überhaupt keine Resonanz mehr entwickeln können in der
C4, eventuell auch schon nicht mehr in der C3. Ich möchte mich da
Teilnehmer 6 anschließen, der bei der C3 schon die Frage
aufwarf, ob wir diese Ebene überhaupt schon wirklich berührt
hätten? (/konsterniert) Vielleicht ist auch meine
Selbstähnlichkeit mit den Schafen zu gering, als dass ich
überhaupt in eine Resonanz komme? Es ist das erste Mal, dass mir
sowas passiert und ich verstehe das auch nicht. Ich habe keinerlei
Gedanken, Ideen oder Bilder gehabt.
T3 |
Kannst du das noch einmal
erklären mit der Überschwelligkeit? |
T2 |
Ein Mittel hat eine bestimme
Frequenz. Und wenn diese Frequenz zu hoch oder zu tief ist, kann
sie mit deiner in keiner Weise in eine Übereinstimmung kommen.
Dadurch kannst du auch keine Resonanz entwickeln. |
T6 |
Nach meinem Verständnis
beschreibt dieser Begriff nur, wie es jetzt im Moment ist. Jetzt
– gerade heute – kannst du ein Mittel nicht weiter
verstehen. Es kann aber sein, dass du es z.B. schon morgen
verstehen kannst. Bei den Schlangen war es so (wir haben alle vier
Schlangen hier in Berlin verrieben), dass in der C4 niemand von uns
etwas hatte. Wir haben aber auch genau gewusst, wir werden von den
Schlangen nun erst einmal gezwungen, ihr Thema für einige
Wochen im Leben auszuhalten, aber danach können wir die C4
erreichen. Das passierte dann auch. Wir haben nach vier Wochen die
C4 gemacht – und die ging dann auch. Dann mussten wir noch
mal 6 Wochen warten, bevor wir die C5 machen konnten. |
Teilnehmerin 3
- (/ratlos) Vielleicht hatte ich dass ja auch, dieses
Überschwellige oder Unterschwellige? Ich habe einfach ein paar
Verse geschrieben. Es war einfach für mich eine Art, es noch
einmal ziehen zu lassen. Was vielleicht jetzt anderes war: Es kam eine
gewisse Schwere rein (in dieser Ebene).
Wenn der leere folgt die schwere
lasst uns ziehen
der schweren welt entfliehen
hin zu den wiesen & wäldern
den blick weit über berge &
felder
staunen im sonnenlicht
das durch die wolken spricht
kommen & gehen
einfach nur stehen
ein friedvolles grasen
fern der feinen städtischen rasen
nur wandern umher
im grünen meer
einfach sein
rein & ohne schein
im kreuz & im kreise
immer wieder auf alte & neue weise
shanghai spricht :
ich liege im licht
ich lache & wache
ich schaue & vertraue
Teilnehmerin 4
- Es ist relativ wenig mit mir passiert und trotzdem doch viel. Am
Anfang hatte ich bei der C4 dieses Gefühl das ich schon
öfters hatte: Dieses rhythmische Bewegen, wie beim Sex.
- Der Satz: ‚Urteile nicht zu früh, über die
Tiere.‘ (Weil die Schafe angeblich nur so rumstehen.) ‚Du
weißt gar nicht, was sie innen drin grad so fühlen!‘
Vielleicht fühlen sie sich sexmässig grad sehr gut und wir
wissen das nicht.
- Dann wanderten meine Gedanken in alle möglichen Länder,
Spanien, von Norwegen in den Süden.
- Dann hatte ich das Gefühl, ich hätte seit Stunden keinen
Gedanken mehr gehabt.
- Dann erschien auf dem Balkon gegenüber ein Typ, der hatte
erst ein Stück Apfel in der linken Backe, dann nach einer halben
Stunde in der rechten – der kaute echt so wie ein Schafsbock!
Gemächlich! (Er sah so ein bisschen mopsig aus.) Darüber
musste ich lachen. Das war sehr erheiternd. Dann rauchte er eine
Zigarette zum Schluss – und da musste ich an meine beiden Schafe
denken, die da in der Ecke saßen und rauchten. (/lachen) Dann
war totale Leere in mir. Ich hatte die Augen geschlossen und sah die
Farbe rosa in mir.
T2 |
Ich hätte mir heute beinahe ein rosa Hemd angezogen!
