Societas – Gemeinschaft
Ungekürzte Mitschrift einer Verreibung
Inhalt
Einleitung
C2 – Die ersten Gefühle in der
Gemeinschaft und die Erwartungen an sie
C3 – Der Rückwurf aufs
Individuelle
C4 – Vereinzelung und neue Orientierung,
erste C4-Texte
C5 – Symptome, C4-Text Teil 2
Versuch einer C6
Stoff: |
gesammelte Haare von ca. 30 Mitgliedern
eines Teams (3-jähriger Ausbildungskurs an der SHS Berlin)
2 Personen aus der Ursprungsgruppe wollten ihre Haare nicht dabei
haben |
Prüfungs-Datum: |
Sonntag, 25. Oktober 1998 |
Prüfungs-Status: |
unblind, aber es war kein Arzneimittelbild bekannt |
Personen: |
13 Personen = 9 W + 4 M |
Autor: |
Olaf Posdzech |
Datum: |
25.11.1998, 2.11.1999 |
Textstatus: |
unvollständiges Protokoll, Teilnehmer 5, 9, 11 und 12 wörtlich |
Einleitung
Diese Verreibung war ein Experiment, gegen dessen Durchführung ich
mich lange Zeit gewehrt habe. Einige Mitglieder meines
dreijährigen Ausbildungskurses in Homöopathie hatten die
absurde Idee, zum Abschluss dieser Zeit uns selbst – den
Ausbildungskurs – als homöopathisches Mittel
herzustellen.
Ich hielt das für vollständigen Blödsinn und zugleich
für eine Anmaßung: Was glaubt ihr denn, wer ihr seid, dass
ihr Euch als Heilmittel für die Welt herstellen wollt?
Außerdem war ich überzeugt, dass ein solches Stoffgemisch
keine Botschaft in sich tragen könne. Ich stellte mir vor, man
schaut aus einem Kirchturm auf einen Marktplatz, auf dem 30 Menschen
gleichzeitig ihre Lebensgeschichte erzählen. Was soll davon
anderes beim Zuhörer ankommen, als ein akustisches Rauschen?
Zähneknirschend und mehr aus Pflichtgefühl (ich war der
einzige routinierte Verreiber aus diesem Kurs) übernahm ich dann
die Regie für diese Veranstaltung. Es hat mich sehr
verblüfft, als sich im Laufe der Verreibung ein eigenes
Arzneimittelwesen zeigte und zu uns sprach. Dieses Wesen bezeichnete
sich mehreren Teilnehmern gegenüber als das Wesen von
"Gemeinschaft". Wir waren also dabei, das Thema der
"Gemeinschaft" zu einer höheren Potenzierungsstufe zu
treiben.
Das Arzneimittelwesen begann zu uns in Bildern, Gefühlen und
Texten zu sprechen. Das ging sogar soweit, das zwei Mitglieder (wie so
oft nebeneinander sitzend) getrennt voneinander C4-Texte bekamen. In
einem Fall wurde dieser Text von erklärenden Symbolkörpern
begleitet. Das Gefühl der 13 an der Verreibung teilnehmenden
Personen dazu war, das hier tatsächlich etwas formuliert wurde,
was auch sie als Prozess während der Verreibung erlebt hatten.
Damit scheint uns eine höhere Perspektive von Gemeinschaft
beschrieben, die für einige von uns "harter Toback" war,
eine unangenehme Wahrheit. Die eigene Erwartungshaltung vieler
Mitglieder entsprach nämlich viel eher dem, was diese Texte als
C2-Perspektive von "Gemeinschaft" bezeichnen. Dieses
Gefühl der Harmonie und die Illusion dieser Bezogenheit geht aber
in der C4 gänzlich verloren und wird ersetzt durch die Bezeichnung
"Verwobensein". Verwobensein drückt aber keine
wesensmäßige Gemeinschaft aus, sondern nur äußere
Umstände, eine bloße Form. Wirkliche Bezugnahme entsteht nur
in der Begegnung zu einem Einzelnen. Eine C4-Gemeinschaft wäre
also die Selbsteinbindung zu anderen Wesenheiten (Personen, Tieren,
Institutionen, Gedanken ...), auf die man sich bewusst in Beziehung
setzt – das schließt Freude und Schmerz gleichermaßen
ein. Es geht darum, sich bewusst in Beziehung zu setzen zu
dem, was ist. (Das könnte natürlich auch eine formale
Gemeinschaft sein, die aber ohne die Bezugnahme nur ein Verwobensein
bleibt.)
Der Begriff der Idylle und Harmonie im Zusammenhag mit Gemeinschaft ist
ein Ignatia-Konzept, das den Schmerz durch wirkliche Begegnung
verleugnen will. (Während der Verreibung fand im Nachbarraum eine
Lehrveranstaltung über Ignatia statt.)
Eine etwas sarkastische Formel fasst das Ergebnis unserer Verreibung
mit folgenden Worten zusammen:
"Wir haben Kurs 13 verrieben, und es ist nichts von ihm übrig
geblieben."
aktiver Täter
12 13w
---------
w11| |1w
Beob- 10| |2w passiver
achter 9| |3w Täter
w8| |4w
---------
7w 6 5w
Opfer
w = weibliche Verreiber
Abb. 1: Sitzordnung der Prüfer während
der Verreibung
Die Rollenbezeichnungen in der Skizze stammen aus Beobachtungen
anderer Verreibungen im selben Raum.
