Ganz einfach: Tu es!
Nein im Ernst – nach meiner eigenen Erfahrung gibt es schon ein paar Dinge, auf
die man achten kann. Ein gutes Teil jedoch bleibt immer der Resonanz zwischen
Dir und den Themen des homöopathischen Mittels überlassen. Und da lässt
sich nichts erzwingen!
Innere Zensur
Was kannst du selbst tun?
Für mich selbst war es am schwersten, die ständige innere Kontrolle
auszuschalten, die jeden auftauchenden Gedanken sofort bewertet. Während meiner
ersten Verreibungen dachte ich anfangs bei jedem Gedanken Ja, das ist ja normal,
dass ich gerade daran denke, denn ich habe ja eben gerade dies oder jenes erlebt.
Und dann habe ich nichts aufgeschrieben. Oft genug musste ich dann erleben, dass andere
Teilnehmer – seltsam genug – sich während dieser Verreibungsstufe
über verblüffend ähnliche Dinge Gedanken machten, wie ich. Und ich merkte, es
gehört alles dazu.
Deshalb darf man während des Faktensammelns keinerlei Zensur walten
lassen. Das gilt übrigens für jegliche empirische Forschung. Denn wenn wir
vorher schon wüssten, was hinterher in der Essenz herauskommen soll, brauchten wir
ja die ganze Arbeit gar nicht erst tun.
Voreingenommenheit
Verreibe blind. Wenn du die Ausgangssubstanz kennst oder wenn die Vereibung mit einem
deutlichen Thema angepriesen wird, wird es dir schwer fallen, wirklich offen zu
sein.
Dieses Vorwissen lässt sich nicht mehr ausschalten, denn das Gehirn kennt kein
Nein. Es ist unmöglich, aktiv an eine Sache nicht zu denken. Denk an die
Geschichte von dem Mann, dem man verboten hat, an den weißen Affen zu denken
…
Wenn du ein skeptischer Mensch bist, wirst du folglich alle inneren Wirkungen in dir
deiner Voreingenommenheit zuschreiben, und dich deshalb auf sie nicht einlassen
können. Du bist dann nicht mehr resonanzfähig.
Ein unkritischer Mensch lässt sich hingegen durch etwaige Ankündigungen in
seinem Fokus so sehr beeinflussen, dass auch er nicht mehr offen ist.
Denn er ist zu sehr auf ein vorgegebenes Ziel fixiert.
Wir haben allerdings schon Verreibungen erlebt, in denen sich ganz klar eine andere Thematik zeigte, als in der Vorankündigung angekündigt. Die Stoffe scheinen manchmal stärker zu sein, als jede Voreingenommenheit.
Emotionale Abwehrreaktionen
Du glaubst, wenn du Resonanz zum Stoff hast, wird alles ganz einfach? Weit gefehlt!
Denn es kann sein, dass du blockierst, gerade weil du in Resonanz kommst. Das
klassische Beispiel ist, der Stoff fokussiert ein Thema oder eine Symptomatik, die du
aus Selbstschutz verdrängst. Zum Beispiel, weil das Thema des Stoffes in dir eine
Verletzung berührt oder weil es deine grundlegende Weltsicht in Frage stellen
würde. Und das ist auch zu achten!
In so einer Situation aktivieren wir unsere typischen Verdrängungsmuster. Viele
Menschen werden dann sehr müde. Andere befällt ein großes
aktives Herumalbern, durch dass sie nichts mehr spüren werden und das sie
ablenkt.
Wenn du das weißt, kannst du zumindest versuchen, deine Abwehrreaktionen
erkennen. Damit wird es dir möglich, dich trotz Abwehr auf den Prozess der anderen
Teilnehmer besser einzulassen.
Jeder Mensch hat ganz eigene Abwehrreaktionen, die er immer wieder aktiviert. Dein Abwehrmuster ist in der Regel immer das gleiche. Wenn du öfter verreibst, wirst du damit vertrauer.
Woran erkenne ich die innere Stimme, fragst du?
