Olaf Posdzechs C4-Pool] [Arzneimittel-Index]
last update: 2001-04-01

Porcellanum misniense (Meißner Porzellan)
Dokumentation einer Arzneimittelprüfung
von Wilfried Fink

Inhalt

Vorwort
Prüfplan
Porzellan (der Stoff)
Herstellung des Arzneimittels
Einzelne Prüfungsberichte
Ergebnisse der Prüfung (Symptomübersicht)
Systemische Aufstellung der Leitsymptome von porcellanum
Zusammenschau
Anhang 1: Ich sah das Licht (ein Porzellan-Lied)
Anhang 2: Liste der Prüfer/innen
Literatur

Stoff: Meißner Porzellann handverrieben bis zur C5
Prüfungs-Datum: 1996 bis 1998
Prüfungs-Status: ??
Personen: 33 = 14 W + 19 M
Autor: Wilfried Fink
Datum: 1998
Textstatus: entspricht der Veröffentlichung in Buchform


Vorwort

Es ist mir eine besondere Freude diese Arzneimittelprüfung von porcellanum misniense endlich zu veröffentlichen. Da das Meißner Porzellan sehr viel mit dem Begründer der klassischen Homöopathie Samuel Hahnemann(1) zu tun hat (er ist 1755 in Meißen geboren und sowohl sein Vater wie auch sein Großvater arbeiteten in der Meißner Porzellanfabrik), ist es eine große Hoffnung von mir, dass diese Prüfung dazu beitragen möge:

  1. sowohl zu den Wurzeln der Homöopathie zurückzukehren (Hand(!)-verreibungen in guten alten Porzellanmörsern),
  2. der Homöopathie für den Aufbruch in das neue Jahrtausend den Rücken zu stärken,
  3. den neuen Impuls der C4 bzw. C5 Verreibungen(2) weiterzuverbreiten, um damit auch die spirituelle und kollektive Ebene unserer Arzneimittel besser zu verstehen.

Ich möchte an dieser Stelle daran erinnern, dass Hahnemann beim echten Gold (Aurum) selber bis zur C12 handverrieben hat(3). Die damalige Zeit war meines Erachtens nach aber nur reif, die materielle, emotionale und mentale Ebene von Arzneien zu erfassen (C1 – C3), und schon das war für die meisten eine Überforderung.

Heute glaube ich, ist die Zeit reif, auch in neue Dimensionen der Homöopathie vorzudringen, damit unsere wunderbaren Heilmittel ihre volle Kraft zum Segen von vielen Patienten entfalten können, und uns beim besseren Verständnis helfen mögen, wie alles in der Natur mit allem verbunden ist.

Möge uns das "weiße Gold" dabei helfen.

Eckernförde, im Mai 1998
Wilfried Fink


Prüfplan "Porcellanum misniense"