C2
Die ersten Gefühle in der Gemeinschaft und die Erwartungen an
sie
gemeinsame Themen:
- Erleben der Gefühlsebene: sich aufgehoben fühlen,
Geborgenheit, Harmonie
- vereinzelt irritierte Gefühle aus der Zeit des Eintritts in
die Gemeinschaft: scheu, keine Verbindung, Desinteresse
1
- übel, flau im Magen vor der Verreibung 3x
- alles ist witzig 4x
- langweilig 2x
- fühle mich sehr aufgehoben, zur Klasse
dazugehörig 3x
- werde im Blickkontakt schnell schüchtern 2x
- das Verreiben fühlt sich sehr mütterlich an 2x
- denke an Sexualität, flirtend, schlangenhaft
2
- schweißnasse Hände 2x
- spüre eine tief verbundene Traurigkeit, als sei das
nicht nur meine 5x
- zum Schluss viel kraftvolle Energie 5x
- extremes Hungergefühl 2x
3
- "die Leichtigkeit des Seins"
- es ist bequem, muss bequem sein
- keine Lust, etwas nach außen zu geben oder zu sagen 2x
- rechtsrum ist besser, geht besser 2x
- rechts warm, links kalt 2x + 2x andersrum
- metallischer Geschmack im Mund
- Kopf ist schwer 3x
- die Atmosphäre im Raum ist drückend
- "ohne Moos nichts los"
- "im Schatten stehen" (?, verstehe es nicht)
- eingelullt werden
- Hautjucken rechts an Kopf, Schulter, Arm
4
- fühle mich erst unwohl, wie ein Hexenlehrling
- am Anfang war das Reiben sehr anstrengend
(4x)
- ich bin gerührt
- Bild: wie früher die Frauen am Tisch Gänsefedern
entkielten
- denke an Weihnachten, Glockenklang und Weihnachtsessen
- fühle mich geborgen 2x
5
- Ein wunderbares Gefühl von Gemeinschaft, mein Herz geht
auf
- Ich muss lachen und freue mich, es weht eine wunderbare Energie
durch den Raum.
- Ich fühle mich geborgen, wie zu Hause
- mein rechter Arm verkrampft vom rühren
- die rechte Schulter schmerzt etwas
- in meinem Hals knackt es
- Narbenschmerzen, die ich ziemlich stark hatte, werden besser
- bekomme Druck im Kopf, werde müde und muss immerzu
gähnen
- meine linke Hand wird kalt, Nase wird kalt
- Ein Zischen geht durch den Raum
- Wir sind wie Hexen die ihren Hexenbrei rühren, womit sie dann
die Menschen füttern
- Ich möchte alle knuddeln.
6
- müde 4x
- traurig, weil die Zeit so vorbeigeht
- die Grenzen verschwinden und lösen sich hier auf 2x
7
- jeder ist für sich 3x
- habe viele Gedanken an das erste Jahr, fühle mich in der
Zwischenzeit nicht mehr getragen, jetzt komme ich in die Energie wieder
hinein
- wir sind nur 12 Teilnehmer – wo ist die dreizehnte? (t8 kam
als 13. Teilnehmerin später dazu)
- Glück und Klarheit
- Freue mich, dass t2 dabei ist
- Kopfdruck
- im Mörser ist eine riesige Portion Kraft. Wenn die frei wird
....
8
- fühle mich zugehörig + Trauer, dass es vorbei ist
9
- leichtes brennen an den Augen, rechts mehr
- Magenschmerz 2x
- stechen, Auge, rechts
- brennen, Auge, rechts
- jucken Kopfhaut, links
- es stellt sich innere emotionale Ruhe ein
- Freude kommt auf
- kribbeln in der Nase 3x
- ich sehe eine Straße/Highway vor mir
- bekomme ein Zugehörigkeitsgefühl
- denke an den Kurs 12 und seine Sperma-Verreibung – ob sie bei
der C1 flüssiges oder trockenes Sperma verrieben haben?
- Sitzen, sitzen, sitzen immer nur sitzen
- immer diese Kopfarbeit
- ich sehe ein Haus im Rohbau
- denke an nonverbale Kommunikation/sich verständigen ohne zu
sprechen
- ich sehe ein kleines Flugzeug welches auf die Startbahn rollt,
abhebt und hoch in der Luft fliegt/sehe aus der Sicht des Flugzeuges
schneebedeckte Berge und einen Canyon unter mit
- was esse ich in der nächsten Verreibungspause?
- 13 ... 1 und 3 ist 4
- ich bekomme feuchte Hände, bekomme einen körperlichen
Energieschub
10
- Nackenschmerzen 2x
- denke an Mimik, mit dem Gesicht sprechen 2x
- Gefühl: du auch hier? Schaurig – schöne
Hass-Groll-Liebe. Gerade ging es mir gut, jetzt sehe ich dich
- Kopfschmerz zur rechten Augenbraue
- alle spielen mit, ob sie wollen oder nicht, die persönlich
(Aufzeichnung unvollständig)... wie manche Schauspieler auf der
Bühne es tun – da kann man nur den Kopf schütteln
11
- Leere, Müdigkeit, Abwesenheit
- Überlegungen, wo mein zu Hause ist
- Nasenschleimhaut kribbelt, rechts
- Brust klopft, rechts
- anstrengend, Zeit geht nicht vorbei
- zäh widerspenstig
- Was mach ich hier eigentlich? Was machen die?
- Alle sind so fremd für mich
- Totales Desinteresse dem Stoff gegenüber
- Niesreiz
- Stoff wird geschmeidiger
- Spannung, was die anderen so schreiben, Neugierde
- t8 kommt wie immer zu spät, es ändert sich eben
nichts.... schön, alles bleibt das Gleiche. Als t8 später
dazu kommt, denke ich sie ist die böse 13. Fee -
Dornröschen
12
Traum vorher: Ich bin in der Schule und erzähle dem Helfer aus
dem Büro in der Küche, dass ich große Zahnprobleme habe
(Zähne = alte Konzepte), möchte dafür von ihm Mitleid,
das ich auch bekomme. Unterdessen hat der Unterricht bei Andreas
angefangen, und ich merke in der Küche gar nicht, wie die Zeit
vergeht. Nach einer Stunde kommt Andreas raus und schreit mich an, was
ich mir erlaube, seinen Unterricht nicht mitzumachen. Ich empfinde das
als ungerecht, weil andere auch oft nicht kommen. Aber eigentlich merke
ich, er ist gekränkt, weil ihm wohl was an mir liegt.
- Kopfschmerzen (gestaute Liebe), verkatert
- finde die Verreibung doof, bin sicher, dass kaum jemand kommen wird
– und bin dann sehr überrascht, weil so viele da sind,
selbst t2 ist gekommen von der ich das nie erwartet hätte
- gekränkt, weil so wenig Aufmerksamkeit da war, als ich
eingangs die Verreibung erkläre (wie Andreas in meinem Traum)
- Isolation, obwohl ich mich freue, das so viele gekommen sind
(2x)
- von dem Stoff geht eine versöhnliche Schwäche aus, die
körperlich spürbar ab Ellenbogen abwärts so stark wird,
dass ich kaum noch den Pistill führen kann – aber
versöhnliches Gefühl – nur noch daliegen und
wahrnehmen
- Blinddarm schmerzt
- Kopfschmerz auf linker Augenbraue
- Gefühl, wir durchlaufen nun in C2, C3 und C4 das erste, zweite
dritte Jahr noch einmal – und um zu wissen, was danach kommt,
wird wohl die C5 nötig sein
- Gefühl, Teilnehmerin 13 wird dieses Mal die Essenz formuliert
bekommen
13
- ich schrieb am Anfang automatisch Ungarisch. Mein Gefühl ist:
ich kann und will nicht mehr deutsch.