Ist dir das so wichtig? Du möchtest gern die höheren Weihen erhalten, einer
der wenigen Auserwählten zu sein, die höhere Stimmen empfangen? Woher willst
du denn wissen, dass diese Stimmen die Wahrheit sagen? Es könnte ja auch ein
Heiratsschwindler an der Tür stehen …
Und selbst wenn es die Wahrheit wäre – vielleicht ist was sie sagen nur eine
Wahrheit aus einer anderen Perspektive, und sie ist für dich hier und jetzt keine
brauchbare Handlungsanweisung.
Nun, du willst trotzdem eine innere Stimme hören? Die Technik dazu wird für
dich enttäuschend sein. Obwohl auch für mich manchmal Textpassagen
auftauchten, die scheinbar fertig ausformuliert waren, so habe ich doch nie eine fremde
Stimme dabei gehört! Ich selbst erlebe es vielmehr so: Gedanken sind in meinem
Kopf, über die ich mich oft nur wundere, und bei denen ich die Empfindung habe,
sie tauchen einfach auf, als ob ich diese Gedanken nicht selbst aktiv denke. Das ist
schwer zu beschreiben. Es ist vom inneren Klang her prinzipiell die selbe innere
Stimme
, mit der du auch sonst denkst. Nur eben, ohne dass du aktiv denkst.
Außer diesem Gefühl zeichnen sich die
gechannelten
Gedanken manchmal noch durch eine etwas seltsame Sprache aus. Sie
benutzt Begriffe in anderen Bedeutungen. Das Wort Einfall
könnte also zum
Beispiel in so einem Text in der Bedeutung zusammenfallen
verwendet werden.
Manchmal führen diese Stimmen auch einfach neue Worte ein, weil die
normal gebrauchten nicht angemessen scheinen.
Ein seltenen Fällen hat die innere Stimme tatsächlich einen veränderten
Klang, sie wirkt zum Beispiel belehrend oder apodiktisch. Genaugenommen scheint diese
Empfindung durch die Wortwahl zu entstehen.
Aber da ist nur Schweigen im Wald, sagst du, nachdem du es vergeblich
versucht hast.
Na gut, ich verrate dir noch einen Trick, mit dem in mir manchmal ein Dialog zu stande
kommt.
Der Trick besteht darin, innerlich Fragen zu stellen. Dann tauchen oft
ziemlich verblüffende Antworten in dir auf. Der Dialog mit der Inneren Stimme
ähnelt dann einem Interview.
Stelle die richtigen Fragen! Ein Fernsehmonteur kann dir nicht erklären, wie du
einen Kuchen backen sollst.
Um besser zu verstehen warum das Fragen etwas ändert, ist es gut,
wenn man sich ein bißchen damit befasst, welche Erfahrungen Wissenschaftler mit
paranormalen (ungewöhnlichen) Phänomenen gesammelt haben. Es scheint
nämlich so zu sein, dass solche Ereignisse letztlich doch nicht gegen die Gesetze
der materiellen Welt verstoßen können. Das heißt, es kann auch im
Gehirn nichts passieren, für das nicht zumindest eine kleine Wahrscheinlichkeit
vorhanden ist. Für uns bedeutet das, dass wir auch als Medium
nur Gedanken
denken können, die im Grunde schon in den Verschaltungen unserer Neuronen
vorbewusst sind, denn das Denken ist ja auch ein biochemischer Prozeß!
Wir können die Wahrscheinlichkeitsbandbreite zufälliger Ereignisse
erhöhen, indem wir unsere eigenen Gedanken abstellen. Das reicht aber
möglicherweise allein nicht aus, damit sich ein uns fremder
Gedanken
einstellt.
Wir können nun zusätzlich die Schwankungsrichtung
der
pseudozufälligen Gehirnereignisse im logischen Raum in die Richtung gewisser
Themenkomplexe verlagern, indem wir innere Fragen stellen. Damit verstärken wir
die Voraussetzungen, dass sich bestimmte Antwort-Gedanken einstellen können. Durch
die richtige Frage sind dann sozusagen schon die Schienen gelegt, und der
Lenkungsaufwand für die Antwort wird damit geringer. (Die Steuerung
quantenmechanischer und damit auch biochemischer Zufallsprozesse aus einem geistartigen
Raum ist tatsächlich mathematisch darstellbar. Dies zeigt zum Beispiel die
Einheitliche Quantenfeldtheorie des Physikers Burkhard Heim, in der durch diese
mathematische Beschreibung die Wahrscheinlichkeitsamplituden der Quantenmechanik wie
von selbst entstehen.)