18.-20.10.1996 C4-Seminar mit Jürgen Becker* in Gerode mit Idee mit Arzneimittelprüfung Porzellan auf den Spuren von Hahnemann zu wandeln; Besuch in Köthen
 *Freiburger homöopathischer Arzt, gemeinsam mit Pharmazeut W. Ehrler Vorreiter der C4-Homöopathie
25.10.1996 Kaufen einer kleinen Schüssel Meißner Porzellan
26.-31.10.1996 Verschiedene missglückte Versuche ein Abriebpräparat zu gewinnen
31.10.1996 Telefonat mit Edith Dörre*: "Wenn Du dem Wesen von Porzellan auf die Spur kommen willst, musst Du die Schale wohl erst zerbrechen."
 * Heilpraktikerin in Grundhof bei Flensburg, "Mutter" der C4-Homöopathie, viele eigene Versuche mit C4-verriebenen Edelsteinen
1.11.1996 Einwickeln der Porzellanschale in ein Geschirrhandtuch, zerschlagen und anschließendes Heraussuchen von unglasierten Bruchstücken.
 Zerreiben des Ausgangsmaterials im Porzellanmörser mit Porzellanpistill. Verreibung porcellanum C1.
2.11.1996 Verreibung porcellanum C2 und C3
3.11.1996 Verreibung porcellanum C4 und C5
4.11.1996 Verschicken der C5-Verreibung an Ulrike Schmidt nach Bremen zur Herstellung der Verschüttelungen
November 1996 Planung der Durchführung der Arzneimittelprüfung
10.12.1996 Ankündigung neuer Arzneimittelprüfung im Fortgeschrittenenkurs des Kieler Homöopathie Studentenarbeitskreises Verteilen der Prüfungsanleitungen
27.12.1996 Beginn der Vorbeobachtungsphase
28.1.1997 Beginn der Arzneimittelprüfung porcellanum m. Verteilen des Mittels ?C18 und ?C30
29.-31.1997 Verteilen des Mittels ?C18 und ?C30 an einige weitere prüfungserfahrene Freunde und Bekannte
28.1.-14.3.97 Supervisionsphase
18.3.1997 Treffen der meisten Prüfer/innen in meiner Praxis Zusammentragen erster Ergebnisse Einsammeln der Prüfhefte Bekanntgabe des Prüfmittels
bis 2.4.1997 Erste Sichtung der Prüfungsergebnisse
26.8.1997 Geburt unseres dritten Kindes (Johanna)
 Vorläufige Verschiebung aller weiteren Auswertungen der Prüfung
Januar 1998 Zweite Sichtung der Prüfungsergebnisse
27.1.1998 Vorlesung Universität Kiel über vorläufige Ergebnisse der Arzneimittelprüfung porcellanum
14.2.1998 Vortrag über C4-Homöopathie beim schleswig-holsteinischen Landesverband
Experiment der systemischen Aufstellung der vorläufigen Leitsymptome von porcellanum misn.
28.5.1998 Auskunft vom Stadtarchiv Meißen über die korrekte latinisierte Nomenklatur: porcellanum misniense
15.2.-29.5.1998 Detaillierte Auswertung der Arzneimittelprüfung
Versenden des Abschlußberichtes an den Verein für Homöopathie in Österreich

Porzellan (der Stoff)

Porzellan ist eine Keramik mit völlig dichtem, durchscheinenden Scherben aus Kaolin, Feldspat und Quarz. Die Zusammensetzung der Rohstoffe und der Brenntemperatur bestimmen die Eigenschaften des Porzellans. Die Massebestandteile werden aufbereitet über Mühlen, mechanische Schlämm- und Filteranlagen, Siebe und Mischaggregate.
Die vermischten Stoffe gelangen als "Schlicker" in Vorratsbassins; nach weiterem Feuchtigkeitsentzug mittels Filter- oder Vakuumpressen wird die Masse zu flachen "Kuchen" geformt und einem längeren Sumpfungs- und Gärungsprozess unterworfen ("Mauken").
Der Formgebung nach Gipsformen durch Gießen oder auf der Töpferscheibe folgt das Verputzen und Glätten der Formstücke sowie deren Trocknung.
Der anschließende Vorbrand bei 800-1000 Grad C verleiht dem Scherben Festigkeit und macht ihn aufnahmefähig für die Glasur. Im zweiten Brand 1300-1500 Grad C verdichtet sich der Scherben bis zur völligen Sinterung (Verglasung).
Die Farben werden entweder als Unterbrandglasurfarben beim zweiten Brand eingebrannt oder nach dem zweiten Brand aufgemalt und beim dritten Brand (750-850 Grad C) aufgebrannt.

Das Porzellan ist eine chinesische Erfindung. Die frühesten Nachrichten stammen aus dem 7. Jahrhundert. Als Exportgut gelangte chinesisches Porzellan im Mittelalter in zahlreiche Länder. In Europa wurde Hartporzellan erstmals 1708 von J. F. Böttger und E. W. Tschirnhaus hergestellt(4) als Nebenprodukt der alchemistischen Suche nach Gold.
Die erste europäische Manufaktur des "weißen Goldes" wurde 1710 in Meißen gegründet. Das Symbol des Meißner Porzellans sind zwei gekreuzte Schwerter.
In Meißen wurde 1755 der Begründer der klassischen Homöopathie geboren. Sowohl sein Vater als auch sein Großvater arbeiteten in der Porzellanmanufaktur. 19 Jahre wuchs Samuel im Dunstkreis des Porzellans heran, bevor es ihn in die Welt hinaus zog...
Er hat später die Handverreibungen in Porzellanmörsern verbindlich für die Herstellung von homöopathischen Arzneimitteln vorgeschrieben im §270 Organon(5).
Porzellanerde wird heute therapeutisch in der Dermatologie zur symptomatischen Behandlung von Neurodermitis und trockenen Ekzemen eingesetzt.