- kein Kontakt zu niemand, ich bin ganz für mich 2x
- konnte dabei so gut nach innen gucken wie nie – Wahnsinn! Ich
bin an einem ort, wo ich seit Jahren nicht meine Muttersprache spreche
– ich sollte nach Hause gehen!
- ... dann spricht sie weiter in ihrer Heimatsprache ....
- mir ist nach ganz tiefem Schlaf, vor Scham schlafen gehen
- denke an t9s Schokoladenkekse
- Gefühl, ich habe das Ziel doch verfehlt, mache immer wieder
alles zunichte, was ich erschaffen habe. Heimat – wo ist mein
Zuhause?
C3
Der Rückwurf aufs Individuelle
Von dem Harmoniegefühl der C2 war in dieser zweiten Stunde
plötzlich nichts mehr zu spüren. Statt dessen entstand die
Erkenntnis von Einsamkeit.
In der C3 wurden viele Teilnehmer ganz überraschend mit einem ganz
persönlichen Problem, mit einem ganz persönlichen Thema
konfrontiert, das sie die drei Jahre über gut verdrängt
hatten.
Es entstand der Eindruck, dass uns die C3 zeigen wollte, das wir die
Gemeinschaft nur als etwas missbraucht hatten, was unsere Gefühle
besänftigen und von unseren wahren Themen ablenken sollte.
Themen der C3:
- die C3 wirft uns aufs Individuelle, auch die Gemeinschaft spiegelt
uns nur unser Eigenes
- Einsamkeit, die Gemeinschaft existiert gar nicht
- statt dessen Gedanken über Beziehungen zu einzelnen Personen;
Gedanken darüber was einem an anderen nicht passt (Kommentar: Man
beachte auch im Vergleich zum später folgenden
C4-Symbolkörper von t13, dass oft auf gegenüber sitzende
Personen Bezug genommen wird)
1
- völlig anders als die C2; ernsthaft und klar
- GANZ ALLEIN, KEIN INTERESSE AN DER KLASSE, ABER DAS IST IN
ORDNUNG (7x)
- wildes Gefühl im Kopf: wie Fetzen die im Kopf hin und her
jagen, überhaupt nicht mehr verbunden aber sehr bei mir
- "die ganze Welt besteht aus brauner Scheiße!" (das
verstehe ich aber nicht)
- stechende Herzschmerzen, starke Spannung im Nacken
- will raus, will weg
- Gefühl von hart und unterkühlt
- Bild: Glocken wie Pferde im Schnee. Das hat mich furchtbar genervt,
überhaupt alles! Wenn jetzt jemand nett zu mir wäre,
würde ich explodieren. Überempfindlich gegen
Geräusche.
- Gefühl meine Arme gehören nicht zu mir,
- schrecklich müde
- Lust, jetzt hier einen Streit zu provozieren, fühle mich
grausam, hämisch und böse, will die anderen quälen
(Nettigkeit macht aggressiv) T10 verschluckte sich an seinem Tee und
ich dachte "Soll er doch an seinem Tee verrecken!" Böses
Gefühl zur Klasse, schaue alle prüfend an. Ich fühle
mich wie eine fette Qualle, die den Weg versperrt.
- Die Welt ist eigentlich schon untergegangen.
2
- sehr entspannte konzentrierte Energie
- ständig Gedanken an die bevorstehende HP-Prüfung
- energievoll, kraftvoll, Freude hier zu sein
- gute Laune, fühle mich mit allen verbunden (sehr
ungewöhnlich für t2)
- die Zeit vergeht langsamer
- ich bin präsenter, aber es nervt mich total, dass t8
schlief
- ich habe viele beobachtet
3
- dachte an die ersten Tage der Klasse
- es ist unser gutes Recht und legitim, was wir hier machen. Wir sind
hier dabei, das zu einem guten Ende zu bringen und das gehört
dazu
- viele Gedanken über die Aufteilung hier im Raum: wer wo sitzt,
t9 reibt allein
- uns ist in den 3 Jahren etwas verloren gegangen – die
Gemeinsamkeit
- steigende Spannung in mir – was kommt bei dieser Verreibung
heraus? Es wäre schön, wenn wir zum Abschlussfest wieder
etwas gemeinsam machen könnten, eine Einheit.
4
- Angst, dass ich hier wieder am Boden klebe als Schildkröte und
die anderen machen ihre Höhenflüge
5
- Es ist mir peinlich, unangenehm, ich möchte nicht über
das Thema reden.
- Denke, t2 gehört doch zu uns
- Ich werde traurig, was ist nach diesen drei Jahren? Fühle mich
allein.
- Die Klasse ist mir wie eine zweite Familie geworden
- Diese drei Jahre werden in meinem Leben einen ganz besonderen Platz
einnehmen. Nach diesen drei Jahren wird für mich nicht mehr diese
Geborgenheit da sein. Bin ich dann so stark, dass ich das nicht mehr
brauche?
- Mir kommen viele sexuelle Gedanken, die ich aber nicht
erzählen werde
- Es herrscht eine angenehme, ruhige Atmosphäre, jeder ist mit
sich selbst beschäftigt
- Jeder rührt in seinen eigenen Prozess.
- Mir wird klar wie wichtig für mich Geborgenheit ist.
- Ich danke Euch allen.
6
- wohlfühlen
- mein Gefühl: wir verreiben hier nur Milchzucker
- spüre meinen Darm im Bauch
- alle arbeiten hier 3x
- Gefühl abzuheben
- sexuelle Gedanken wie an einen Katzenfick – ganz schnell rein
und raus. Danach leichter Kopfschmerz.
7
- fühle mich allein, nicht angenommen von denen, die ich
brauche. Habe aber auch die Kraft, mich rauszuziehen.