Rosa-Weiß! |
T3 |
Mmmmhh! (/lachen) |
- Dann war ich im Halbschlaf und habe ganz oft gezuckt, wie ich das
im Schlaf auch kenne! (Wie eine Gefahr, oder als ob etwas passieren
könnte) Obwohl ich gar nicht richtig geschlafen habe.
- Auf einmal musste ich ständig auf die Zahl
28 an der gegenüberliegenden Hauswand schauen, und
fragte mich: "Was will mir die Zahl sagen ?" 2 und 8 sind
10.... Ich habe ständig mit dieser Zahl herum experimentiert. Wie
oft die 2 in der 8 sind? Dann habe ich die 8 umgelegt und da war es
endlich gut, weil dies das Unendlichkeitszeichen
ergab. Also ich finde es immer spannend, so Sachen nach zu malen.
Diese liegende 8, das Unendlichkeitszeichen hat sich dann auch zu so
Schwüngen und Augen entwickelt. Ich habe dann eine ganze Weile
mit den Zahlen rumgespielt, die 8 in der 2, usw... Was Höheres
kam bei mir nicht.
T3 |
Wir sind ja 8 Verreiber/innen! Und da drüben sind 2! |
T1 |
Zwei und Acht – das ist auch
dieses Spiel mit dem Tod, was ich vorher angesprochen habe. |
Teilnehmer 5
- Zuerst war es angenehm. Ich habe mich geborgen gefühlt. Aber
immer noch völlig unwissend.
- Dann kam mir so ganz stark in den Sinn: "Respekt"! Die
ganze Verreibung beruht auf Respekt. Also ich wusste, dass mich keiner
in meiner Ruhe stört.
- Aufgefallen ist mir, dass ich immer noch in dem gedankenlosen
Zustand war, in dem ich in der C3 schon war. Aber diesmal nicht
eingeschlafen bin, sondern wach war.
- Zum Schluss ist mir noch was eingefallen, das ich schon von
woanders kenne – aber jetzt war es klarer formuliert: Wenn man
von einer Meta-Ebene guckt, kann man einen Streit schlichten. Man muss
von außen gucken können. Wenn man für
umfassenden Frieden sorgen will, muss man von der höchsten
Meta-Ebene aus gucken. Nur dann kann man für alle
wirken! Mir ist klar geworden, diese höchste Meta-Ebene
muss dieselbe sein, wie die der Großen Göttin.
T1 |
War das spezifisch weiblich, oder
war das zufällig die Große Göttin? |
T5 |
Das war zufällig, sie
könnte auch die Ebene vom Großen Gott heißen oder
großes Es. Das ist geschlechtsunabhängig. |
Teilnehmer 6
- 50 Minuten wie in der C3. Gleichgültigkeit. Wiederkäuen
von irgendwelchen Sachen.
- Ein einziger Satz: ‚Es ist eh egal.
Und selbst wenn du geschlachtet wirst – es ändert auch nichts.
Du musst sowieso irgendwann sterben.‘
- 50´: ‚Abgerechnet wird zum Schluss.
‘
‚Du musst die C4 noch mal machen!‘
Darauf frage ich, "Habe ich was falsch gemacht?"
‚Nein. Nein, es geht ums Wiederkäuen. Manches muss
mehr als einmal verdaut werden. Dieses Mittel ist Spaghyrik.
‘ (Die Spaghyriker vergeistigen die Stoffe ja auch mehrmals:
verrühren, verbrennen, destillieren...) Ich habe dann ein Bild
von einem Eierbeutel, den ein Zauberer mehrmals umdreht – und
bei jedem Mal Umwenden kommt eine andere Farbe als Innenfutter zum
Vorschein. Dann kam ein Bild der C4-Quadranten, in dem mit Pfeilen
gezeigt wird, dass die Sache mehrmals gewendet wird, und dann in
jeweils einem neuen Quadranten liegt. (Abbildung) Mit dem Verstand
kann ich diese Dinge noch nicht nehmen.
- Tiefer verstanden habe ich dass jetzt auch nicht. Ich kenne das
Phänomen auch nicht. Ich habe so etwas auch noch nicht erlebt. Es
fühlt sich aber stimmig an. Ich verreibe die C4 später noch
mal!
Abbildung 5: "Dann kam ein Bild der
C4-Quadranten, in dem mit Pfeilen gezeigt wird, dass die Sache
mehrmals gewendet wird, und dann in jeweils einem neuen Quadranten
liegt."