Herstellung des Arzneimittels

Ich habe im Oktober 1996 eine kleine Schale Meißner Porzellan in einem Fachgeschäft in Kiel gekauft. Wirklich edel: 85.- DM für eine Größe, wo gerade ein Klecks Honig darauf passt.

Dann ich habe diese kleine Schale Meißner Porzellan in ein Geschirrhandtuch eingewickelt und mit einem Hammer zerschlagen, da sich selbst mit einem Diamantsägeblatt kein Abrieb der Porzellanschale gewinnen ließ.

Von den Bruchstücken habe ich Teile ohne Glasur im Porzellanmörser mit Porzellan-Pistill zerrieben und dann mit Milchzucker bis zur C5 handverrieben. Die Verschüttelungen mit Alkohol nahm Ulrike Schmidt von der Hulsberg-Apotheke in Bremen vor. Sie stellte die Potenzen C18, C30 und C200 her.
 

Bezugsadresse:
Hulsbergapotheke
am Hulsberg 23
28205 Bremen
Tel.: 0421 / 445840
Fax: 0421 / 4985525
 

Einzelne Prüfungsberichte

Prüfer 1

Ungewöhnlich viele Träume direkt nach Mitteleinnahme und viel Streit mit ihrem Mann während der Prüfzeit.

Prüfer 2

Keine Veränderungen bemerkt.

Prüfer 3

Gleichzeitig mit Sohn krank geworden(Kopfschmerzen). Deshalb Prüfung am 7. Tag mit Nux vomica abgebrochen. Gutes konzentriertes Gefühl vorher.

Prüfer 4

Viel geträumt, viel sexuell erregt gewesen. Ungewöhnliches Erlebnis siehe P33.

Prüfer 5

Keine Veränderungen bemerkt.

Prüfer 6

Prüfung am vierten Tag wegen heftiger brennender Rückenschmerzen mit Nux vomica abgebrochen.

Prüfer 7

Hat sich entschieden, doch nicht zu prüfen.

Prüfer 8

Viele alte Sulfur-Symptome kommen in veränderter Form wieder hoch. Sehr nachhaltige Kräftigung der Entscheidungsfähigkeit auch nach der Prüfung. Interessante Träume auch nach zwischenzeitlicher Einnahme von Hepar sulfuris C6 (25.T) wegen Furunkeln noch.

Prüfer 9

Hat sich entschieden, doch nicht zu prüfen.

Prüfer 10

Bemerkenswert empfindliche Reaktion sowohl körperlich als auch mit Träumen, die fast alle mit überdeutlichen klaren Schlüssen, Sätzen, Weisheiten enden, die wie "eingegeben" erlebt werden. Die "Schutzmauer" um das Herz ist aufgegangen. Gefühl zurückgesetzt zu sein, um neu zu beginnen, noch einmal von vorn anzufangen.

Prüfer 11

Schlapp, lustlos, müde. Gefühl wie ein Riesenpickel.

Prüfer 12

Rasend vor Wut, dass Mitbewohnerin ihr Dinge unterstellen wollte. Laut "Das ertrag ich nicht mehr! Ich ertrag das nicht mehr!" geschrieen. Konnte sich kaum beruhigen. Tür hinter ihr zugeschlagen, das Splittern von Glas war egal. Das ist ihr noch nie so passiert. Sie hätte am liebsten alles Zerbrechliche um sich herum zerschlagen.

Prüfer 13

Zuerst eine Phase gesteigerter Energie und Vitalität, dann Abfall ohne Grund in tiefe Traurigkeit. Hat so etwas schon mal bei Aurum und Sulfur gespürt. Versuch nach 21 Tagen abgebrochen, weil er die Situation nicht handhaben konnte.(Homöopathischer Kollege)

Prüfer 14

Wie eine Spirale: später und später eingeschlafen, noch später aufgestanden. Mit viel Spaß und Elan im Garten gearbeitet, Wurzeln eines Baumes ausgegraben und später das Loch wieder zugeschüttet.