- es bleibt ruhige Gelassenheit: jeder ist für sich und das ist
gut so.
8
- mir juckt die Möse – waren da etwa auch Schamhaare
dabei?
- ich bin hin und her gerissen zwischen allein sein und liebevollen
Gedanken 3x
- traurig, dass es mit euch nie wieder so sein wird
- fühle mich schwach und hoffnungsvoll zugleich
- das Hemd von t9 ist mir zu glatt gebügelt!
- Haare als Verbindung zum Kosmos. Arme Männer – haben sie
deshalb so große Füße?
9
- im Mörser erkenne ich ein großes Auge, aus dem ich
heraus schaue wie aus dem dritten Auge der Erkenntnis
- habe Halsschmerzen
- habe ein Haar auf der Zunge
- Bilder: ich sehe einen Fuß und Fische im Wasser; sehe Stiefel
die sich auf dem Weg machen ... sehr alte Bekannte von mir tauchen auf,
zu denen ich noch teilweise Kontakte habe ... sehe ein fertig gebautes
Haus
- denke an den Zaubertrank von Miracolix, an den wir antreten und uns
stärken
- fühle mich wohl in meiner Haut, fühle mich beschützt
/ sicher
- habe Musik / Melodien im Kopf
- sehe eine Dämmerung, die Lichter gehen in einem Haus an.
Dieses Haus strahlt eine gemütliche Stimmung aus. Es sind Menschen
darin, die sich begegnen.
- Zahnräder wie in einer Maschine, in der Gemeinschaft greift
ein Zahnrad in das Andere
- sexuelle Gedanken beim Anblick Pistill= Penis
10
- fühle Härte, habe keine Lust mehr zu schwächeln
- Meinungen sind tödlich
- Es ist ein Wundermittel, es bringt viele Erkenntnisse.
- liebes Gefühl, in anderen Dinge anzusehen, die ich von mir
kenne
- ich merke, ich brauche Abstand, um wieder einen anderen Blick auf
die Sache zu bekommen
- der Stoff hat was mit Willen zu tun
11
- Kribbeln am ganzen Körper, Bauchschmerzen, Blähungen
- Kribbeln am ganzen Körper
- Gefühl von einfach Dasein, abstützen wollen
- Wunsch in den Arm genommen zu werden, geht das überhaupt?
- Hingabe, was ist das? ... Was ist das hier überhaupt alles?
Jux, Ernst? Können wir wirklich miteinander wachsen? Geht es um
die Wahrheit, oder um die Pseudowahrheit? Können wir uns
vertrauen? Wer sind die Leute, wohin gehen sie? Kommen sie auch von der
Venus? Fragen über Fragen, wieder das Kribbeln im Bauch
- Beim Rühren gingen mir nur noch Fragen durch den Kopf
- Warum sind wir hier 3 Jahre zusammen? Was ist die totale
Ähnlichkeit, trotz unserer Individualität?
- Bauchschmerzen
- Wo ist mein Platz, was ist meine Aufgabe, wo stehe ich in dem
Ganzen, außen ,innen, mittendrin? Schau zu t11 und dann an die
Tafel
- Denke an Opfer und Täter: Bin ich draußen das Opfer und
hier in der Klasse der Täter? Was hat meine Lebensgeschichte, der
Tod meines Verlobten, mit der Klasse zu tun? Vielleicht nur ein Zufall?
Aber es war der Todeskurs und der Tod, besteht da ein Zusammenhang?
Kann irgendjemand jemals diese Fragen beantworten? ... Eigentlich
nicht, denn alles ist so vergänglich. Ist das Leben nicht auch nur
Vergänglichkeit, Zeitvertreib? Wonach suche ich? ... Ich suche
nach meiner inneren tiefsten Wahrheit, aber hey, was ist das denn, Du
suchst nach Deinem Ruhepool und bist hier in einer Klassenverreibung!
Es geht um uns und nicht nur um Dich, es geht hier nicht nur um
Egoismus, aber vielleicht ist das ja auch ein Thema der Klasse,
Egoismus? Ist nicht jeder egoistisch auf seine Weise, um sich zu
schützen? Um von dem was außen ist , nicht zu erkennen und
wegzulaufen, Fixierung auf sich, Schotten dicht, Ohren zu?
- Hey, Du hinterfragst mal wieder das ganze Leben, ist es nicht
komisch. Ich könnte Stunden noch fragen weiter aufschreiben, aber
jetzt muss ich wieder rühren.
- Komm, Stoff, lass uns rühren und vermischen und lass uns die
Wahrheit herausfinden. Also, hey, warum redest Du nicht !So langsam
kann doch mal ne Antwort kommen! Lass mich nicht alleine, gib mir eine
Antwort, los, jetzt, hey, Du machst mich aggressiv mit dem Schweigen.
Ich merke ich werde immer aggressiver. Nein nicht schon wieder das
Thema Aggressionen, ich kann und will nicht mehr, aber vielleicht muss
ich dadurch, es ist immer so leicht gesagt dadurch, was heißt das
schon? Stoff, ich habe keine Lust mehr auf Dich, ich werde aggressiver
Dir gegenüber! Ich platze gleich. Mein Druck mit dem Pistill wird
immer stärker, ich quetsche Dich jetzt aus. Siehste, das haste nun
davon, da Du mir nicht antwortest: WARUM????
- Eine ewige Frage, ich habe Dich lieb geboren und Du, keine Antwort
ist auch eine Antwort, und zwar Keine. Ganz klug. So nun habe ich die
Schnauze voll, jetzt gebe ich es Dir erst mal richtig! Und siehst Du
jetzt meine Schmerzen, immer kann ich sie Dir nicht verborgen lassen.
Dummer Stoff!!! Meine Bauchschmerzen werden besser. Teilnehmerin t3,
lustig ist das hier nicht, also Du , was haben wir miteinander
gemeinsam? Was ist so unser Ding?
- Nehmen wir uns Menschen nicht einfach zu wichtig in dem Kosmos?
Sind wir letztendlich nicht nur ein Stückchen staub für
andere und wir meinen mehr zu sein?
- Ich muss jetzt schon wieder reiben. Kein Bock, denn ich werde dabei
bestimmt wieder aggressiv, keine Lust auf Aggressionen!!!!!! Okay, komm
her Du Stoff!