Teilnehmer 7:
- Ich kann an das Wiederkäuen anschließen. Immer wenn ich
selbst verrieben habe, tauchte das Wort auf. ‚Nicht absichtslos
sitzen, sondern absichtslos reiben!‘
- Wenn ich nicht selbst gerieben habe war ich mehr oder weniger
unbeteiligt, müde und schlapp. Keine Träume. Wenn ich Bilder
hatte, dann nur kurze, Fetzen/ Bilder, die ich gar nicht erinnern
kann. Wenn ich selber aktiv gerieben habe, konnte ich mich auf die
Bilder einlassen, und der Ärger verschwand.
Teilnehmerin 8
- Ich habe nur 2 Sätze, die mir in den Sinn kamen:
"Ich überlasse die Verantwortung dir, du
Schaf."
- Der andere Satz: ‚Ich bin in meiner Kraft, als
Macht. ‘
Eigentlich wollte ich etwas anderes schreiben: "Ich bin in
meiner Kraft, als Schaf." Aber dann kam das raus.
T6 |
Mein Gefühl ist
wirklich, das muss mehrmals verdaut werden! |
T2 |
(/zustimmend) Hmm! Da kann ich mich
klar anschließen!
Ist schon mal eine Wiederkäuermilch verrieben worden? |
T1 |
Lac defloratum ist aus entrahmter
Kuhmilch hergestellt, aber ich kenne die Symptome auch nicht. Sie
wurde wahrscheinlich auch maschinell verrieben. Das Mittel geht
– soviel ich weiß – auf Tinus Smits zurück.
Mir ist nicht klar, warum die Kuhmilch entrahmt wird.
Mir scheint, dass sich die Tiere ein Stück weit entziehen.
Also in dem Fall die Nutztiere, die Schafe. Eigentlich haben sie ja
auch gute Gründe dafür, so wie wir zum Teil mit ihnen
umgehen. Z. B. die ganzen Keulungen, Schafverbrennungen, die im
Moment in England stattfinden, aufgrund der Maul- und
Klauenseuche.
Ich hoffe, sie wenden sich mit ihrer Energie nicht zu sehr ab von
uns Menschen! |
T5 |
Gibt es eigentlich viel Streit unter
Schafen in der Herde? |
T1 |
Nein, zweckbezogenen Streit gibt es
nicht, er geschieht aus einer momentanen Stimmung heraus, wie z. B.
sich kratzen, trinken, usw...
Sinnbezogenen Streit gibt es nicht bei den Schafen.
Höchstens vielleicht bei Schafböcken, aber völlig
unemotional. Sie rennen aufeinander zu, schlagen mit den
Köpfen zusammen, holen wieder Anlauf, und rennen nochmals
aufeinander los. Solange bis einer aufgibt, oder tot
umfällt.
Erstaunlicherweise gibt es bei den Böcken dann auch so
Untergruppierungen, die sich nicht miteinander messen. Nur die
einzelnen Gruppen unter sich, "streiten" um die
Schäfinnen. |
T8 |
Was ist das genau für eine Milch, die wir verrieben haben? |
T1 |
Es ist das erste Kolostrum. Also die
erste Milch, die sehr nährstoffreich ist, und die ganzen
spezifischen Antikörper für die Lämmchen
enthält. Im Gegensatz zur Plazenta der Menschen, ist die der
Schafe nicht antikörperdurchlässig. Das heißt die
Lämmchen kriegen ihre erste Immunabwehr vollständig
über die Milch der Mutter.
Da diese Antikörper ganz spezifisch auf die Erreger der
jeweiligen Gegend, in der die Schafe leben, ausgerichtet sind, habe
ich Milch von 2 an ganz verschiedenen Orten lebenden Herden
genommen. Die eine ist eine Fleischschaf-Herde, die an den
Elb-Deichen lebt. Die andere besteht aus Land-Schafen, die in einem
Moor leben.
Ich möchte euch danken, für die Teilnahme an dieser
Schafmilch-Verreibung,
für die Zurverfügungstellung eurer Resonanzkraft,
für die Ehrung der Schafe.
Ich bin sicher, sie werden es uns danken. |
Verreibung weiterer Stufen
Bericht von T6 über seine mehrfache Verreibung der C4 (mit
C4-Text)
Zwei Monate nach unserer gemeinsamen
Gruppenverreibung raffte ich mich auf, die C4 ein zweites Mal zu
verreiben. Dies war nach meinem Gefühl nötig, da mir der
Stoff in seinem Thema selbst das Wiederkäuer-Prinzip archetypisch
zu tragen schien, welches besagt, dass wir die selbe Sache
mehrmals verdauen müssen, um hier zu einer Klärung
zu kommen.