Prüfer 15

Kreislaufschwäche, 24 Stunden geschlafen, trotzdem so müde, dass sie nicht arbeiten gehen kann. Gleichgültigkeit gegenüber allem 1.-20. Tag, danach wieder gut. Eigentlich ein spontaner Typ.

Prüfer 16

Kloßgefühl im Hals, Übersäuerungsgefühl des Magens und 5 Tage sehr müde.

Prüfer 17

Keine Veränderungen bemerkt.

Prüfer 18

Keine Veränderungen bemerkt.

Prüfer 19

Interessante Träume. Erst Klettern auf einen Berg später: "Ich kann fliegen und fühle mich sehr wohl und frei hoch oben in der Luft. Ich erhebe mich nicht nur ein wenig sondern wirklich eine lange Zeit, bis ich befriedigt bin in meiner Sehnsucht nach Frieden und Freiheit und zur Erde zurückkehre."

Prüfer 20

Traum, dass uns unsere unerledigten Teile immer wieder einholen. Bei einem nächtlichen Erwachen wurde ihm die "Traumrealität" bewusst, d.h. dass auch unsere "reale" Welt nur wie ein Traum ist. Abbruch der Prüfung am 22. Tag wegen einer Mandelentzündung.

Prüfer 21

Träume von Eifersucht. Schwierigkeiten zwischen Traum und Realität zu unterscheiden.

Prüfer 22

Starkes Vater-Sohn Thema, bei Streits immer Recht haben wollen.

Prüfer 23

3 Tage sehr müde. Altes hartnäckiges Ohrensausen bis heute weggeblieben!

Prüfer 24

Trockenheit in Mund und Hals. Empfindung von Zufriedenheit und Klarheit: "Ich brauche mich nicht mehr für andere verantwortlich fühlen. Wegfall von Kompliziertheit, so einfach ist alles. Aller Wandel liegt jenseits des Denkens. Gelegentlich spülte untertags eine Glücksempfindung hoch. Dies entstand durch ein wahres, eben zutiefst bewegendes Erscheinen des WAHREN, EINEN. Es war die lautere Wahrheit." Ein Hinweis im Traum, die Schärfe des Willens zu entwickeln, um Erfolg zu erzielen, hier, in diesem Paradies. Aber auch Erleben tiefster Verzweiflung (an Aurum erinnernd) und Erschöpfung. Deshalb Abbruch der Prüfung am 7. Tag mit Bachblüten.

Prüfer 25

Doch nicht mitgeprüft, weil frische Schwangerschaft festgestellt wurde.

Prüfer 26

Viel "alte Scheiße" hochgekommen. Heftige alte Zahnprobleme. Abbruch am 12.T, aber die Schmerzen ließen sich auch mit anderen homöopathischen Mitteln nicht verbessern.

Prüfer 27

Wirre Träume von altem Müll. Erstaunliche Widerholung eines Vater-Sohn Themas: Das Auto des Vaters zu Schrott fahren. In dem Moment, in dem der Sohn anruft "weiß" der Prüfer, was passiert ist, noch bevor er einen Ton sagt.

Prüfer 28

Vater-Sohn und Lehrer-Schüler Thema in Träumen und real. Zuerst extreme Müdigkeit, dann große Ruhe und Gelassenheit in allen Lebenssituationen. Erkenntnis: "Innerlich bin ich zeitlos." und "Was wirklich wichtig ist, ist Gemeinschaften zu gründen, die für die Kinder leben."

Prüfer 29

Sich nach 10 Jahren Ehe wieder in seine Frau verliebt. Verantwortung in der Familie übernommen, auch für die Stimmungen. "Ich nehme mich selbst wichtig. Mir geht es gut."

Prüfer 30

Intensiver schöner Traum von Mutter und Kindern um den Mittagstisch. "Insgesamt fühle ich mich freier und wohler." Dann das erste Mal seit 15 Jahren eine starke Grippe am 10. Tag der Prüfung.