- Wow, Du bist so sanft, und ich wollte auf Dich losgehen, Danke
für deine Berührbarkeit, schön. Es ist okay, dass Du mir
keine Antwort gibst, vielleicht in der nächsten stufe.
- "Verwandlung braucht Zeit"
12
13
- es wird leichter und ging mir viel besser
- denke an meinen Mann und daran, dass alles in Ordnung ist
- langsame Versöhnung mit Teilnehmerin t11
- das Gefühl, nach Hause zu wollen wird stärker oder ist
das eine Flucht zurück?
- Zentral ist der eigene Prozess, der Blick der einem gewährt
wird auf sich selbst. Jede Gemeinschaft ist so gut, aber
(unvollständige Mitschrift) ... die Gemeinschaft schafft das
Milieu um sich besser begegnen zu können. Man kann besser für
sich selbst stehen, wenn man es gemeinsam tut. .. Es ist lustig, dass
die Klasse nichts anderes ist, als das eigene Leben. ... Alle Menschen,
die in Verbindung mit einem stehen, sind wichtig, schon wegen der Liebe
und der Demut.
C4
Vereinzelung und neue Orientierung
Für die meisten Teilnehmer setzte sich die Stimmung und die
Themen aus der C3 fort. Nach einer Anerkenntnis der eigenen Vereinzelung
ging es nun darum, sich mit dieser schmerzhaften Wahrheit neu zu
orientieren.
Themen
- Bezugnahme auf Einzelpersonen
- neue Orientierung – in welcher Umgebung befinde ich mich
wirklich (es ist wie es ist)
- anstehende Lebensthemen konfrontieren – auch durch das
Gegenüber
- C4-Texte (2 Teilnehmer)
1
- wieder komplett anders
- Mitgefühl für t7, sie sah sehr traurig aus
- jetzt bin ich viel weicher. Ich schaue auf meine Entwicklung
zurück: erst war ich weich und zurückhaltend, dann
kraftvoller, aber jetzt bin ich innerlich kalt und hart geworden. Aber
was kommt jetzt? Beide Aspekte gemeinsam integrieren.
- allein, innerer Frieden, liebevolles Gefühl für mich und
die Welt, Dankbarkeit auch für diese Schule und diesen Weg
- obwohl wir alle so allein sind, sind wir doch miteinander
verwoben
- es ist, wie es ist – die einfachsten Sätze haben oft die
tiefste Bedeutung, wenn man sie versteht
2
- ernst, gesammelt, wach
- merkwürdig, die Hand rührt anders herum
- Trauer. Gedanken über Einsamkeit und diese
Individualität. Hat das überhaupt einen Sinn? Das macht mich
immer trauriger und schwächen. Wie viele Tränen braucht
dieser Zucker, um sich aufzulösen? ... Wir schwimmen doch alle in
der gleichen Grundsuppe. Das brachte Trost
3
- Erinnerungen an die ganzen Reibereien in der Klasse – das ist
doch alle Schwachsinn! Lasst uns unserer Ideale nicht so
verpulvern!
- das Verreiben wurde immer schwieriger, Ich sehe mich plötzlich
als sehr alt. Aber das Alter beantwortet doch viele Fragen. Die
Erfahrungen lassen einen doch wachsen. Aber sie machen keinen Sinn,
wenn man daraus nichts mehr ziehen kann. Sackgasse. ... Aber dazu
gehören doch immer zwei! Wenn man kein Gegenüber hat, kann
man sich nicht reflektieren.
4
- Ich war die 3 Jahre allein und das war auch in Ordnung, alles
andere ist Illusion. So geborgen wie heute fühlte ich mich noch
nie.
- Gemeinsamkeit ist nicht, dass man sich anguckt, sondern in die
selbe Richtung schaut.
- Haare – wofür stehen sie eigentlich? Egal – es
wird zu reiner Energie beim Verreiben. Ich sehe Yin und Yang im
Mörser. ... Merke, ohne mich wäre die Klasse eine ganz andere
geworden. Und wenn hier ein Haar fehlte, wäre es auch anders
geworden.
- Diese eintönig monotone Arbeit ist sehr schön,
lebensnotwenig. Vielleicht verreibe ich hier auch meinen Verstand?
"Wir versaufen unsrer Oma ihr klein Häuschen."
5
- "Nimm Dich zurück, lass los!" Hilf mir, sag mir doch
von was? ... "Sei nicht so ungeduldig, quäle Dich nicht
ständig. Es kommt alles so wie es kommen soll ( es ist so wie es
ist)"
- "Du wirst vielen Menschen helfen können." .... Ich
spüre, dass ich weit weg bin. "Deine Stärke liegt in der
Liebe." Hör auf, dich zu bestrafen! Es gibt nichts zu
bestrafen!"
- Immer wieder erscheint mir Teilnehmer 12 – was hat das mit
mir zu tun?
- Teilnehmerin 4 rührt in ihrer Schüssel, wie eine liebe
Mami, die Pudding für ihre Kinder rührt
- "Bleib ruhig – keiner will dir mehr weh tun!!!" Ich
spüre, wie die anderen mir helfen, auch wer mich hasst. Das Auge
im Mörser schaut mich mehrmals so an "Schaue auf dich! Lass
dich verwöhnen!" ... So langsam bekommt der Stoff die
richtige Kraft ... Ich mag keinen ansehen, nur in mich hineinsehen ...
"Bleib ruhig und gelassen, hab keine Angst, lass es
geschehen!" Keiner will dir mehr weh tun"!
- Ich möchte spielen!! Wer spielt mit mir? Spielen macht
Spaß
Anmerkung: Die schriftliche Zuarbeit von t5 unterschied sich leicht
von dem, was die Teilnehmerin in der Verreibung sagte.
6
7
- in der Pause war ich unzufrieden, schlecht gelaunt, neidisch wir
leiden hier, und die da drüben kriegen die Sahnehäubchen
(Anmerkung: t5...7 Opferposition. T 12, 13 Täter)
- ich bin böse, unfreundlich und hart
- "Es wird immer Menschen geben, größer oder kleiner
als du! Bleibe bei deinen eigenen Leistungen. ..."
- ich bin böse, ich verreibe es, Ungeheuer die aber immer wieder
aufstehen.