Ich hatte mir vorgenommen, nach der zweiten Verreibung der C4 weiter
zur C5 zu gehen, um das kollektive Thema der Schafsmilch anzusehen.
Statt dessen ergab sich jedoch während des Rituals die zwingende
Empfindung, die C4 sogar ein drittes Mal aus der C4-2 in die C4-3
verreiben zu müssen. Dabei musste ich ständig an die
Abbildung denken, die während der Gruppenverreibung vor meinem
inneren Auge erschienen war:
Abbildung 6: "Dann kam ein Bild der
C4-Quadranten, in dem mit Pfeilen gezeigt wird, dass die Sache
mehrmals gewendet wird, und dann in jeweils einem neuen Quadranten
liegt."
Um der Zahlenmagie der Hahnemannschen Verreibung treu zu bleiben,
verfuhr ich genau so, als wäre der Milchzucker, welcher
die erste C4 enthielt, neuer Milchzucker. Das heißt, ich begann
mit einem leeren (ausgekochten) Mörser und verrieb zunächst
zwei Mal das erste 1/3 des Zuckers aus der C4, gab dann das
nächste Drittel hinzu und so weiter.
- Vor der Verreibung wollte ich mich wie gewöhnlich für
30 Minuten von der Arbeit ausruhen und blieb wie narkotisiert liegen.
Sicher kennt ihr diesen Zustand, wenn ihr träumt, dass ihr
gleich aufstehen müsst und es gelingt euch nicht aufzuwachen,
weil die andere Seite des Schlafes euch wie magisch umschlungen
hält. Ich hatte aber keine Träume.
- Der Milchzucker brummt beim Verreiben
- Mir kommt die Textzeile in den Sinn "Der Wind hat mir ein
Lied erzählt".
- 10´: Anflüge von Übelkeit im
Bauch . Welches schlechte Gefühl habe ich als Kind dort
hin gepackt, das nun aufsteigt?
- Ich gerate zunehmend in einen Zustand von
Isoliertheitsgefühl . Die Umwelt verschwindet
hinter einem Vorhang aus Watte.
- 20´: Wieder Anflüge von Übelkeit. Vielleicht
hilft dieses Mittel, die konkreten Gefühle wiederzukäuen,
die ich damals weggesteckt habe? Vielleicht tauchen sie unter dem
Mittel jetzt auf? Ich muss immer wieder an das Bild denken, dass sich
hier mit der Verreibung die Kraft jeweils nach rechts um einen
Quadranten weiter verschiebt. ‚ Du bist jetzt im
Giftprinzip.‘ Doch was bedeutet das im Schaf?
- leichter Kopfschmerz, Ekelgefühl vor dem Stoff, will ihn mit
"spitzen Fingern" verreiben.
- 30´: Übelkeit
- 40´: Ich habe das innere Bild, dass all der
Sorgenspeck , den ich mir immer wieder angefuttert
habe, plötzlich in mir flüssig wird und sich dann wie ein
Abszess schlagartig spritzend nach außen entleert.
"Das waren all die Situationen", denke ich,
"wo ich mich wie ein Schaf
verhalten habe. Es schiebt sein Problem weg, statt es zu
lösen."
‚Dann musst du es
wiederkäuen, bis es dir aufstößt‘, sagt die
Kraft.
‚Doch es hat auch sein Gutes. Wenn du es nicht löst und
damit erledigst, musst du das Problem wiederkäuen. Du unterziehst
es damit gleichsam einem alchemistischen Verwandlungsprozess und
verschiebst es in die verschiedenen Quadranten.
Das ist die Umkehrung des Geheimnisses von Kekulé. Wenn deine
Kraft nicht reicht, ein Thema aus allen Positionen zu umkreisen, um es
wahrhaft verstehen und damit verlassen zu können, dann gibt es
diesen zweiten Weg, der aus Gnade für euch geschaffen wurde. In
ihm umrundet das Thema euch selbst, indem es aus euch
aufsteigt und immer wieder aus einem anderen Quadranten euch begegnen
wird.
(Es folgt ein sehr persönlicher
Hinweis, welches bei mir ein solches Thema ist.)