Prüfer 31

Trockene Haut und Risse. Ungewöhnlich langer Traum wie auf lustige Art und Weise "Scheiße" mit einem Klistier in einem Theaterhaus in Ostdeutschland über Familienangehörige gespritzt wird. (Nach diesem Traum streikt mein Computer und schreibt nur noch hhhhhhhhhhhhhhhhh... und ich muss tierisch lachen. Anmerkung W. Fink). Abbruch der Prüfung am 11. Tag wegen schwerer Bronchitis.

Prüfer 32

Zuerst ausgeglichen, fröhlich, vergnügt, entspannt und zuversichtlich. Ab dem 11. Tag emotionaler Absturz in das "alte heulende Elend". Alte Gefühle von Trauer, Verlassenheit, aber viel intensiver und mächtiger als früher. Alle Trauer der Welt. "Warf mich oft wimmernd und zusammengekrümmt auf das Bett. Ich sehe irgendetwas, eine Blume, ein kleines Mädchen, mir schießen Tränen in die Augen. Erlebe so intensiv wie nie zuvor den Bruch in meiner Kindheit, als ich die Geborgenheit verlor. Meine eigene Einsamkeit, die Einsamkeit meines Vaters, eine endlose Kette aus Leid und Ohnmacht. Am schlimmsten die eigene Kraftlosigkeit aus diesem Zirkelkreis herauszubrechen. Darüber noch größere Trauer, Wut und Verzweiflung." Abbruch der Prüfung am 18. Tag wegen zu starker psychischer Probleme. Kuriose Synchronizitäten mit Porzellan.

Prüfer 33

Ungewöhnliches Erlebnis am 2. bzw. 4. Tag. Traum: "Ich habe das dritte Auge entdeckt und gefühlt. Es liegt im vorderen Kopf zwischen den Schläfen.

Zwei Tage danach sagt meine Frau tagsüber zu mir, dass sie mein drittes Auge sehen könne. Ich sage nichts dazu, um die Prüfung nicht zu stören." (Sie prüfte auch, P4).

Ergebnisse der Prüfung (Symptomübersicht)

In einer separaten Datei sind die Ergebnisse der Prüfung von porcellanum beschrieben.

Systemische Aufstellung der Leitsymptome von porcellanum

1. Trockenheit
2. Brennende Schleimhäute
3. Müdigkeit
4. Streit / sich verhärten
5. Vater – Sohn Problematik
6. Gefühl, wie gegen eine Mauer zu rennen
7. Verlangen nach Musik
8. Symbol Licht auf Spiralberg

Ausgangsaufstellung mit Hilfe der Teilnehmer/innen der Veranstaltung
"Neue Dimensionen in der Homöopathie" am 14.2.1998 in Hamburg:

(Abb.)

Lösungsbild von porcellanum nach Umsetzen der Impulse der Stellvertreter/innen in der Aufstellung(9):

(Abb.)

9. = ein/e Homöopath/in

Interessanterweise ergab das Lösungsbild die Form einer nach vorn offenen Schale. Nach Aussöhnung der Verhärtungen zwischen Vater und Sohn, fand jedes Symptom seinen Platz.

Das Porzellan hat eine Botschaft für die Welt, allerdings braucht es die Homöopathen, um die Botschaft in die Welt hineintragen zu können. Das Symbol des Lichtes auf dem Spiralberg wirkt stärkend im Rücken, und musste in der Aufstellung auf ein Podest gestellt werden (C5-Ebene), um seine volle Kraft zu entfalten und auch hinter der Mauer noch sichtbar zu sein.

Für ein besseres Verständnis der Methodik siehe die Arbeiten von Bert Hellinger(10) und des Institutes für systemische Homöopathie Freiburg.

Zusammenschau

"Dem Stoff sich verschreiben
heißt Seelen zerreiben
Im Geiste sich finden
heißt Menschen verbinden
Im Geist sich schauen
heißt Welten erbauen." (R. Steiner)

Die homöopathische Arzneimittelprüfung von Meißner Porzellan (porcellanum misniense) fand Ende Januar bis Anfang März 1997 in Zusammenarbeit mit den fortgeschrittenen Studenten des Homöopathie Arbeitskreises in Kiel statt. Einige weitere Prüfer/innen stammen aus dem Bekanntenkreis des Prüfungsleiters, fast alles mehrfach erfahrene Arzneimittelprüfer/innen.
Den Impuls zur Porzellanprüfung hatte ich bei einem C4 - Seminar mit Jürgen Becker in Gerode im Herbst 1996, als sich beim Arzneimittel Alumina deutliche Bezüge zum Porzellan und der Geschichte Hahnemanns ergaben, dies aber noch niemand geprüft hatte.