- Zweifel – wir verreiben die Haare und nicht die Klasse!
Könne Haare irgendjemand helfen? ... Die Ausbildung ist auch mit
viel Illusion verbunden.
- Weg vom Licht, von der Hoffnung – in die Tiefen der kalten
Nacht ... "Wie es ist, so ist es." (6x)
8
- Nah an der Erkenntnis wird's ungemütlich! ...
"Prozess" ist ja wohl 'n Witz. Sind wir denn so
unglaublich wichtig? Ganz viel Zweifel – was soll das? ... Ich
bin unzufrieden, hoffe auf Erlösung. Doch Klarheit macht sich aus
dem (milchzucker-) Staub. .. Nichts von Gruppe, von Gemeinschaft. Wo
sollte ich hingehören, wenn nicht zu mir selbst!? ... Der
Weltenplan, wie lautet er? Zugfahren (Geräusche). Wo am meisten
Widerstand ist, gehe! .. Ich bin die homöopathisch ungebildete
Schildkröte neben t4.
9
- Frei sein ist Eins-Sein.
- Die Gemeinschaft stärkt das Individuum. "Sich
verlieren um sich zu finden. Durch den Konflikt mit anderen, bekommst
du Zutritt in dein unbewusst Verborgenes." ... Ich gebe dir
von mir und erhalte etwas von dir. So tauschen wir aus, was uns
"eigen” ist. Mit Er/Kenntnissen ertragen, reiten wir unserem
Ziel entgegen, um anderen zu raten. ... Kleider machen Menschen, aber
Menschen machen auch Kleider. Nun lasst uns die Zukunft schneidern. ...
Wer nicht hören will / kann soll fühlen. Wer nicht
fühlen kann sollte hinhören (lernen). ... Die kreative
Menschenschmiede, schmiedet ihr Werkzeug so lange wie das Eisen
heiß ist um es formbar und wandelbar zu halten um es danach
einzusetzen zum Wohle der Erdenheit. ... Der gezähmte Pol ruht in
der Mitte. Außerhalb laufen viele Schritte wild umher. ...Des
Welten Achsen sind miteinander verwachsen. Das kleinere Rad dreht
schneller als das Größere. Was größer ist sollte
langsamer tun, was kleiner ist muss schneller drehen. ... Jeder
Einzelne ist die Summe vieler Einzelner, wie der Gedanke die Summe
vieler Gedanken ist, aber das Wort die Summe der Buchstaben.
- Ich bin ein Teil von Euch, weil ich weiß dass ihr auch ein
Teil von mir seid.
- "Der Frosch ist auf der Erde nicht so in seinem Element,
dafür kann aber auch der Vogel schlechter
schwimmen."
- Wir brauche die Luft zum Atmen, wie die Gemeinschaft zum
Überleben.
- Erkalten die Füße, erkaltet das Leben, den das Leben
fließt und ist warm.
- Nur wer nach vorne schreitet und seinen Blick er / weitet, gelangt
zu seinem Berg der Weisheit, der Ort der Einheit.
- "Du bist mein Spiegel, so gebe mir ein Tuch um es zu
pflegen und blank zu putzen, damit ich mich besser sehen und erkennen
kann."
10
- (unvollständig) ... gerade soviel essen von dem Kuchen, wie
man vertragen kann
- verrückt werden um zu merken, dass man wieder normal wird
11
- Licht, es werde Licht in das Dunkel, in das Chaos, in die
Verwirrtheit. Aber wie?
- "Verwandlung liegt in der Zeit verborgen."
Wahnideen, Träume geben Auskunft über unsere andere
Dimension. Ruhe, Stille, Geborgenheit, in sich Ruhen, ist das nicht der
Sinn? Sie kommen mir nicht mehr so fremd vor, ich merke, ja wir haben
etwas gemeinsam. Zeit ist vergänglich, wir sind vergänglich,
aber sind wir Herzen nicht alle eins?
- La Rosa, tanz mit mir den Tanz des Lebens, der Lebendigkeit, der
Freude in Frieden und Stille und Harmonie. Tanz mit mir, solange Du
kannst, so lange, bis die Verwandlung der Zeit eingesetzt hat.
Verwandlung, was ist das, eine Wand verändern,
vergrößern, durchbrechen um einen andere Blick für das
Geschehen auf der Erde zu erlangen. Hat es nicht auch was mit dem
Loslassen zu tun, erst wenn Du lassen kannst, dann kannst Du Dich
wandeln und mit der Zeit was neues wachsen. Was ist zwischen uns
gewachsen? Liebe? Ist es wahre Liebe, wahres Verständnis oder eine
Form von dem Gefühl ausgehend nicht alleine sein zu wollen. Ich
sehne mich nach mehr, als das, was im Moment da ist, ich sehne mich
nach dem Zustand der jetzt herrscht, alle sind gleich da und haben den
selben Platz, keiner ist mehr oder weniger. Jeder ist geprägt von
den 3 Jahre SHS. Komm lass uns tanzen, tanzen die 3 Jahre SHS mit all
ihren Schmerzen und Tiefen, Verderbnissen, Freuden, Höhen, lass
uns zusammen den Tanz des Lebens tanzen und unser irdisches Dasein
feiern.
- Sollten wir nicht mal ehrlich und Wahrhaftig miteinander reden, uns
ehrlich und tief in die Augen schauen, da sein und uns erkennen, damit
wir auch die Verwandlung erfahren können. Komm lass uns gemeinsam
ins Licht gehen.
- Der linke Arm vom Skelett fehlt, wer hat ihn?
12
- Gefühl von Umwälzung: Dinge/ Prinzipien werden
umgewälzt. Ich will das Bild besser fassen oder verstehen wozu,
bekomme aber keine Antwort.
- Wie kann es sein, dass hier schon Text in mich kommt, obwohl es das
Arzneimittel noch gar nicht gibt? Antwort: "Es war schon
vorher beisammen. Ihr seht es nur nicht. Der Stamm wächst nicht
auf der Blüte." (sondern es ist umgekehrt)
- Warum müssen wir es dann verreiben, um auf den Sinn zu kommen?
Antwort: "Das Wasser erkennt das Meer erst aus der
Wolke."
- Heißt das, dass wir unser Tun jetzt im Sein nie verstehen?
