Im Gfx-8 kannst du zwei eigene Verzerrer programmieren.
Im Editor ist diese Einstellmöglichkeit erreichbar über:
Drive Modul > Custom1 oder Custom2 auswählen
und
File > New > Custom Distortion (Design der vier Baugruppen, die du im Custom Drive nutzen kannst)
Custom Distortion Editor: Store und Receive zum Speichern und Laden, die anderen Knöpfe sind für Pre- und Post-Filterkaskade und Verzerrungs-Kennlinie
Das Bild zeigt den Aufbau der Verzerrermodule im GFX-8. Dieser Aufbau ist bei den schon vorprogrammierten Typen genau so vorhanden, dort aber nicht offensichtlich. Er tritt erst zu Tage, wenn du einen eigenen Verstärker programmierst.
Wir müssen unterscheiden zwischen dem Verzerrungs-Modul und den darin genutzten Baugruppen. Bei der "Custom distortion" kannst du nämlich auch die Baugruppen der anderen fest vorprogrammierten Verzerrertypen einbinden.
Betrachte dazu das folgende Schema.
Aufbau der Custom Distortion mit ihren vier unabhängigen Modulen
Jedes Custom distortion Modul besteht aus den Baugruppen "Distortion character" und nachfolgend je einem Filter für die Höhen (High Char), Mitten (Mid Char) und Tiefen (Low Char). Zu diesen vier Baugruppen gehören vier Einstellregler in der Editiersoftware.
Die Einsteller für die vier Baugruppen der Distortion
Mit den Einstellreglern wählst du für jede Baugruppe entweder eine der bereits vorprogrammierten Verzerrungen oder deine eigenen von dir mit dem Editor konstruierten Custom distortion Baugruppen. Zoom verwendet den Begriff "Custom distortion" für zwei verschiedene Dinge: Einmal für das gesamte eigene Verzerrer-Modul und andererseits auch für die hierin nutzbaren eigenen Custom distortion Baugruppen. Letztere kannst du in der Custom Distortion nutzen, du musst es aber nicht!
Der Regler "Pre Gain" legt die Stärke der Verzerrung fest.
Der Regler "Tone" legt fest, ob die Höhen von der Gitarre abgesenkt werden, bevor sie in den Verzerrer gelangen.
"Gain" bestimmt die Lautstärke des Drive-Moduls.
Kommen wir jetzt zum eigentlichen Custom Distortion Editor für die vier Baugruppen.
Die erste Baugruppe besteht aus einem dreistufigen Filter vor der Verzerrung und dem eigentlichen Verzerrer mit einer auswählbaren Verzerrer-Kennlinie. Klickt man auf den ersten Button "Special 1", gelangt man in diesen Verzerrer mit der Vor-Filterung.
Custom Distortion Subfenster
Im Beispiel wurde eine TrebleBooster-Kennlinie mit einer klassischen Röhrenverzerrung kombiniert. Mit dem Knopf "Send" wird die Verstärker-Simulation über Midi an dein GFX-8 geschickt. Wenn du sie später nutzen willst, musst du im Drive Modul deines Sounds "Custom1" auswählen und den Regler "Char" auf S1 oder S2 stellen.
Nach der Einstellung der Filterwerte musst du zuerst den Knopf "Calc" drücken, damit das Filter errechnet wird und danch "Send", um den Sound zum GFX-8 zu senden.Zusätzlich kannst du verschiedene Filter für die Nachfilterung des Sounds kreieren, und sie als Kennlinien unter High, Mid und Low programmieren.
Tipp:
Den größten Klangeinfluss erreichst du mit Bandpass-Filtern
unterschiedlicher Mittenfrequenz. Klanglich entspricht dies einem
Wha-Pedal mit verschiedenen Pedalstellungen. Du kannst in den Bereichen
High, Mid und Low drei verschiedene Bandpässe programmieren.
Die Filter kannst du frei programmieren. Sie
müssen sich nicht auf den Höhen, Mitten und Tiefen beschränken.
Da du die Filterbaugruppen im Drive-Modul frei
auswählen kannst, hast du dadurch die Möglichkeit, später aus 6
verschiedenen eigenen Bandpässen zu wählen (je 3 Filter aus
Custom distortion 1 und aus Custom distortion 2).
Der Editor ist etwas umständlich zu bedienen, da du Zahlenwerte eingeben musst und das Ergebnis nicht gleich hörst. Es kann hilfreich sein, sich an die richtigen Filterwerte erst in einem anderen Audio-Programm live heranzutasten, und dann die fertigen Werte in den GFX-8 Editor zu übernehmen.
Die Custum-Distortion muss unabhängig vom Soundfile gespeichert werden. Sie wird im Sound-File nicht mit gespeichert.
Ebenso muss sie auch separat in das Gfx-8 geladen werden. Danach ist sie für alle deine Sounds verfügbar.
Kontakt: op@engon.de