Da auch die anderen Substanzen, die wir im Herstellungsprozess unserer Arzneimittel verwenden (Alkohol und Milchzucker), interessante eigene Arzneimittelbilder ergeben haben, wusste ich, dass auch die Dritte "Substanz" im Bunde, das Porzellan, eine eigene Rolle in der Homöopathie spielt.
Wenn schon Porzellan, dann war es klar, edles Meißner Porzellan auszuwählen, wegen der Verbindung zur Heimatstadt des Begründers der Homöopathie.

Ein sehr reiches Arzneimittelbild entfaltete sich, das viele Ähnlichkeiten zum Sulfur zeigt (viele "brennende" Symptome, starker Hautbezug und tiefe antipsorische Wirkung).
Porcellanum hat ein deutliche Beziehung auch zum Kaffee, entweder eine größere Empfindsamkeit darauf oder ein ausgesprochenes Verlangen danach, selbst bei mir als ansonsten passionierter Teetrinker, der höchstens eine Tasse Kaffee im Jahr anrührt.
Sogar jetzt nur beim Zusammenschreiben der Arzneimittelprüfung kann ich mal wieder eine Tasse Kaffee genießen...

Manchen Prüfern/innen wurde bewusst, dass unsere Realität nur wie eine Art Film ist, aus dem wir erwachen können.

Ein sehr tiefes Symbol für die Heilwirkung von Porzellan zeigte sich mir selbst beim Verreibungsprozess C4-C5:
Auf der Spitze eines Berges war ein Licht. Dieses Licht symbolisiert die Heimat, wo wir alle herkommen. Den Berg wand sich ein spiralförmiger Weg hinunter bzw. herauf.
Ich "wusste" auch im selben Moment, in dem ich das Bild innerlich sah, seine Bedeutung. Dieser Weg ist unser Weg aus dem Licht hinein in die Inkarnationen des irdischen Daseins. Leben für Leben immer tiefer hinein in die materielle Welt, bis wir eines Tages aufwachen, und unseren Rückweg antreten, zurück zum Licht. Natürlich begegnen uns auf diesem Weg exakt die selben Themen, wie auf dem Hinweg, diesmal nur in der anderen Richtung...
Spannenderweise taucht dieser Berg auch in den Träumen von Prüfern auf, und die Apothekerin, die Porcellanum misniense verschüttelt hat (Ulrike Schmidt) hatte folgendes Bild:
"Ich sehe eine klare weiße Fläche. Dahinter ein Berg wie der Fudschijama in Japan. Ruhe und Frieden ist in dieser Landschaft. Der Berg ist unten braun, in der Mitte weiß und der obere Teil leuchtet mit goldenem Licht. Mein Bauchraum ist ganz weit und warm geworden – daraus strebt meine Energie die Wirbelsäule nach oben empor. Ich fühle mich rund, ruhig, klar und gelassen."

Therapeutisch bewährt hat sich das porcellanum in der Praxis bereits bei einigen Fällen von trockenen Ekzemen und bei Herpes labialis.
Bei mir selbst brach nach der Verreibung von porcellanum gemeinsam mit meinem ältesten Sohn Jonathan ein seit 15 Jahren nicht mehr aufgetretener Herpes labialis aus.

Auf der geistig-seelischen Ebene haben einige Männer davon profitiert, wo zerbrochene Vater-Sohn Beziehungen die Wurzeln von tieferen Problemen waren.
Eigene nie vorher gesehene innere Bilder bei den Verreibungen aus früheren Leben (als kämpfender Soldat, als Vater von vielen Kindern, als sterbendes Kind ....) gehören zu den eindringlichsten Erfahrungen, die ich als Homöopath je gemacht habe.