Antwort: "Nein, nur im Lauschen. Aber dafür müsst
ihr vorher etwas getan haben."
- Was bleibt von dieser Klassengemeinschaft? Antwort; "Die
Schau. Und die Veränderung (in dir.) Das Ende ist ein Anfang. Wer
das Ende aufhält, verlängert den Tod, aber schafft nicht
neues Leben" (Im Nachhinein fällt mir auf, dass die
Schau = Show durchaus mehrdeutig ist. Die Show bleibt natürlich
auch...)
- Gibt es denn in Wirklichkeit gar keine Gemeinschaft? Antwort:
"Gibt es Gärten? Und wirst du dadurch zum
Baum?"
- ? (Das verstehe ich nicht.) Antwort: "Du kannst mit der
ganzen Klasse im Bett liegen, aber du hast nur ein Loch. Lebe
Gemeinschaft Als eine Qualität des Augenblickes. Da, wo sie
wirklich gerade da ist und schwingt. Sie kommt und geht wie sie will.
Du weißt nicht, in welcher Richtung sie auftaucht. Wende dich dem
Moment zu und lass sie ihr Werk tun und lass sie gehen. Und sei
dankbar.
Begegnung ist ein Verb."
(Hier wir auf einen Traum angespielt, den Teilnehmerin t5 im ersten
Jahr hatte: mit der ganzen Klasse im Bett liegen und kuscheln. Der Text
sagt hier: Begegnung entsteht immer nur zwischen zwei Personen und nur
für einen Moment.)
- Es ist große Unruhe im Raum. Ich habe das Gefühl, wir
kommen im Folgenden (in der C5) erst an das eigentlich schwierige
Thema, dem wir gern ausweichen würden. Die Unruhe, Lachen usw.
sind Manöver, um dem Eigentlichen nicht begegnen zu
müssen.
Teilnehmerin 13
"Das Prinzip welches hier kommt, ist das
Prinzip der Gemeinschaft. Es spielt keine Rolle, dass wir Haare genommen
haben. Wir hätten dafür genauso gut Fingernägel
verrühren können.
"Gemeinschaft" erscheint zuerst auf
der spezifischen Ebene unserer Klasse. Hier aber geht es um Gemeinschaft
als Prinzip. ...
C2, C3 und C4 zeigen, welche Erscheinungen von
Gemeinschaft es gibt, wie sie trotz Umstrukturierung bleibt.
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Auf der C2 ist "Gemeinschaft" ein
Gefühl von : ich fühle mich verbunden.
(Dazu folgt ein Symbol von als Rechteck
angeordneten Punkten, deren Außenverbindungen als
ausgeklammerte Linien dargestellt sind. Abb. 1)
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In der C3 erhebt man sich über die
Gefühlsebene und merkt, dass die man die Verbundenheit nicht
mehr spürt. Man sagt: man ist allein (obwohl ich weiß,
dass äußere Umstände mich mit den anderen
verbinden). Die Struktur geht erst kaputt, und ich empfinde mich
jetzt als draußen. Die Ordnung wird hier zerstört, man
empfindet es chaotisch. (Symbol: der obere Punkt zieht sich aus dem
Rechteck hinaus. Abb. 2a)
Auf alle bezogen sieht diese Perspektive so
aus: (es erscheint Abb. 2b: die sechs Punkte sind jetzt jeweils nur
durch einen Pfeil auf ihr Gegenüber bezogen).
..
Dabei gibt es einen Mittelpunkt, der hier
alle verbindet, die Zentripedalkraft: "Ich bin allein. Es gibt
keine Gemeinschaft." Struktur wird nicht wahrgenommen, wenn man
sich in ihr befindet."
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Gemeinschaft auf C4-Ebene ist sich einbinden in
eine höhere Ordnung. Der eigenen Platz ist das Eingebundensein
des Individuums in der Welt. (Symbol in Abb. 3: ein Punkt, auf den
sechs Pfeile stoßen)
Es geht also um Heimat.
C2: die Heimat, wo man (im Gefühl)
eingebunden ist
C3: (geistige) Suche nach Heimat, heimatlos,
Suche, Wanderschaft
C4: der Platz, den man findet
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C5
1
- ich bin dämlich in der Birne, und bin stolz drauf! Das ist
nicht das schlechteste! Dumm – find ich gut! ... Dummheit
trägt, sie ist lebendig . ... (unvollständige Mitschrift) ...
Es ist eine Befreiung von mir selbst.
2
3
4
- ich wollte nur noch weg. Ich habe etwas aufgeschrieben, aber will
nichts sagen.
5
- Es ist herrlich wie ein Spiel, die Schüssel gleitet wie von
selbst um den Mörser.
- Wie ein Karussell, so einfach geht alles.
- Ich habe das Gefühl ich forme eine Schüssel aus
weißem, zarten Porzellan, die sehr zerbrechlich ist, mit der ich
ganz sanft umgehen muss damit sie nicht wieder entzwei geht.
- In der Mitte dieser wunderbaren Schüssel zeichnet sich ein
Herz ab, das leuchtet.
- Es ist alles lustig und wird immer lebhafter
- Ich werde immer eine Gruppe, eine Familie brauchen, ohne Familie
kann ich nicht existieren.
6
7
- das C4-Gefühl blieb. ... Warum hänge ich im Sumpf, ich
kenne das doch schon so lange!? Antwort: "Es soll erlöst
werden, dafür bist du da. Hinschauen!"
- ich sehe ein Bild von der Erde, sehe wie die Seelen kommen und
gehen. Makrokosmos, Mikrokosmos. ... Hinschauen! Verschiedene Filme
sind möglich. ... Wo geht es hin? Antwort "Das ist hier nicht
die Frage."
Was ist denn die Frage, frage ich. Antwort: "Wie du
gehst."
8
- "Sei dir einfach nah!" Die Erkenntnis liegt immer im
Moment. ... Treibt uns die Ungeduld in die Hochpotenzen? "C5"
– das spricht doch schon Bände!
- Ein Teil vom Ganzen und doch allein im All.
- Ein großer Drachen steht vor mir und sagt "friss
mich."