Schließlich hast du Erfolg und wirfst mir entnervt zu: Ich bekomme
Durchsagen, aber die erzählen nur Blödsinn!
Ja, sage ich, das kann gut sein. Vielleicht ist es Blödsinn, vielleicht ist es
auch nur für dich sinnlos. Oder es ist tatächlich ein
Heiratsschwindler am anderen Ende?
Vielleicht kannst du aber auch einfach nur die Nachricht nicht entschlüsseln.
Auch dafür gibt es einen Grund. Denn was ich vorhin über
die biochemischen Grundlagen gesagt habe, trifft auf der geistigen Seite
gleichermaßen zu. Wir können nur das denken, wofür wir überhaupt
Begriffe zur Verfügung haben! Unsere Begriffe sind sozusagen die geistigen
Bausteine, aus denen wir unsere inneren Kathedralen bauen können. Selbst wenn es
also so etwas wie unendliches zeitloses Wissen geben sollte, muss es doch immer in
unseren begrenzten Horizont übersetzt werden! Der einzige Weg, das zu tun,
wäre dann die Verwendung unserer Begriffe in einem verdrehten gleichnisartigen
Sinn.
Um den Unterschied zu dem vorher beleuchteten Thema noch einmal zu veranschaulichen:
die biochemischen Randbedingungen des Denkens setzen nur eine Grenze der
Empfindlichkeit oder Ansprechbarkeit unseres inneren Empfängers. Wird sie sehr
hoch getrieben, könnten wir unter Umständen, vielleicht sogar Worte in einer
völlig fremden Sprache oder Begrifflichkeit empfangen.
Aber das würde uns nichts nutzen. Wir müssen das Empfangene auch
deuten und verstehen. Für das semantische
Verständnis benötigen wir also etwas weiteres: die geistigen
Denkbausteine bzw. ein Vorwissen. Wir können uns Semantik nur erschließen,
wenn wir auf bereits bekanntem aufbauen können.
Auf diese Art ist unsere Freiheit des Geistes doppelt gebunden.
Aber eher glaube ich, dass du mit einem Phänomen kämpfst, was in der Natur
der paranormaler Erscheinungen selbst angelegt ist. Paraphänomene haben
nämlich auch die Eigenschaft, dass sie eben NICHT geeignet sind, gezielt
Information zu übertragen, weil die Summe der Wahrscheinlichkeiten gleichsam
erhalten bleiben muss. Walter von Lucadou, der als Physiker solche Dinge untersuchte,
ist zum Beipiel der Meinung, dass die Nichtfestklopfbarkeit sogar ein Naturgesetz der
paranormalen Erscheinungen ist. Insofern finde ich es sehr erstaunlich, dass
überhaupt so viel vorgeblich sinvolles gechannelt wird!
Möglicherweise kann auch jeder nur das channeln, was auf irgendeine Art schon in
ihm selbst angelegt ist.
Ein Weg, keine gezielte Information zu übertragen, ist die
Durchgabe von doppeldeutigen Aussagen. Meine innere Stimme scheint zum Beispiel eine
große Vorliebe dafür zu haben. Dann wird nämlich im Grunde gar keine
Information übertragen, obwohl eine Botschaft durchgegeben wird. Das ist, als
bekäme man auf die Frage, soll ich dies oder jenes tun, die Antwort Tu es
.
Obwohl diese Antwort nichts ändert, ist sie zum Beispiel unter einem Vipera-Aspekt
doch eine deutliche Aussage. Denn dann bedeutet sie: Zergrüble dir nicht den
Kopf, sondern tu endlich was, auch wenn es egal ist, was du tust.
Das scheint sehr verwirrend. Aber man kann lernen, mit diesem doppelbödigen
Charakter des Phänmomens umzugehen.
P.S.
Jetzt habe ich Jahre über Jahre versucht, ein gutes Medium zu werden, sagst du.
Und doch sind meine Erfolge bescheiden. Was kann ich noch alles tun?