Im Sänger Neil Diamond habe ich einen musischen Seelenverwandten entdeckt, der sich auch öffentlich zu seinen Vorleben(7) bekennt ("I´ve been this way before"). Dies Lied hat mich inspiriert, noch eine weitere Zusammenschau in Form eines deutschen Textes zu schreiben.

Unglaublich kraftvolle klare Erkenntnisse hatten einzelne Prüfer mit porcellanum misniense bis hin zur Begegnung mit der WAHRHEIT selbst, das Wiederfinden der Inneren Heimat.
Aber auch tiefste Verzweiflung und Heimatlosigkeit an Depressionszustände von dem echten Gold (Aurum) erinnernd.
Die häufigen Symptome von tiefer Müdigkeit und Erschöpfung lassen auch Parallelen zu Causticum ziehen.

Bemerkenswert finde ich auch das Symptom "Gefühl, wie gegen eine Mauer zu rennen"(P24). Die Prüfung fiel bei mir in die Zeit der letzten Versuche, mit der kassenärztlichen Vereinigung als Homöopath eine gütliche Einigung zu finden. Ich hatte ebenfalls das Gefühl, wie gegen eine Mauer zu rennen, habe vor Wut darüber Geschirr zerbrochen und – die Beziehung zur KV abgebrochen.

Kurz vor dem Zusammenschreiben dieser Prüfung habe ich an einem Kraftquellentraining im Fichtelgebirge an der Porzellanstraße teilgenommen. Hier ermöglicht ein exzellenter Trainer, Menschen den Überblick auf ihr Leben und das Herausfinden der ureigensten Lebensaufgabe.
Zum Abschluss des Trainings gab es ein ungewöhnliches "Zertifikat": eine Porzellantasse mit Goldrand, verbeult, mit der Aufschrift "Schön, dass es mich gibt."
Wenn die "Porzellanmauer zerbricht, erkennen wir unser selbsterschaffenes Gefängnis. Es ist nur eine unglaublich harte Kopfgeburt"(P24)
Wer nicht an so einem Training teilnehmen möchte, aber eine geführte Mentalreise zu diesem inneren Licht erleben möchte, kann die CD "Schönheit, Licht und Liebe"(8) von Karl Werner Ehrhardt erwerben.

Porzellan besteht aus drei Komponenten: Feldspat, Kaolin und Quarzsand. Ich möchte diese Zusammenschau beenden mit einem Zitat einer wunderbaren erleuchteten Frau, die ich auch als Heilerin sehr schätze:
 

"Wenn wir die Mauer aus Unwissenheit, Karma und alten Gewohnheiten durchbrechen, erkennen wir unsere wahre Heimat."

Ji Kwang Dae Poep Sa Nim

Die Homöopathie hat eine große Aufgabe, Menschen beim Übergang in das neue Jahrtausend stützend mit ihrem Arzneischatz zur Seite zu stehen, damit wir aus Krankheiten lernen und uns wieder an dieses innere Licht erinnern.
 

Ich hoffe, dass mit dieser Veröffentlichung ein breiter Kreis von Homöopathen und Patienten mit dem "weißen Gold" weitere Erfahrungen sammeln kann.

Anhang 1: Ich sah das Licht (ein Porzellan-Lied)

(nach der Melodie "I've been this way before" von Neil Diamond)

 G  C       D       G      C         D
Ich sah das Licht, ich vergeß es nicht. 
 G    C     D           C            G             a7      D
Aus diesem Licht kommen wir, und wir sind nicht nur einmal hier.

 G        C           D     G             C             D
Wir sind hier um zu lernen, von unsern Brüdern und den Sternen.

 G        C      D       C        G            a7       D
Wir sind gemacht aus Ewigkeit und jetzt ist es an der Zeit.


         Reiß die Mauern nieder, und erinner Dich wieder:
         Du warst schon arm, Du warst schon reich,
         einsam und hart und weich.


         Reiß die Mauern nieder, und erinner Dich wieder:
         Du warst Soldat, Du starbst als Kind, 
         warst glücklich und lauschtest dem Wind...

  G                               D
Viele Menschen, die jetzt leben, lernten nie zu vergeben,
        C                a7
weil es niemand gab, der hinter ihnen stand, 
 C                         D
flüchteten sie sich in den Verstand.