9
- Ich sehe ein Gesicht von Dämonen, Teufel
- "Alle sind wir eins. Wir sind alle ein Teil des
Ganzen." Wenn ich dich verletze, so verletze ich mich selbst. Wenn
ich dich liebe, so liebe ich auch mich. Was ich also anderen tue, tue
ich mir selbst. "In anderen begegnest du immer dir selbst. Also
achte dich!".... "Die Gemeinschaft entspricht dem
mütterlichen Prinzip. Dieses Prinzip lässt neues entstehen.
So wie Vater und Mutter dich zeugten und du zeugen wirst." ...
"Das Leben bedingt sich selbst.".
- Etwas sieht auf die Erde (aus dem Universum heraus), auf Europa,
auf Berlin, auf das Haus in dem wir uns gerade befinden, auf die
Verreibegruppe und sieht in Stoff den wir verreiben hinein. Der Stoff
ist diesem was beobachtet ähnlich. Danach sehe ich die Erde, die
anderen Planeten mit der Sonne, andere Sonnen mit Planeten, unsere
Galaxis, andere Galaxien und andere Universen.
- 3-4 Lichter / Wesen streben einem Licht zu.
- ich habe viele Bilder, die ich nicht definieren und beschreiben
kann.
10
11
- ich habe viel beobachtet, das war schön (Beobachter-Seite) ...
ich bin von totaler Geborgenheit umhüllt, Glücksgefühle
im Bauch
- Lied: Freude schöner Götterfunken wird leise in mir
gesungen
- "Alles darf nebeneinander sein, es ist so wie es ist
"
12
- vorher Verärgerung: einige Leute waren für 30 Minuten
weg, ohne vorher Bescheid zu sagen und ließen die anderen
warten
- Stimme: "Der Ärger entsteht nicht durch die
Gemeinschaft, sondern dadurch, dass man sie sich wünscht als
etwas, was nicht wirklich da ist.
-
Mit der Gemeinschaft wollt ihr eine Struktur herstellen, die
nicht ist – jedenfalls nicht so, wie ihr sie meint. Wahre
Gemeinschaft ist durch sich. Ihr könnt sie nicht machen, sondern
nur nehmen als eine Gnade. Gemeinschaft ist nicht Idylle,
auch wenn ihr das in Euren Konzepten verwechselt. Gemeinschaft ist
Verwobensein. Verwobensein heißt auch (zum Beispiel
als) Täter – Opfer, stark – schwach, oben –
unten, erfolgreich – nicht erfolgreich.>
Erst wenn ihr das erkennt und beginnt Euer Verwobensein
als Gemeinschaft zu würdigen - unabhängig von dem, was ihr
Euch wünscht – erst dann beginnt ihr überhaupt zu
schauen, was ist. In welcher Seelenlandschaft ihr euch die ganze Zeit
befindet.
Dies ist nicht der eigentliche Sinn von Verwobenheit.
Sie hat keinen Sinn. Sie ist.
Idylle ist etwas, das ihr Euch wünscht von der
Gemeinschaft. Da ihr euch nicht traut, wirklich nackt Eure
Bedürftigkeit zu zeigen, bemüht ihr das Konstrukt der
Gemeinschaft, um euch gerade davon abzulenken. Aber dies ist das
Thema von Ignatia, das heute mit Eurer Verreibung verwoben war, ohne
dass ihr das wolltet. (Zu Beginn der Verreibung fand im
Nebenraum der homöopathische Sonntag zum Thema Ignatia
statt)
Es geht also darum zu blicken, dass ihr hier verwoben wart,
und zwar auf eine ganz besondere Weise. Was euch als Gemeinschaft
glückte wird euch in Zukunft weniger nutzen als das, was euch
misslang. Nur letzteres deutet auf den Prozess, den – jeder
für sich – ihr noch zu ergründen habt.
Freilich könnt ihr hadern mit dem, was nicht gelang. Aber
es sei euch zeigend auf größeres, das ihr erreichen
könnt, falls ihr es konfrontieren wollt.
(Danach war viel Albernheit im Raum gemischt mit viel
unterschwelliger Häme und Angriffen. Ich habe ein Gefühl,
es ist Abwehr gegenüber dem, was es hier in der C5 zu schauen
gibt, fühlen wir uns nicht wohl. Das wollen wir nicht haben.
Nach einer längeren Pause fügt der Text hinzu:)
Erst, indem ihr anderen seid, was ihr seid (und eben
nicht, der ihr glaubt für die Gemeinschaft sein zu müssen)
wird es wirklich interessant. Wenn ihr das als Gemeinschaft
erleben könnt – also einfach die Gegenwart von anderen,
die sie selbst sind – beginnt der Austausch. Er erfordert, dass
auch du Deinem Selbst entsprichst.
Authentisch sein."
Mit diesem Gefühl und diesen Aufgaben fühle ich mich nicht
wohl. Ich hatte mir die Idylle gewünscht. Ein
abschließendes Gefühl sagt mir: verreibe dafür die
C6, doch tu es allein.
13
- hat nichts mehr aufgeschrieben, sondern in ihr Heft Portraits
einzelner Teilnehmer als Tiere gemalt
Versuch einer C6
2.11. 1999, ca. ein Jahr nach der ersten Verreibung
Nach der C5 hatte ich das Gefühl, dieser Stoff findet seine
Erlösung in Etwas, das über bzw. außerhalb von Gruppen
steht. Deshalb hatte ich den deutlichen Impuls, von unserem Gruppenstoff
allein eine C6 herzustellen, und zwar nach dem Verlassen dieser Gruppe,
die für 3 Jahre mein zu Hause war.
Die Mitteilungen des Mittels beschränkten sich auf zwei
Sätze am Anfang der C6
- "Haushalte mit deinen Kräften, aber fälle
Entscheidungen! Entscheidungen sind das Brot der Erde."
- dann die Beobachtung, als ob eine Kraft meinen Arm führt und
mich daran hindert, am Ende der Stufe zu der von mir gedachten Zeit
aufzuhören. Sie will, dass ich noch ca. eine Minute länger
verreibe.
Mitten in der Verreibung wurde ich durch einen Geruch nach
Lösungsmitteln und später durch ein Klingeln aufgeschreckt.
Ein wohl von der Hausverwaltung bestellter Maler war gerade in dieser
Zeit dabei, meine Wohnungstür zu streichen und wollte, dass ich sie
zu diesem Zweck öffne (das Antidot hereinlasse).
Olaf Posdzech
2.12.1999
© Olaf Posdzech, 1999