Da ihr noch nicht fähig seid, das
Thema zu verlassen, wird ein jeder dieser Kontakte für euch
schmerzhaft sein, da ihr nicht versteht, was euch begegnet,
und warum das Schicksal mit euch gerade so verfährt. Die
anderen Menschen werden euch in diesem Spiel vorkommen, als seien sie
wie besessen, gerade das euch entgegen zu setzen, was euch am meisten
verletzt. Ihr werdet das Gefühl haben, dass es keine menschlich
ermessbaren Gründe gibt, warum sich diese euren Wünschen,
Sehnsüchten und Bedürfnissen gegenüber so ablehnend
verhalten.
Insofern bin ich Gift für euch. Und doch bin ich
Nahrung , da ich hier nur deinem ganz persönlichen
Wachstum diene und das Thema so um dich verschiebe, dass du an ihm
reifen kannst. Damit werde ich zur äußeren Kraft,
die dir das genau entgegensetzt, was du brauchst, um eine dir
wesenseigene Wachstumsaufgabe zu lösen, die für dich
als nicht lösbar vorgesehen ist. Damit verkörpere ich alle 4
Quadranten.‘
- Ich bin ratlos, ob ich die C5 verreiben soll oder die C4 ein
weiteres Mal verreiben muss. ‚Willst du wissen, was meine
Wirkung für euch Menschen als Gruppenkörper bedeutet, so
gehe von hier in die C5. Willst du mehr über mich als Kraft
erfahren, verreibe die dritte C4.‘
Ich fülle ein Gran
für die C5 ab und entschließe mich, die C4-3 zu
verreiben.
C4-3
- Wozu ist das Mittel gut, frage ich mich. Ich kann mit dem Text
nichts anfangen, da sich die Schafsmilch hier als eine Kraft
darstellt, die sowieso wirkt.
-
‚In mir fangt ihr an, das Thema zu sehen, welches euch zuvor
nur blind umrundete. Ich helfe euch, den Wiederkäuungsprozess von
nun an bewusst anzutreten, dem du zuvor wie ein Schaf begegnet bist,
das das Problem an die anderen wegschiebt.‘
(Ich empfinde Schamgefühl bei diesem Satz, weil ich mich an
Situationen erinnere, in denen ich mich wie ein Opfer fühlte, das
den völlig unverständlichen Zwangshandlungen seiner
Partnerin ausgesetzt war, die mich verletzten, und die ich nicht im
Geringsten verstehen konnte.)
- ‚Noch einmal: ...
Ich denke, die Kraft hebt nun zu einer neuen Erklärung an, aber
statt dessen erlebe ich noch einmal die Übelkeit von
vorhin.
Wenn ich dir begegne, so hast du in
einem Lebensbereich den Weg als Lamm gewählt, das vor sich selbst
ohne Schuld dastehen will und deshalb alles so tut, dass es hinterher
sagen kann "Ich bin es nicht gewesen." In meiner Kraft
erblickst du also den Archetyp der Unschuld.
Diese Kraft nun nimmt freiwillig alle Schuld auf sich (die du ja
nicht nehmen wolltest) und sie sorgt dafür, dass du, der du als
Unschuldslamm deinen Themen ausweichen wolltest, nun von diesen Themen
auf immer wieder neue Weise heimgesucht wirst. Das geschieht nicht
(wie du oft glauben wirst), um dich zu ärgern, sondern weil diese
Themen zu dir gehören und nur von dir gelöst werden
können. Ich bin der Spiegel, an dem sich die Welle bricht. Alles,
was du nicht haben wolltest, schicke ich wieder zu dir. Denn so soll
es sein. Wenn du es "nicht gewesen" sein willst, gebe ich
mich her, um dir das Unverständliche, das dir unergründlich
neurotische der Anderen wieder zurück zu schicken.
Am Ende dieses Weges wirst du merken, dass entgegen deiner Annahme du
nie ohne Schuld geblieben bist. Am Ende wirst du merken, wie du durch
deine Rolle als Unschuldslamm der Quellpunkt warst, der gerade erst
das erzeugt hat, was dir als vermeintliche Schuld der anderen
begegnete. In mir geht es also um die Folgen der Enthaltsamkeit. Es
geht um die Erkenntnis der Kraftursache des Nichtstuns. Denn alles,
was ihr tut, hat eine Wirkung. Auch wenn es das Nichtstun ist.