 G                                D
Vielen Menschen, die jetzt leben, wird die Chance gegeben
 C           a7
aufzuwachen, wieder zu lachen,
 C                        D
lieben zu lernen und mitzumachen...



Reiß die Mauern nieder ...

(Text inspiriert durch porcellanum misn.)

Abb.: Ich sah das Licht, ich vergeß es nicht, aus diesem Licht kommen wir, und wir sind nicht nur einmal hier...

Anhang 2: Liste der Prüfer/innen

Arzneimittelprüfung Porcellanum misniense

01 weiblich 38J. C18 2x3 Glob. am selben Tag
02  männlich 24J.  Placebo
03 männlich 40J. C30 1x3 Glob.
04 weiblich 28J. C18 3x3 Glob. auf 3 Tage verteilt
05 weiblich 31J. Placebo
06 männlich 42J. C18 1x3 Glob.
07 weiblich 45J.  C30 nicht geprüft
08 männlich 28J. C18 3x3 Glob. auf 2 Tage verteilt
09 männlich 60J. C30 nicht geprüft
10 weiblich 48J.  C18 1x3 Glob.
11 weiblich 34J. C30 1x3 Glob.
12 weiblich 27J. C18 1x3 Glob.
13 männlich 54J. C30 1x3 Glob.
14 weiblich 29J. C18 2x3 Glob. am selben Tag
15 weiblich 26J. C18 3x3 Glob. auf 2 Tage verteilt
16 weiblich 27J. C30 1x3 Glob.
17 männlich 62J. C30 3x3 Glob. auf 3 Tage verteilt
18 männlich 32J. Placebo
19 männlich 33J. C18 3x3 Glob. auf 2 Tage verteilt
20 männlich 34J. C18 1x3 Glob.
21 männlich 38J. C30 3x3 Glob. auf 2 Tage verteilt
22 männlich 42J. C18 1x3 Glob.
23 männlich  52J. C30 3x3 Glob. auf 2 Tage verteilt
24  männlich 48J. C18 2x3 Glob. auf 2 Tage verteilt
25 weiblich 28J. C30 nicht geprüft
26 weiblich 33J. C18 1x3 Glob.
27 männlich 49J. C30 1x3 Glob.
28 männlich 32J. C18 2x3 Glob. auf 2 Tage verteilt
29 männlich 43J. C30 3x3 Glob. auf 2 Tage verteilt
30 männlich 60J. C18 2x3 Glob. auf 2 Tage verteilt
31 weiblich 41J. C30 2x3 Glob. auf 2 Tage verteilt
32 weiblich 42J. C18 1x4 Glob.
33 männlich 33J. C30 1x3 Glob.

Prüfzeitraum 28.1.1997 – 14.3.1997

Literatur

(1) Samuel Hahnemann Bd. 1 + 2 / Richard Haehl, T&W Verlag
(2) Einführung in die C4-Homöopathie / Jürgen Becker, Eigenverlag, Institut für Homöopathische Heilmittelforschung (IHHF), Zähringerstr. 349, 79108 Freiburg, Tel: 0761/52091 Fax: 0761/52094
(3) Artikel Dellmour AHZ 6/94
(4) Handlexikon, Mosaikverlag
(5) Organon der Heilkunst / Samuel Hahnemann, Haug Verlag
(6) The Dynamics and Methodology of Homoeopathic Provings / Jeremy Sherr, Dynamis Books
(7) Im Westen wiedergeboren / Vicky McKenzie, Diamant Verlag
(8) Schönheit, Licht und Liebe (CD), Dr. K.W. Ehrhardt,Wilh.-Leibl-Str.4, 83607 Holzkirchen, Tel.: 08024/9939-0 Fax: 08024/9939-12
(9) Nähere Informationen auch über das Institut für systemische Homöopathie (ISH), Hartkirchweg 69b, 79111 Freiburg, Tel.: 0761/4762143 , Fax: 0761/4762168
(10) Ordnungen der Liebe / Bert Hellinger, Auer Verlag
Anerkennen, was ist / Bert Hellinger, Kösel Verlag u.a. 

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