Olaf Posdzechs C4-Pool] [Arzneimittel-Index]
last update: 1999-08-01

Lachesis muta – der Täter im Opfer

Inhalt

Bericht der Erlebnisse in der Zeit nach der C4-Verreibung
Ergebnisse und Erlebnisse in der C5-Verreibung
C4 – Text (Teilnehmer 4)

Stoff: Gift der Buschmeisterschlange
Prüfungs-Datum: Samstag, 12.9.1998; C5: Mittwoch, 23. 9.1998
Prüfungs-Status: C2 – C4 hauptsächlich blind, in der C5-Verreibung war der Stoff bekannt
Personen: 4 = 1 W + 3 M
Autor: Olaf Posdzech
Datum: 19.11.1998
Textstatus: unvollständiges Protokoll, nur Mitschrift der C5 (keine Tonbandabschrift)

Lachesis war das dritte der vier Schlangengifte, die wir im Jahre 1998 durch Verreibungen prüften.
Obwohl in diesem Protokoll nur die Erlebnisse vor und während der einstündigen C5-Verreibung wiedergegeben sind, steigt der Bericht doch gleichsam ins Vollbild der seelischen Problematik von Lachesis ein. Die meisten der Prüfer erlebten sich nämlich zu dieser Zeit in Auseinandersetzungen verstrickt, in denen sie Verletzungen setzten und an anderen herum gifteten – obwohl sie selbst sich als ebenso tief verletzt und sozial unbefriedigt erlebten. Argwohn, Eifersucht, Falschheit und Verletzungen sind dabei gespeist aus einem sozialen Defizit (bei Vipera liegt im Gegensatz dazu der Hunger auf der sexuell körperlichen Ebene).

Ein erster Schritt der Heilung besteht für Lachesis darin, sich dieses Defizit selbst einzugestehen und damit dessen Integration zu ermöglichen. Die erste Lüge die zu sterben hat ist also die Lüge von der heilen Fassade, hinter der der Lachesis-Mensch das Verletzte versteckt.
Während der einstündigen Verreibung hatten mehrere Teilnehmer Durchgaben über das Wesen der Lachesis-Täuschung, die auffällig synchron waren. Das Schlüsselwort lautete "Verstrickung". Verstrickung ist hier aber nicht im Sinne von Aranea gemeint, wo die Person in den eignen Verhältnissen verstrickt ist. Bei Lachesis geht es vielmehr darum, einen Sachverhalt des miteinander – verstrickt – seins zu durchschauen und damit das eigene Handeln auf ein neues objektiveres Modell zu stellen. (Auch die anderen Schlangen haben als Heilwirkung die Qualität, unseren Blick zu verändern und uns dadurch zu ent-täuschen).

Wir haben bei Lachesis zu erkennen, dass wir mit unserem jeweiligen Streitpartner oder unserem Schicksal verstrickt sind, und zwar auf eine Weise, in der das Erleben als Täter und Opfer sich auf verschiedene Art als eine vollkommene Täuschung herausstellt: Zum Ersten gilt es zu erkennen, dass beide Akteure diese Situation des Konfliktes gesucht und inszeniert haben. Deshalb ist das Opfer ebenso beteiligt, wie der Täter. Zum Zweiten gilt es zu erkennen, das beide Personen in dieser Auseinandersetzung gleichzeitig Aspekte des Täters und des Opfers erleben. Wenn das erkannt wird, kann neben dem eigenen Defizit auch das Defizit des Partners anerkannt und gewürdigt werden.
Teilnehmer 4 erhielt direkt während der Verreibung einen Text, in dem diese Lektion näher erläutert wurde.


Bericht der Erlebnisse in der Zeit nach der C4-Verreibung

Berichtet wurde, Witold habe die C5 sofort am gleichen Tag der ersten Verreibung verreiben. Es tat ihm gut, aber er bekam keinen Text.

Teilnehmer 1

Teilnehmer 2

Teilnehmer 1

Teilnehmer 3

Teilnehmer 1

Teilnehmer 4

Zurück zum Seitenanfang


Ergebnisse und Erlebnisse der C5-Verreibung

Teilnehmer 1

Teilnehmer 2

Teilnehmer 3

Teilnehmer 4

Zurück zum Seitenanfang

Ein C4-Text (Teilnehmer 4)

Einige Tage nach der C5-Verreibung verstand ich dann ganz, wie sehr dieses Drama mit der Frau die Qualität von Lachesis trug.
Trotz meines eher hilflosen Gefühls mich vor dieser super-moralischen Frau schützen zu müssen, erwies ich mich in meinem Traum ja selbst als moralischer Henker über sie! Da musste ich plötzlich einsehen, dass ich in dem Thema, von anderen beurteilt zu werden ebenso Täter bin. Obwohl ich selbst mich mein Leben lang immer auf der Opferseite gesehen hatte.
Wer Zeuge unserer Streitszene war, nahm vordergründig wahr, dass die Frau mir zusetzte, dass sie mich anschrie und scheinbar unbegründet richtig böse drohte. (Ich bekam sogar im Nachhinein mitleidige und Anteil nehmende Worte von anderen Personen). Ganz klar, ich war das Opfer und die Frau böse!
In meinem Innere hatte ich selbst aber diese Streitsituation ganz anders erlebt. Eigentlich hielt ich ja die Macht, mich zu entziehen, ganz in meiner Hand – und sie konnte strampeln, soviel sie wollte. Tatsächlich war ich ja in der Streitsituation ganz ruhig und spürte, sie konnte mir nicht wirklich etwas anhaben. Und eines war mir – wenn ich ehrlich war - ein ganz besonderer innerer Triumph: dass sie, die augenscheinlich Gute, in dieser Szene so sehr ausrastete, dass sie sich selbst vor den anwesenden Zuschauern demaskierte!
Wer war jetzt das Opfer, und wer der Täter?
So ging es ging mir ähnlich, wie Teilnehmer 1, der seine Freundin auflaufen ließ. Nach meinem Lachesis-Prozeß blieb ihr gegenüber ein Gefühl in mir von der Art: "Das ist so." "Ich will das nicht, was du von mir willst, und das tut dir weh. Aber das ist so, denn ich bin auch verletzt."

Olaf Posdzech
10.7.1999

Zurück zum Seitenanfang