Wenn du mich nimmst, trittst du deinen
Weg als sich stellendes Wesen an. Die Art deiner Bewegung wird sich
dann grundlegend ändern. Während zuvor deine Wachstumsthemen
von mir wie von außen immer wieder dir zugeworfen wurden, der du
unbeweglich als frommes Lamm da standest und wiederkäutest
– wirst du nun beginnen, selbst aktiv durch die Quadranten
deiner Themen zu wandeln und sie in verschiedenen Positionen zu
umrunden. Dabei wirst du das Wissen verlieren, wer du bist, denn du
wirst dich manchmal nicht mehr selbst erkennen.‘
- Ich muss an Situationen denken, in denen ich diesen Zustand schon
erlebt habe. Es war damals verwirrend und schrecklich für mich,
dass eine Seite von mir, die ich für wesentlich hielt,
plötzlich wie verschwunden war.
- Ich muss nun leere Luft aufstoßen, wie es einer geliebten
Freundin immer dramatisch widerfuhr, wenn sie mit mir zusammen war.
Damals habe ich mir immer Gedanken darüber gemacht, was das wohl
bei ihr bedeutet und ich konnte es nicht verstehen. Jetzt habe ich
das Symptom selbst.
- Ich habe das Gefühl, es ist erst einmal alles gesagt und
verreibe mit Freundlichkeit die letzten beiden Stufen. Ich
habe Angst, die Rolle des frommen Lammes verlassen zu
müssen.
Bericht von T1 über seine Verreibung der C5 und C6 (aus der
C4-1)
C5
- 0': Sofort viel Verlangen nach Sex.
- Die Idee: 8 Minuten zu verreiben und dann 2 Minuten
zusammen zu kratzen – als eine Art
islamische Form des Verreibens. 7 Minuten zu
verreiben und dann 3 Minuten zu kratzen, als der
christliche Rhythmus des Verreibens
(Christus-Abbildungen mit dem Lamm, weil die christliche Welt
weiß um die Nachfolge des Islam).
Dann die Erinnerung: Teilnehmer 4 hatte in sich doch auch diese
Anziehung durch die Zahl 28 an der
gegenüberliegenden Hauswand, während der C3-Ebene!
Erkenntnis, dass die 2 Vierecke der Welt übereinander
gelegt den achteckigen Stern des Islam bilden. Die 2 und die 8. Das
Paar und die Unendlichkeit.
- 20': Das Atmen der Zeit.
- Immer noch sehr sexualisiert. Alle Schäfer, die ich kenne,
sind Erotomanen! Verlangen danach, jemanden zu vernaschen! Es geht um
das Spannungsfeld: Paar und Promiskuität.
- Schmerzen in den Hoden, vor allem rechts.
- 30': Hoden sind glühende Kohlenstücke. Von ihnen
aus ergreifen die Flammen meinen Körper. Ich sitze mitten in
einem Flammenschrein, der von meinen Hoden ausgeht.
- Das Gefühl von Heiligkeit.
- Habe ein Verlangen danach, für lange Zeit weiter zu reiben.
In diesem Strom von sexuellen Bildern mich treiben zu lassen. Denke,
das Mittel hat einen Bezug zu den Keimorganen: Hoden und
Eierstöcke.
Abbildung 7: "Erkenntnis, dass die 2
Vierecke der Welt übereinander gelegt den achteckigen Stern des
Islam bilden."
C6
- 0': Einstürzende Hochhäuser. Neue Hochhäuser,
die gesprengt werden. Es herrscht Krieg zwischen Juden und Muslimen.
Der Kampf zwischen der 6 und der 8. Zwischen dem Sex und der
Unendlichkeit. (Anmerkung: Ziemlich genau sechs Monate nach dieser
Verreibung wurden am 11.9. die beiden Wolkenkratzer des World Trade
Center in New York durch vorgeblich muslimische Selbstmordattentäter
gesprengt, die ihre Flugzeuge in diese Türme lenkten.)
- 20': Schmerzen in den linken Hoden.
- Die Wolle der Schafe als ein lebendiger Wärmekörper,
der uns schützt.
- 40': Gedanken an Psorinum: die Räude
(auch eine Milbe, wie die Krätzemilbe) ist wohl die
häufigste und lästigste Krankheit, an der Schafe erkranken
– die Plage des Schafes.
Quellenangaben
[1] |
Karl König; Bruder Tier; Verlag für Freies Geistesleben |
[2] |
Von der Würde des Kindes; Verlag Freies Geistesleben, 1984 |